Rezension (3/5*) zu Mondscheintarif von Ildikó von Kürthy

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parden

Gast

Sie findet sich nicht schwierig, sondern interessant. Ihre beste Freundin hat die größeren Brüste - und ist trotzdem ihre beste Freundin. Cora Hübsch ist 33. Alt genug, um zu wissen, dass man einen Mann niemals nach dem ersten Sex anrufen darf. Also tut sie das, was eine Frau tun muß: Sie wartet. Auf seinen Anruf. Stundenlang. Bis sich ihr Leben verändert.

Cora, knapp 34, hat sich in den Arzt Dr. Daniel Hoffmann verliebt, einen Traummann mit schönen Unterarmen, mit Stil, einem BMW, einer schönen Wohnung und all den Details, an denen Frau nun mal gerne herumfummelt.
Aber Cora ist wie alle Singlefrauen vom Leben gezeichnet, irregeführt von Männern, die ihre Videokassetten alphabetisch sortieren, niemals zurückrufen, schwul sind oder blöde. Kurz: sie hat das Zutrauen in das anderen Geschlecht ebenso verloren wie in sich selbst. Nur mit „push-up" und „Wonderbra" traut sie sich in die Horde der Schönen und Flotten und auch das nur an der Seite ihrer spektakulären Freundin Jo, mit der sie beim "Mondscheintarif" alle relevanten Liebesfragen ausdiskutiert. Wie sich aus diesen Zutaten doch noch eine kleine überaus unterhaltsame Liebesgeschichte entwickelt, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Die emotionalen Höhen und Tiefen der Cora Hüsch sind unheimlich nachvollziehbar, von peinlichen Zwischenfällen mit uralter H&M Unterwäsche beim Arzt bis zu ergreifenden Aktionen für hungernde Klofrauen ist an Dramen nichts ausgelassen.
(Selbst-)ironisch und amüsant gelingen der Autorin wirklichkeitsgetreue Einblicke in die Denkweise von Frauen. Und von Männern.

Ein - leider kurzes - Lesevergnügen für Frauen und Frauenversteher. Nett und flott zu lesen, ideal für 'mal eben zwischendurch'...

© Parden

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Zum Buch... (evtl. mit weiteren Rezensionen)
 

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