2. Leseabschnitt von Seite 44 bis Seite 175

Renie

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19. Mai 2014
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renies-lesetagebuch.blogspot.de
Die ersten Freundschaften werden geknüpft. Langsam scheinst du, @Doris dich wohler zu fühlen. Die Stimmung wird unbeschwerter. Was ein paar Freunde doch ausmachen können. Der Mensch ist halt ein Herdenvieh ;)
Ihr "Expatrierten" habt ja ein ganz schön dekadentes Leben geführt. Teilweise fühle ich mich an die britische Kolonialzeit in Indien erinnert. Ehrlich gesagt wundert es mich, dass du als "Normalsterbliche" Zugang zu den Botschafterkreisen hattest. Als nicht dazu gehörig denkt man ja immer, dass diese Gesellschaftskreise nichts mit dem "gemeinen" Volk zu tun haben wollen. Aber irgendwie scheint in eurem Camp ein anderer Wind zu wehen. Wahrscheinlich ist die Botschaftergesellschaft froh über jeden Neuzugang, der die eigenen Reihen gegen die "Araberfront" verstärkt.

Tut mir leid, es zu sagen, liebe Doris, aber manches Mal wirktest du ein wenig deplatziert in dieser Gesellschaft. Auf mich machst du einen sehr bodenständigen Eindruck. Aber wahrscheinlich hast du die Spielchen nur mitgemacht, weil dir sonst nicht viel an anderer Gesellschaft zur Verfügung stand. Man passt sich halt an ;)
Dein Besuch im Beauty-Salon - herrlich, wie du dich todesmutig diesen Höllenqualen ausgesetzt hast :D Wir Frauen, sind doch die wahren Helden unserer Zeit :cool:

Ich habe einen Kritikpunkt: Ich stelle fest, dass ich Schwierigkeiten habe, die Namen zuzuordnen. Da tauchen auf einmal ein Kevin, ein Hans, ein Martin etc. auf und ich ertappe mich dabei, dass ich mich frage, um wen es sich da handelt. Ich weiß, dass sie irgendwo im Buch schon mal vorgekommen sind und begebe mich auf die Suche. Das nervt ein wenig. Ich frage mich, woran es liegt. Ich vermute, dass einige Personen nicht ausreichend vorgestellt und beschrieben sind. Sie hinterlassen zumindest keinen bleibenden Eindruck, so dass sie an späterer Stelle vom Leser nicht mehr zugeordnet werden können.
Das ist nur eine Vermutung - vielleicht liegt's aber auch nur an mir:confused: (Ich kann mich nicht gut konzentrieren, habe momentan zu viel um die Ohren). Es wäre interessant, was die anderen Teilnehmer der Leserunde dazu meinen.
 
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Sonwikblick

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27. Juni 2015
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Da ich mir beim Lesen von Büchern, die von fremden Ländern und Menschen aus anderen Kulturkreisen handeln, vorstelle, wie sich das vor Ort anfühlen mag, liefen in meinem Kopf bei den bunten Szenebeschreibungen ganze Filme ab. Die Kevins, oder wie die ab und zu auftauchenden jungen Männer auch hiessen, waren mir da nicht so wichtig.Bei der Vorstellung eines Opernballs in einem arabischen Land hatte ich viel Spass, der mir allerdings bei jedem grausamen Tierschicksal schnell verging.
Mutig, wie Doris Luser immer wieder gegen Verbote handelt, oder auch leichtsinnig. Das war einerseits sicher ihrer ausgeprägten Tierliebe, andererseits aber auch dem Alter geschuldet. Mit 28 macht man eher Sachen, die man später rückwirkend mit einem Fragezeichen versieht.
Für mich könnten in dem Buch mehr politische Aspekte zum Tragen kommen. Spannend ist es aber trotzdem, weil über manchen Szenen ein unsichtbares Damoklesschwert zu schweben droht und man aufatmet, wenn es dann doch nicht zum Einsatz kommt.
 

Doris

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Liebe @Sonwikblick,
vielen Dank für die lieben Worte, die Du für mein Buch gefunden hast. Du hast das ganz richtig festgestellt – die ab und zu auftauchenden Männer sind nicht so wichtig, deswegen ersparte ich Euch auch eine eingehendere Bekanntmachung. Die „wichtigen“ jungen Männer waren (bzw sind noch immer :)) Hans (AUT Embassy), Joe, Khalil und Sigfried (mein Ehemann).
Ja das Leben dort war dekadent, wenn man wusste, wie man es anpackt und es war erschreckend, wenn man wusste, wohin man schauen muss. Bei Tierleid, auch in nicht arabisch oder muslimisch geprägten Ländern, kann ich nicht wegsehen, da werden mir alle Vorschriften und Regeln egal und ich sehe da nicht die eventuellen Folgen. Du hast ganz Recht: Selbst meine Familie hat manchmal mit meiner Art zu kämpfen :( ... Rückblickend, sogar als Ehefrau und Mutter kann ich nur sagen – ich würde alles genauso wieder machen und mache auch heute vieles, die manche vielleicht anders machen würden. Ein bisschen Mut im Leben öffnet viele Türen, die einem sonst verschlossen bleiben würden.
Liebe Sonwikblick, auf politische Aspekte konnte ich aus Respekt vor der damaligen Regierung, wenngleich es eine Diktatur war, nicht näher eingehen. Mein erster Lektor hat schon ein Drittel des Buches gekürzt, und das war nicht politisch :) :) :).
Lieben Gruß aus Wien, Doris
 
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Doris

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20. Oktober 2015
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Liebe @Renie,
die Stimmung UND das Wetter wurden besser … :)
Ja, das Leben der Diplomaten erinnerte an die Kolonialzeit, das der Expats gar nicht. Da ich „Adoptivtochter“ von Susi und Lutz Kayser war/bin und auch Monika (diese Namen wurden übrigens als einzige nicht geändert) meine liebste Freundin und in weiterer Folge meine Trauzeugin wurde, hatte ich eben zu allen westlichen (!) Rezeptionen Zugang, was mir allerdings nicht wichtig war bzw. ist, wie Du, liebe Renie, richtig bemerkt hast. Du wirst bald auch merken, dass mir die „tierische“ Gesellschaft weit wichtiger (und ehrlicher) war (und noch ist und so bleiben wird), als die vieler Menschen. Das mag etwas patzig klingen, darf ich aber so ausdrücken – weil ich passe mich eben nicht an.
Die Namenszuordnung ist, wie auch Sonwikblick schön erkannt hat, anfangs nicht wichtig. Martin gab ich nur einen Namen, damit ich ihn ansprechen konnte – sonst völlig unwichtig, wie Du (hoffentlich bald) auch in einer sehr „machomässigen“ Szene lesen wirst.
Freue mich auf Deinen hoffentlich baldigen weiteren Kommentar liebe Renie!
Gruß, Doris
 
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