Rezension (3/5*) zu Wunderlich fährt nach Norden: Roman von Marion Brasch

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Gast

"Wunderlich war der unglücklichste Mensch, den er kannte. Er kannte zwar nicht viele Menschen, doch was spielt das für eine Rolle, wenn das Unglück größer ist als man selbst." (Zitat)

Wunderlich ist 43 Jahre alt, gescheiterter Bildhauer, geschieden, seinen nun 17-jährigen Sohn hat er vor 11 Jahren zum letzten Mal gesehen. Und nun hat ihn auch noch seine Freundin Marie verlassen. Das bringt ihn aus dem Gleichgewicht, wo er doch eigentlich keine Veränderungen mag.
Zudem fängt auch noch sein Handy an, mit ihm zu reden. "Anonym" kann in die Zukunft schauen, sagt Glück oder Unglück fremder Menschen voraus.
Wunderlich entschließt sich, in den Norden zu fahren und besteigt einen Zug, der an einem Ort hält, an dem normalerweise kein Zug mehr hält. Er steigt aus und trifft auf die unterschiedlichsten Menschen, wie z.B. den leicht verwahrlosten, aber freundlichen Finke und Toni, die ihn "Hutmann" nennt. Als Finke spurlos verschwindet, macht Wunderlich sich auf die Suche, bei der er sich selbst übertrifft.
Man muss Skurrilitäten mögen, wie z.B. eben das sprechende handy oder Blauharz, das Wunden sofort verschließt, aber auch die Erinnerung daran vergessen lässt. Manches erscheint leicht märchenhaft und erklärt wird es auch nicht.
Leicht und locker liest sich dieser Selbstfindungstrip - ich habe es gerne gelesen, ein wirkliches "Lesehighlight" war es aber leider nicht für mich.

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Zum Buch... (evtl. mit weiteren Rezensionen)
 
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