Wenn man sich auf einer Autofahrt dabei erwischt, einen Umweg einzuschlagen, nur um noch mehr von diesem Hörbuch hören zu können, dann ist das ein recht eindeutiges Zeichen. So passiert jedenfalls bei Daniel Glattauers Gut gegen Nordwind: Dem E-Mail-Hin-und-Her der zwei Protagonisten, die zufällig aneinander geraten und bald nicht mehr voneinander lassen können, folgt man gespannt und amüsiert. Und jeder, der schon einmal etwas Ähnliches erlebt hat, muss dem Autor gratulieren, wie gut er diesen Vorgang des Kennenlernens geschildert hat, diese unwiderstehliche Mischung aus Distanz und Intimität, die zwischen Fremden durch elektronische Botschaften so rasch entstehen kann.
Dem Hörvergnügen auch nicht gerade abträglich sind die souveränen Leistungen von Andrea Sawatzki und Christian Berkel. Da vergisst man auch gerne die eine oder andere Unstimmigkeit des Plots. So würde man heutzutage, statt teilweise im Sekundentakt Kürzest-E-Mails hin und her zu schicken, zweifellos eine der vielen Instant Messaging Techniken nutzen. Und auch das Ende ist etwas harsch und enttäuschend. Aber happy endings in der Liebe gibt’s halt wirklich nur im Märchen oder in schlechten Romanen. --Christian Stahl
Spieldauer: ca. 288 Minuten, vollständige Lesung, 4 CDsKaufen
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Eine E-Mail von IHR landet versehentlich in SEINER Mailbox. Daraus erwächst ein virtuelles Kennenlernen mit manchmal zarten, manchmal etwas forscheren Annäherungsversuchen und der permanenten Frage, ob ein Treffen den Kontakt bereichern oder beenden würde.
Eine emotionaler Dialog zu der Frage, wie weit man für das vermeintliche Glück gehen darf, gehen will und vielleicht auch gehen muss und darüber, was man in einer „sehr glücklichen Ehe“ tun, denken und fühlen darf und was nicht.
Das Buch betrachtet den Zauber des ersten Kennenlernens und Sich-Näherkommens zweier Fremder in einem isolierten, virtuellen Raum, ohne Bilder, Videos, GIFs, Tinder, Facebook und wie sie alle heißen. Einfach nur Worte die ausgetauscht werden und durch die eine Idee erwächst, mit was für einem Typ Mensch man es auf der anderen Seite des Bildschirms zu tun haben könnte.
Es ist spannend eine Liebesgeschichte zu lesen, die von einem Mann geschrieben wurde, auch wenn die Frau dabei nicht immer so gut wegkommt. Leider ist der Text an manchen Stellen ein wenig mit Geschlechtervorurteilen behaftet.
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