Na, das stimmt mich jetzt ja hoffnungsvoll...Diese negative Einfärbung kam er in den folgenden Leseabschnitten bei mir dazu...![]()
Na, das stimmt mich jetzt ja hoffnungsvoll...Diese negative Einfärbung kam er in den folgenden Leseabschnitten bei mir dazu...![]()
Ich muss gestehen, dass ich schon lange nicht mehr bei einem Buch so oft gelacht habe und bin da ganz bei Astrid. Der Humor ist so schön irre.Aber hinreißend lustig?
Aber an welchen Stellen denn bloß?Ich muss gestehen, dass ich schon lange nicht mehr bei einem Buch so oft gelacht habe und bin da ganz bei Astrid. Der Humor ist so schön irre.
Ganz besonders zum Beispiel, als sich der Ich-Erzähler im ersten Teil diese Happolati-Geschichte ausdenkt und der Halbblinde voll darauf einsteigt und alles bestätigt. Woraufhin der Erzähler richtig sauer wird. Das ist doch herrlich absurd.Aber an welchen Stellen denn bloß?
Wenn nicht alles drumherum eh schon ständig gaga wäre, würde ich dir vielleicht sogar zustimmen. So denke ich an solchen Stellen nur: WARUM?Ganz besonders zum Beispiel, als sich der Ich-Erzähler im ersten Teil diese Happolati-Geschichte ausdenkt und der Halbblinde voll darauf einsteigt und alles bestätigt. Woraufhin der Erzähler richtig sauer wird. Das ist doch herrlich absurd.
Oder als er einfach Ylajali sagt und von einem verlorenen Buch erzählt. Das ist im positiven Sinne so gaga.
Ich bin aber froh, dass du das mit Astrid erwähnt hast, denn ich hatte irgendwie schon Sorgen, mit mir stimmt was nicht, weil ich den Roman tatsächlich eher lustig als dramatisch oder schlimm empfand.
Ja, stimmt, es wird einiges angedeutet. Doch manchmal bin ich mir nicht sicher, ob es aussagekräftige Informationen sind. Bei dem. Esauch eines Geschäftsmannes, den er weiter weg besucht hat, hörte es sich auch so an, als ob er diesen kennt, ihm oft was abgekauft hat. Daher war seine Hoffnung groß, dass der ihm aus der Patsche hilft, doch dort angekommen hatte ich nicht das Gefühl, dass die beiden sich kenneniner Bemerkung nach muss er einmal Geld gehabt haben. Schade, dass wir gar nichts über seine Vergangenheit erfahren und wie er in diese Lage kam.
Stimmt, doch er hätte zumindest die Essensmarke einfordern können. Es gab zumindest ein paar MöglichkeitenFrüher waren Menschen ohne Arbeit (gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten) auf den guten Willen Einzelner angewiesen. Schrecklich erniedrigend!
Da bin ich ganz bei dir, sein handeln schadet ihm, er wirkt unüberlegt und Kopf,so. Dann total euphorisch nach einem Einfall, der sich dann natürlich wieder als Reinfall erweist.Mich "nervt" er durchaus in einem negativeren Sinn. Muss man das verstehen? Es gibt eine absurde Situation nach der anderen, und ständig tut er so, als ob alles doch gar nicht so schlimm sei...
und das reißt wiedereinmal die Frage auf, ob ein Künstler nur dann in der Lage ist "richtige" Kunst zu schaffen, wenn er eigene Not oder traumatische Erfahrung hatDas hast du so was von herrlich ausgedrückt! Genau das ist unser Erzähler: ein perfekter Hungerkünstler!
Es ist eine gelungene Mischung aus Sozialkritik einerseits. Auf der anderen Seite kann der Prota dann aber auch mit Hilfe nicht umgehen, wenn er welche bekommt. Es schauen ja zum Glück nicht alle weg...Es steckt auch viel Sozialkritik drin, wie ich finde. Dieses typische Wegschauen, wenn es einem Fremden schlecht geht.
Ja. Und meistens gewinnt die "Würde" und der Hunger nimmt zu. Ein ständiger Widerstreit zwischen dem Kampf nach dem nackten Überleben und der Aufrechterhaltung eines bißchen Würde.
Ja, aber das lenkt den Blick aber auch kritisch auf die Frage, wann bzw. unter welchen Voraussetzungen etwaas als Hilfe wahrgenommen wird. Oft steht der helfende Gutmensch da ja im Vordergrund, nicht so sehr die Frage, was sich ein Betreffender wirklich als Hilfe wünscht.Es ist eine gelungene Mischung aus Sozialkritik einerseits. Auf der anderen Seite kann der Prota dann aber auch mit Hilfe nicht umgehen, wenn er welche bekommt. Es schauen ja zum Glück nicht alle weg...
Es scheint ein letzter Rest von Stolz und Würde zu sein, was ihn mitunter antreibt.Und meistens gewinnt die "Würde" und der Hunger nimmt zu
Hm. Ich glaube ich muss passen.Wieder die Sozialkritik: Wer möchte schon gerne regelrecht für's schlichte Überleben auf Hilfe angewiesen sein?
Ist halt eine Art Berufskrankheit, dass ich mitunter vieles durch die Brille potentieller Sozialkritik lese.Hm. Ich glaube ich muss passen.
Meine Lesart ist da eine ganz andere.
Liegt es am Hunger, hat es ihm tatsächlich so den Verstand vernebelt?!
Ich glaube perment hungern zu müssen, treibt einen an den Rande des Wahnsinns.
Ich glaube, wenn man einmal ganz unten ist, kommt es oft zu so einer Art Sog, der es einem sehr schwer macht, Auswege zu finden. So erscheint es mir unserem Prota zu gehen.Im Zweifel für den Autor. Ich bin ja auch geneigt, einen Großteil des Wahnsinns auf den Hunger zu schieben. Und vor lauter Hunger macht man bestimmt viele verrückte Dinge. Aber dann frage ich mich, warum der Kerl kein Stück weiter kommt in den Zeiten, in denen er genug Geld hat, um sich Essen zu kaufen. Dann scheint er ja auch nicht ganz sauber zu sein, sonst würde sich ja mal ein Aufwärtstrend zeigen, oder?
Och- wie schaaaade! Ich mag dieses Buch sehr. Schon damals bei der Erstlektüre vor ca 20 Jahren, aber auch jetzt kann mich Hamsun wieder bgeistern.Ich bin im zweiten Abschnitt besser in den Lesefluss gekommen, kann aber leider nicht behaupten, dass mich die Geschichte sonderlich überzeugt. Inhaltlich wiederholt sich sehr viel. Zudem ist der Protagonist mit seinem falschen Stolz, seinem Geltungsbedürfnis und seiner Selbstüberschätzung schwer zu ertragen. Sprachlich kann es Hamsun leider nicht rausreißen.