Ich glaube, Matthrew kennt seinen Bruder einfach gut und wußte, wie dieser sich entscheiden würde. Nur die Hintergründe dafür bleiben für mich weiterhin im Dunkeln.Wieso wusste Matthew übrigens, dass Clay gehen würde? Er hat ihm sogar den Zettel mit der Anschrift wieder zusammen geklebt.
Die Geschichte von Penelope fand ich auch berührend. Ihre Kindheit in Polen vor der Wende hat in mir viele Erinnerungen geweckt. Ich kann noch gut nachfühlen, dass man sich trotz der Beschränkungen und dem Mangel, dem Schlangestehen usw. als Kind nicht unglücklich gefühlt hat. Man kannte ja nichts anderes und hat sich eben mit den Gegebenheiten arrangiert. Penelopes Vater war da schon weitsichtiger.Sehr emotional die Lebensgeschichte Penelopes.
Ich hatte den Anfang vor dem Anfang nach dem ersten Abschnitt noch einmal gelesen und fand diesen dann noch besser und mir wurde einiges klarer.Ehrlicherweise hatte ich im ersten Abschnitt sprachlich wenig Schönes entdecken können. (Müsste ich ihn noch einmal lesen?)
Ich frage mich generell, wo die Reise am Ende hingeht. Im ersten Moment dachte ich, dass der Handlungsstrang um die Dunbar-Brüder in Amerika spielt. Doch mittlerweile bin ich mir sicher, dass sie in Australien oder Neuseeland leben. Den Februar als Sommermonat zu bezeichnen, war für mich der Hinweis. Hinzu kommt, dass Zusak selbst in Australien lebt. Wie kommt also Penelope von Europa nach Australien? Oder befindet sie sich bereits in Australien, als sie ihren Mann kennenlernt? Portugal hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm.päter anlässlich eines Konzerts nach Wien ausreisen darf und flieht und schließlich in Portugal? landet, wo sie sich mit Putzarbeiten über Wasser hält.
Wenn ich den englischen Titel vorher gekannt hätte, wäre mir einiges klarer gewesen. Ich hätte nämlich nie gedacht, dass Clay zum Hauptcharakter wird. Im ersten Teil war er für mich einer von 6 Brüdern. Aber mittlerweile sieht die Situation natürlich anders aus. Er ist auch nicht geistig zurückgeblieben, wie ich im vorherigen Teil angenommen hatte. Er ist einfach nur anders als seine Brüder.Im englischen Original heißt das Buch ja Bridge of Clay - eine schöne Doppelbedeutung: Die Brücke aus Lehm oder Die Brücke des Clay (im Sinne von gebaut von Clay
Mir geht es ähnlich wie Dir @Literaturhexle . Der Einstieg war gewöhnungsbedürftig. Wie @Renie frage ich mich auch, wo Markus Zusak uns hinlotsen will. das kann ich beim besten Willen noch nicht erkennen.Ich bin erst auf Seite 107, habe aber im 2. Abschnitt den Eindruck, es mit einem anderen Buch zu tun zu haben. Auf einmal kann ich der Geschichte folgen !
Es war von der Portugiesischen Galeere (blaue Flaschen) die Rede. Das ist eine Quallenart, die besonders im Pazifik anzutreffen ist, nur vereinzelt in Europa (Portugal).Portugal hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm.
Auf Facebook in meiner Stammtischrunde hat jemand den Roman im englischen Original gelesen und als "Flop des Jahres 2018" bezeichnet. Insofern denke ic, hat es nichts mit dem Übersetzer zu tun: Der Stil ist besonders und experimentell. Entweder du magst das, lässt dich drauf ein oder eben nicht.welchen Anteil der Übersetzer bei diesen manchmal merkwürdigen Formulierungen hat.
