Rezension (3/5*) zu Der Kinderdieb: Roman von Brom

R

Renie

Gast

Inhalt:
Leise wie ein Schatten streift ein Junge durch die Straßen von New York. Er nennt sich Peter und ist auf der Suche nach Kindern und Teenagern, die dringend Hilfe brauchen. Peter rettet sie – und bietet ihnen an, sie in sein magisches Reich zu führen, in dem niemand je erwachsen werden muss. Doch er verrät ihnen nicht, dass dieses Land im Sterben liegt und dort nicht nur magische Geschöpfe und das Abenteuer ihres Lebens auf sie warten, sondern auch größte Gefahr …

Es ist schon eine Weile her, dass ich dieses Buch gekauft habe. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, worum es in diesem Buch geht und habe es daher völlig unvoreingenommen begonnen.
Anfangs hatte ich den Eindruck, dass es sich um einen gut gemachten Krimi handelt – eine bedrückende Atmosphäre, misshandelte Kinder, der geheimnisvolle Peter, der den Kindern einen Zufluchtsort in Aussicht stellt.
Doch tatsächlich handelt es sich bei „Der Kinderdieb“ um einen Fantasyroman, der die Geschichte von Peter Pan zum Thema hat. Nur dass diese Geschichte in der heutigen Zeit stattfindet.
Leider ist Peter nicht derjenige, der er zu sein vorgibt. Die Nettigkeit und kindliche Unbeschwertheit, die ihm anhaftet, scheint nur Fassade zu sein. Er gibt vor, die Kinder zu retten. Er verspricht ihnen ein Leben in seinem magischen Reich, indem niemand erwachsen wird und in dem Kinder Kinder sein können. Da es den Kindern, mit denen er zu tun hat, sehr schlecht geht, ist dieses Versprechen sehr reizvoll und sie folgen ihm. Doch das Leben in dem magischen Reich ist um einiges gefährlicher als das Leben, das sie verlassen haben. Keiner hat damit gerechnet, dass man in dem Land, in dem man nie erwachsen wird, ums Überleben kämpfen muss.
Im Verlauf der Geschichte gelingt es leider nicht mehr, Peter Pan das Kindsein abzunehmen. Dazu zeigt er immer mehr die Eigenschaften eines Kriegers. Die Geschichte nimmt auf einmal brutale und blutige Ausmaße an, so dass der Gedanke „Lasst Kinder Kinder sein“, der das Buch anfangs bestimmt, leider an Bedeutung verliert.
Zum Ende wird die Geschichte leider dermaßen blutig, dass ich mir die letzten 50 Seiten des Buches gespart habe.

Fazit: Peter Pan in der heutigen Zeit – eigentlich eine interessante Idee für einen Roman. Dass sich die Geschichte zum Ende hin in Gewaltorgien verliert, ist für mich völlig überflüssig. Hier hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht.

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