Dritter Teil: Kapitel 24 bis Kapitel 36 (S. 153 bis Ende)

ThomasWien

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19. März 2021
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Wien
Mittlerweile habe ich den dritten und letzten Teil, sowie das Buch beendet. Ich glaube nicht, dass mir dieses Buch sonderlich lange in Erinnerung bleiben wird. Die Themen, wie die Buchvernichtung der Nazis, Patagonien, die Yamanas, die Missonierung, alles Themen die für sich sehr interessant sind, wurden mir hier aber zu oberflächlich behandelt.
 

Anjuta

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Vom Dritten Teil wurde ich leider enttäuscht. Es blieb nicht viel von dieser Begeisterung für eine Sache, die den ersten und auch den zweiten Teil auf unterschiedliche Weise ausgemacht haben. Ich hatte mir von dem Buchfund durch Hestermann mehr erhofft. Ich dachte: Was für ein toller Zufall, dass dieses Buch gerade in seine Hände fällt, in die Hände eines Mannes, der genauso viel Begeisterung für die darin abgehandelte Sache aufbringen könnte, wie Bridges, dessen Autor. Und tatsächlich war Hestermann von dem Buch so begeistert, dass er es an seinem Bauch immer mit sich trug. Aber was bringt das???? Dem Buch und den Yamana und der Erinnerung an deren Sprache eher wenig. Ja, er hat daran gearbeitet, Archive vor den Nazis zu retten und so bleibt auch nach seinem Tod für das Buch wohl ein Plätzchen in diesem Kosmos der Archive. Aber das ist ja eher ein trauriges Schicksal für diesen Schatz, für das Bridges ganz andere Pläne hatte. Zudem: Im dritten Teil erfahren wir nicht mehr über diese Sprache, nicht mehr über Feuerland, nicht mehr über das Schicksal der Yamana. All das hätte mich interessiert. Die Flucht Hestermanns in die Schweiz zu schweizerisch gewandeten Nazis hat mich dagegen eher weniger interessiert, vor allem nachdem sowohl der Titel des Buches als auch seine ersten zwei Teile mir exotischere, interessantere Welten versprochen hatten. Ich bin etwas enttäuscht. Schade!
 

Wandablue

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@Anjuta : ohoh, wenn du das schon sagst, die du bisher so enthusiastisch warst: ich wappne mich. Allerdings interessiert mich der Prof.ein bisschen mehr als Th. Bridge. Aber falls wir wieder in jedem zweiten Satz Lux rauchen und uns dazwischen das Haar kämmen im anderen Satz, werden die Sterne vom Schwarzen Loch angezogen.
 

Wandablue

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Ich stecke ziemlich in der Mitte des Abschnitts. Aber: ich bin entsetzt! Echt jetzt. Professoren mögen ja ein bisschen seltsam sein ... davon abgesehen, habe ich noch nie seltsame Professoren gesehen und ich kenne einige dieser gelehrten und klugen Menschen, aber der Ferdinand verhält sich abstrus, irre, irrwitzig und aberwitzig. Das ist eine völlig unglaubhaft zusammengeschusterte Person. Während der Thomasteil sich im Klischee suhlt und dazu noch sehr unappetitlich ist. Dann gibt es noch eine seltsame Aura an Geheimnisvollem, wo doch weit und breit nix Geheimnisvolles ist. Und eine Mischung von gemachtem, gewollten Surrealismus, die nicht hierher gehört. Au weia, das gibt Punkteabzug ...
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Dann gibt es noch eine seltsame Aura an Geheimnisvollem, wo doch weit und breit nix Geheimnisvolles ist. Und eine Mischung von gemachtem, gewollten Surrealismus, die nicht hierher gehört. Au weia, das gibt Punkteabzug ...
Jetzt KÖNNTE ich ja auch feixen und tanzen, weil ich die Leserunde ausgelassen habe.... (Eine Wanda tat dieses im Falle NOAH...)
Aber: Keine Sorge, ich beherrsche mich und lasse es sein:p:D:p
 

Renie

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renies-lesetagebuch.blogspot.de
Nun sind wir also wieder bei Hestermann und seiner Flucht in die Schweiz. In Zürich begegnet er dem Unsympathen Schlaginhaufen, der eine Koryphäe auf dem Gebiet der Rassenlehre ist.
Und nach Zürich wird es schräg - zu schräg für meinen Geschmack. Auf seiner Weiterreise durch die Schweiz macht er in Thun Station. Hier wird er von einem Chauffeur aufgegabelt, der ihn zu einer Feier bringt, von der Schlaginhaufen in Zürich gesprochen hat. Von einer Einladung bzw. Zusage von FH habe ich nichts mitbekommen. Daher ist mir das ganze Szenario, angefangen beim merkwürdigen Chauffeur bis hin zur dekadenten Feier, bei der auch Schlaginhaufen zugegen ist, zu unwirklich. Ganz zu schweigen von Schlaginhaufens Unfall. Da rennt unser FH stundenlang durch die Schweizer Alpen, macht neben einem Taubstummen eine Pause, Schlaginhaufen taucht urplötzlich auf und wird im Gespräch mit FH von dem einzigen Gesteinsbrocken der gerade talwärts unterwegs ist, erschlagen. Also bitte
Nachdem ich die Anmerkungen des Autors zu seiner Geschichte gelesen habe, bin ich überzeugt, dass diese eigenwilligen und fast schon surrealistischen Szenen, wozu ich auch die Situationen mit den Affen zähle, Masche sind. (s. S. 221: "Da arbeitete ein glücklicher Träumer - je länger er schrieb, desto unwirklicher kam ihm alles vor, ...").
Mir ist das zu abgedreht.
Daher wurde ich mit dem Ende des Romans ein bisschen versöhnt: FH, der einen "geheimen" Ort findet, um durch die Nationalsozialisten gefährdete Literatur, zu verstecken und zu schützen. Der Briefwechsel zwischen Papst Pius und Pater Schmidt war ein netter Kniff des Autors. Und dass sich der Britische Geheimdienst am Ende die Bücher einverleibt geht für mich in Ordnung - immer noch besser, als wenn die Nazis sie in die Finger bekommen hätten.
 