Du hast eine Facebook-Stammtischrunde Wie muss ich mir das vorstellen? Alle sind zur selben Zeit auf Facebook und zischen dabei ein BierchenAuf Facebook in meiner Stammtischrunde
Schlimmer: es handelt sich um eine mittlerweile geheime Runde .Du hast eine Facebook-Stammtischrunde Wie muss ich mir das vorstellen? Alle sind zur selben Zeit auf Facebook und zischen dabei ein Bierchen
Ich habe mir die englischsprachigen Kritiken auch angeschaut. Da kommt der neue Zusak auf 3,5 Sterne im Schnitt. Hauptkritikpunkt: Unlesbarkeit.im englischen Original gelesen und als "Flop des Jahres 2018" bezeichnet.
Das glaube ich nicht. Höchstens im Sinne von: Töten auf Verlangen. An einer Stelle stand ja, dass die Mutter zuletzt vollgepumpt mit Morphin auf dem Sofa lag - das klingt nach Krebs im Endstadium. Aber ich lasse mich überraschen, vielleicht ist es ja doch alles ganz anders.Wen hat der Vater überhaupt getötet? Die Mutter?
Das ergeht mir ganz ähnlich. Gerade diese wilden Zeitsprünge gelegentlich mehrfach auf einer Doppelseite verwirren mich doch sehr. Auf der anderen Seite gibt es tatsächlich berührende Passagen - und der Schreibstil ist trotz der Überfrachtung mit Bildern und Symbolen einfach wunderschön.Ich bin jetzt in dem Buch angekommen und bin gefesselt. Die Symbolik überfordert mich zwar noch das eine oder andere Mal. Aber vermutlich ist es wie mit dem Anfang. Erst im Nachhinein wird man verstehen, was an manchen Stellen gemeint ist.
Sehr schick finde ich die bedeutungsschwangeren letzten Sätze eines Kapitels. Im ersten Moment sind sie irritierend. Da man jedoch spürt, dass sie auf irgendetwas hindeuten - was auch immer - erhöhen sie die Spannung ungemein.
Sein Abschiednehmen, zunächst von Carey, dann von allen anderen inkl. Viehzeug, hat mich sehr berührt. Das war so wundervoll formuliert, dass ich nur noch mit "Kloß im Hals" gelesen habe. Für solche Textpassagen kann ich auch großzügig über die teilweise verwirrende Symbolik hinwegsehen
Ich habe beschlossen, mich darauf einzulassen, und bislang habe ich es nicht bereut. Es ist durchaus anstrengend, der Stil fordert die volle Aufmerksamkeit, aber ich finde, man wird auf jeden Fall mit einer ganz besonders erzählten Geschichte belohnt.Der Stil ist besonders und experimentell. Entweder du magst das, lässt dich drauf ein oder eben nicht.
Auf der einen Seite wird erzählt, wie die Mutter Penelope in Polen aufwächst und von ihrem Vater Klavier spielen lernt, später anlässlich eines Konzerts nach Wien ausreisen darf und flieht und schließlich in Portugal? landet, wo sie sich mit Putzarbeiten über Wasser hält.
Auf der anderen Seite wird erzählt, dass der Mörder/Vater nach Hause gekommen ist, um seine Söhne zu bitten, ihm beim Bau einer Brücke zu helfen.
Ich frage mich allerding immer noch, worauf die Geschichte hinausläuft... Was ist diese weltverändernde Handlung, die Clay vollbringt und die alles verändert? Er wird ja wohl nicht nur eine Brücke bauen und den Mörder/Vater mit seinen Söhnen versöhnen, oder? Wen hat der Vater überhaupt getötet? Die Mutter?
Das ganze Gepräge erinnerte mich an Die allertraurigste Geschichte. Da hat der Erzähler auch immer ganz furchtbar traurige Andeutungen gemacht und ist mit der Story nicht richtig rüber gekommen. Wobei ich Zusak keineswegs mit Ford vergleichen will. Zusak schreibt Welten besser, ich versteh ihn leider nur langsam.
Genau so gehe ich auch vor. Man muss aufmerksam sein, reine Unterhaltung ist es nicht (aber wer will die schon ).Wenn ich mich aber durchs Buch treiben lasse und einfach auf den Autor vertraue, kann ich das Große Ganze erahnen und auf mich wirken lassen.
GenauMit anderen Worten: ich verstehe vielleicht noch nicht alles, aber die Art der Geschichtenerzählung gefällt mir.