3: Gefangen - Auch du kannst zaubern

Elke

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9. September 2014
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Ich habe gestern noch lange über die Beiträge nachgedacht............

Vielleicht können viele Leser diesen Roman nicht mit der Wirklichkeit in Verbindung bringen oder kennen auch gar nicht das Thema "häusliche Gewalt". Paula schreibt auch, dass Tumaros "die Liebe" eben anders definiert, und in meinem Beitrag habe ich es ja ähnlich beschrieben.
Ich möchte gerne noch etwas von meiner Freundin erzählen, denn dann sieht man vielleicht noch eher die Realität in Paulas Roman.

Meine Freundin hat den Kontakt zu ihren Schwiegereltern abgebrochen, und nur noch die Kinder zu ihnen gebracht. Ihre Schwiegermutter hat ihr ständig Vorwürfe gemacht, nachdem meine Freundin sich gegen ihren Mann gewehrt hat. Meine Freundin sei an allem Schuld, denn die paar Schläge...........und seinem Mann muss man halt gehorchen..............Ich war total entsetzt, denn wir wohnen in einem Dorf, und ich kenne natürlich die Familie.
Ja, warum hat ihre Schwiegermutter so gedacht.................
Sie wurde selbst von ihrem Mann unterdrückt und geschlagen...............Für den Mann meiner Freundin war also alles "normal" und "richtig", denn er hatte es ja nicht anders kennengelernt............
 

Elke

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9. September 2014
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Jetzt zu "Auch du kannst zaubern"..........

Die Bärenkinder werden größer, übermütiger und natürlich auch neugierig auf die Welt außerhalb der Drachenhöhle. Rosa unterrichtet sie.......erklärt ihnen u.a. die verschiedenen Pflanzen die sie mit in die Höhle bringt, die Jahreszeiten usw. Aber sie merkt selbst, dass den Kindern das irgendwann einfach nicht mehr reicht. Rosa möchte ihre Kinder einmal in der Woche in die Bärenschule nach Mühlenau schicken, aber sie kann Tumaros nicht davon überzeugen. Er wird wütend wenn sie davon spricht..................

Rosas Fell ist total verbrannt und es glänzt schon lange nicht mehr. Und dann die Schmerzen..............Aber sie denkt......."selbst Schuld, du kennst die Spielregeln und trotzdem reizt du ihn immer wieder. Er ist ein Drache und verlangt mit Recht Respekt"............Rosa hat sich innerlich selbst aufgegeben, aber sie kämpft trotzdem für ihre Kinder.
Die bekommen natürlich auch mit, dass es ihrer Mutter schlecht geht und sie haben Angst vor ihrem Vater. Die Kinder stellen sich die Bäume draußen im Wald riesengroß vor.................hauen die Bäume mit ihren Ästen etwa ihre Mama..............

Rosa ist total verzweifelt.........sie und ihre Kinder sind Gefangene...........Eines Tages kommt der Blumenelf Lobelius zu ihr in die Höhle. Er wird wegen seinem Tarnzauber von Tumaros nicht gehört oder gesehen......... Er möchte Rosa helfen...............Rosa erzählt ihm, dass sie ihre Kinder in die Schule schicken möchte, aber Tumaros das nicht erlaubt. Wie kann sie ihn nur überreden............Was sagt Lobelius da.................."Schau ihm in die Augen. Auch du hast Zauberkraft"..........
Rosa bekommt wieder mehr Selbstvertrauen..............ja, auch sie kann ihn mit ihrem Blick beeinflussen..........
Sie sucht sich einen "günstigen Moment", konzentriert sich und hält Tumaros mit ihren Augen fest. Und es klappt...............die Kinder dürfen in die Schule gehen, aber sie darf mit niemanden reden, denn das würde er sofort merken........Sollte sie mit den Kindern nicht zurückkommen, dann würde er das Dorf abfackeln und alle Bären töten.

Jakob sitzt draußen vor seinem Haus, als Rosa mit ihren Kindern daran vorbei kommt. Wie gerne würde sie zu ihm laufen........... Jakob ist bereits aufgestanden............ aber die Beiden verstehen sich ohne Worte................

Rosa glaubt wieder an sich, schöpft neue Kraft...............das ist einfach sehr schön zu lesen. Und Tumaros..................Ein mächtiger Drache, der anscheinend doch einen "weichen Kern" hat............was Blicke doch so alles bewirken können.................
 

Paula Roose

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17. April 2014
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paula-roose.jimdo.com
@ Elke: Beschuldigung statt Hilfe, dafür gibt es sogar einen Namen: Opferbeschuldigung.
Rosa besinnt sich auf das, was in ihr steckt. Sie schafft es nicht ganz von selbst, braucht einen Anstubser von außen.
Ja, was Blicke alles bewirken können ... schön gesagt.:)
 

Elke

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9. September 2014
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Liebe Paula,

Opferbeschuldigungen.................ja, das stimmt!
Wenn ich meine Freundin jetzt so sehe..............das Ganze hat sie bis heute noch nicht richtig verarbeitet. Und ich denke, daran wird sich auch nichts ändern. Sie hat sich zwar Hilfe gesucht, aber die konnte/wollte sie irgendwie nicht richtig annehmen...............Aber das kennst/weißt du von anderen Betroffenen sicherlich auch......................

Liebe Grüße
Elke
 
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Elke

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9. September 2014
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Hallo Paula,

ganz ehrlich...........ich glaube, sie würde das Thema "häusliche Gewalt" im Roman gar nicht "bemerken". Aber ich werde ihr das Buch leihen (wenn sie es lesen möchte) und dir danach wieder schreiben.

Liebe Grüße
Elke
 
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