Renie

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Mittlerweile habe ich den dritten und letzten Teil, sowie das Buch beendet. Ich glaube nicht, dass mir dieses Buch sonderlich lange in Erinnerung bleiben wird. Die Themen, wie die Buchvernichtung der Nazis, Patagonien, die Yamanas, die Missonierung, alles Themen die für sich sehr interessant sind, wurden mir hier aber zu oberflächlich behandelt.
Das geht mir genauso. Viele Ansätze in diesem Buch, die aber leider nicht konsequent verfolgt worden sind.
 

Emswashed

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davon abgesehen, habe ich noch nie seltsame Professoren gesehen und ich kenne einige dieser gelehrten und klugen Menschen,

Solche Menschen werden heute unter Verschluss gehalten.

Vom Dritten Teil wurde ich leider enttäuscht.
Na, na, jetzt nicht schwächeln. Ich brauche Dich noch für die Verstärkung auf der positiven Seite.

dass diese eigenwilligen und fast schon surrealistischen Szenen, wozu ich auch die Situationen mit den Affen zähle, Masche sind.

Keine Masche, sondern Stimmung.
 
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Emswashed

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Ja, für mich ist es auch irgendwie ein Buch genialer, aber verpasster Möglichkeiten.

Schon, aber hätte er alle Möglichkeiten ausgeschöpft, wäre ein mehrere hundert Seiten Wälzer daraus geworden... das wollen wirklich nur noch wenige Leser auf sich nehmen.
 

MRO1975

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Ich stecke ziemlich in der Mitte des Abschnitts. Aber: ich bin entsetzt! Echt jetzt. Professoren mögen ja ein bisschen seltsam sein ... davon abgesehen, habe ich noch nie seltsame Professoren gesehen und ich kenne einige dieser gelehrten und klugen Menschen, aber der Ferdinand verhält sich abstrus, irre, irrwitzig und aberwitzig.
Da stimme ich dir völlig zu. Ich habe den 3. Leseabschnitt angelesen und war entsetzt. Dass die Szenerie wieder zu Hestermann wechselt, war ja klar. Aber was sollen diese abstrusen Episoden, das seltsame Treffen mit den Schweizern und all der Kram? Ich war kurz vorm Einschlafen, als es dann noch schlimmer wurde.
 

MRO1975

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Nachdem ich die Anmerkungen des Autors zu seiner Geschichte gelesen habe, bin ich überzeugt, dass diese eigenwilligen und fast schon surrealistischen Szenen, wozu ich auch die Situationen mit den Affen zähle, Masche sind. (s. S. 221: "Da arbeitete ein glücklicher Träumer - je länger er schrieb, desto unwirklicher kam ihm alles vor, ...").
Mir ist das zu abgedreht.
Den Eindruck hatte ich auch. Nachdem ich das Nachwort gelesen hatte, hatte ich den Eindruck, der Autor hat hier die spinnerten Geschichten, die er gehört hat, einfach niedergeschrieben. Sie fügen sich für mich aber gar nicht in die Geschichte ein. Einfach zu abgedreht und ohne Beitrag zum Fortgang der Geschichte.
 
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MRO1975

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11. August 2018
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Daher wurde ich mit dem Ende des Romans ein bisschen versöhnt: FH, der einen "geheimen" Ort findet, um durch die Nationalsozialisten gefährdete Literatur, zu verstecken und zu schützen. Der Briefwechsel zwischen Papst Pius und Pater Schmidt war ein netter Kniff des Autors.
Wie der Autor das Ende zusammengeschnurrt hat, hat mir gar nicht gefallen. Dazu gehört auch der Briefwechsel. Normalerweise mag ich solche Stilmittel. Aber hier hatte ich den Eindruck, dass der Autor spätestens in der Mitte des 3. Leseabschnitts die Lust am Buch verloren hat und das Ende möglichst schnell und leicht herbeischreiben wollte.
 
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Wandablue

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Es waren Anlagen für einen guten Roman vorhanden. Aber die Figur des Prof. ist so was von misslungen. Von dem Thomas war ich auch nicht begeistert, weil der sozusagen "abgeschrieben" ist von vielen anderen Autoren. Also ein Klischee.
 
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