Ein Buch nach meinem Geschmack und ein turbulenter Abschnitt:
Aus einer Bemerkung Adas schließe ich, dass August irgendwann mal ein Kind wollte. Dann haben sie gemerkt, dass es sie stört und es ins Internat gegeben. Im Interview heißt das dann: "Das ist doch eine ganz falsche Vorstellung, dass ein Kind zu seinen Eltern gehört!... Kinder muss man loslassen!... Kinder sind nicht dazu da, dem Leben der Eltern einen Sinn zu geben." (S.165/66)
Karl spielt das Spiel Adas an den Besuchstagen weiterhin mit. Sie beginnen eine neue Plastik mit den Luftblasen, deren Interpretation von
@Querleserin mir gut gefällt. Die Mutter lebt komplett in einer anderen Welt, siezt Tanja zwar, erfreut sich aber an ihrer Gegenwart, fühlt sich wohl.
Interessant aus meiner Sicht ist die Kirschenernte und -verarbeitung: Alles hat sehr kindliche Züge. Diese Arbeiten gipfeln dann im Gartenfest, dass mir in seiner Gestaltung sehr nach einem Kindergeburtstag aussieht. Alles wirkt auf mich zwar einerseits irreal, andererseits habe ich allen Teilnehmern diesen Frieden gegönnt. Auch Tanja hat die Geschenke sehr liebevoll ausgesucht, die Freude der Beschenkten wirkt echt.
Alles ist schlagartig zu Ende (nach 45 Minuten), als Mara und Buddy Holly im Garten erscheinen. Diese Szene ist hochklassig und erinnert an jene mit den beiden Polizisten: Eine Pointe jagt die nächste... Wenn man nicht zeitgleich spüren würde, dass da etwas gärt und auf die Spitze getrieben wird. Mara entpuppt sich als absolut unsympathische Person. Als sie bei Alexandra und Karl nicht landen kann, nimmt sie sich wiederholt das Kind vor mit ihren bösartigen Angriffen. Schließlich hat sie Erfolg und Tanja läuft weinend weg...
Warum der schwache Karl Mara nicht sofort rausschmeißt zusammen mit ihrem Galan, sondern statt dessen noch die Nacht mit ihr verbringt, das kann uns, wenn überhaupt, nur ein Mann erklären
Nach dem Tod der Mutter erfüllt Karl doch noch deren letzten Wunsch nach Einäscherung und Verteilung der Asche auf dem See - trotz einiger Mühen. Hier zeigt sich aus meiner Sicht, dass er sie doch sehr geliebt hat.
Mit Buddy Holly will er allerdings nicht kooperieren. Den lässt er abblitzen! Ich begreife auch nicht, wie dieser Assistent sich nach nur 3 Jahren bei dem Künstlerpaar dermaßen wichtig nehmen und sich über den Sohn stellen kann. Diesbezüglich bin ich gespannt, ob sich noch ein Testament findet, das die Dinge klärt. Denn gerade Buddy Holly scheint auch am Erbe interessiert zu sein.
Tanja bleibt indessen hart oder ist am Kommen verhindert. Karl baut extra für sie das Bootshaus um und leidet unter ihrem Fernbleiben. Das hat er aber mehr als verdient.