Trina muss durch den Brief erfahren, dass ihre Tochter aus freien Stücken mit dem Onkel und der Tante mitgehen wollte, mehr noch, es war ihre Idee. Michael und Erich hilft dies ein wenig mit der Sache abzuschließen, bei Trina scheint dies anders aussehen. Wie alt war Marica als sie fortging? 9- 10 Jahre etwa? Sie wollte vorankommen, sah in Graun wenig Möglichkeiten, und hat das in diesem Alter schon erkannt. Oder wurde sie da vielleicht doch seitens des Onkels und der Tante beeinflusst. Irgendwie fällt es mir schwer zu glauben, das ein Kind in dem Alter so berechnend und weitsichtig ist.
Die Handlung scheint sich sehr nah an historischen Fakten zu orientieren, auch der Staudamm gehört zur Geschichte des Dörfchens dazu.
Und es kommt wie es kommen muss, Erich wird eingezogen. Das Leben von Trina und ihrer Mutter, die ihren Mann verloren hat, ist hart mit vielen Entbehrungen. Der Autor beschreibt dies sehr glaubhaft.
Interessant finde ich dass Trina durch die Arbeit auf dem Hof sich nun dem Land auch mehr verbunden fühlt. Schön sind auch die Treffen am Mittwoch mit Maja, ein Stückchen Unbeschwertheit in dieser harten Zeit.
Als Erich zurückkehrt ist Trina froh. Doch der Krieg hat etwas mit ihm gemacht, er will das nicht noch einmal erleben, will lieber desertieren. Als sein Sohn Michael ihm mitteilt, dass er sich den Deutschen anschließen will, wird er wütend. Er hat erlebt wie die Nazis sich im Krieg verhalten haben, verabscheut dies.
Dann die Flucht, Erich und Trina fliehen. Diese Kapitel waren sehr heftig, vor allem diese unnötigen Tode am Ende, der Krieg war ja eigentlich schon vorbei. Maria, die Trina oft an Marica erinnert, hat nun außer Erich, Trina und dem Priester niemanden mehr.
Dieser Roman reißt mich richtig mit. Zur Zeit rangiert er eindeutig unter meinen Lesehighlights für dieses Jahr.