2. Leseabschnitt von S. 67 - 134

claudi-1963

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29. November 2015
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Nun ja, ein Ei kostet nicht viel (wobei "nicht viel" natürlich relativ ist). Aber sie kauft sie ja massenweise, um nur einige ausgewählte zu öffnen. Und selbst wenn sie daran denkt, die anderen zu verkaufen, ist a) die Frage, wer sie kaufen soll, wenn eh niemand/kaum jemand kommt, und b) stelle ich's mir lustig vor: Da kauft man was, um es im eigenen Laden zu verkaufen, und nimmt sich selbst vorher das Beste. ;)
Ja eigentlich dreist was sie da macht, aber ich könnte mir gut vorstellen, das sie da in der realen Welt nicht die einzige ist. ;)
 

ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Hattest du den Eindruck das die beiden verschwenderisch waren? Ich hatte eher den Eindruck das des der Zahn der Zeit war, der eben ihren kleinen Laden kaputt gemacht hat. Klar das sie sich den Luxus mit den Ü-Eiern gönnt ok, aber das ist ja nun nicht so teuer.

Nein, den Eindruck habe ich an sich nicht. Wenn ich mir aber vorstelle, dass ich eine ganze Palette da habe, nur weil in jedem siebten Ei (wenn's denn noch so ist) eine Sammelfigur drin ist, dann macht eben für mich auch Kleinvieh Mist. Aber ich weiß auch, dass ich da ziemlich verkorkste Ansichten habe.
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
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Nein, den Eindruck habe ich an sich nicht. Wenn ich mir aber vorstelle, dass ich eine ganze Palette da habe, nur weil in jedem siebten Ei (wenn's denn noch so ist) eine Sammelfigur drin ist, dann macht eben für mich auch Kleinvieh Mist. Aber ich weiß auch, dass ich da ziemlich verkorkste Ansichten habe.
Ich habe diese Episode eher als Kritik am Sterben der kleinen Läden in den Innenstädten gelesen. Allerdings bewegen sich die beiden auch nicht - das beschreibt Theres ja auch. Nichtsdestotrotz sind es die großen Discounter, die ihnen die Kundschaft wegnehmen.
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Allerdings bewegen sich die beiden auch nicht - das beschreibt Theres ja auch. Nichtsdestotrotz sind es die großen Discounter, die ihnen die Kundschaft wegnehmen.

Die kleinen Läden haben ja auch kaum Chancen gegen die großen... Auch wenn sie sich bemühen würden, auf neue Arten Kunden zu gewinnen, könnten sie nie im Leben mit den Preisen und der Artikelvielfalt der Discounter mithalten. Ich denke, eine Chance hat da nur vielleicht, wer sich auch eine ganz bestimmte Nische konzentriert, denn dann da ist dann Erfahrung und Expertise gefragt – sowas wie edler Wein oder Delikatessen. Aber auch da wird die Konkurrenz immer gnadenloser.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Och nöööö, warum noch mehr Figuren, die sich näher oder ferner um Manu auf dem Dach drehen? Das ist mir ein bisschen zu zerfasert, auch wenn man von bereits eingeführten Figuren mehr erfahren darf.
Aber manches ist doch ganz schön aus der Klischee-Mottenkiste, oder? Maren zum Beispiel...und auch wenn seine Sätze zum Leben richtig toll sind, der pessimistisch philosophierende Schlachthofarbeiter Egon, der eigentlich Hutmacher ist.
Anderes wiederum gefällt mir und bringt mich zum Lachen, wie die Sammlung der Ü-Eier-Figuren von Theres...
Ich fühle mich nach wie vor gut unterhalten, aber richtig gepackt hat mich der Roman immer noch nicht. Und das liegt nicht am episodenhaften Stil, das bringt eher noch Spannung durch viele Blickwechsel in die in meinen Augen etwas angestaubte Geschichte mit immer noch vielen wunderschönen Sätzen.

Mal sehen, was ihr so schreibt, ich glaube, ihr mögt das Buch mehr als ich...
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Die Passage von Egon, den wir im letzten Abschnitt beim Schnittlauchbrot sitzend bei Roswitha getroffen haben, fand ich auch weise: das Leben besteht ja tatsächlich aus vielen Verlusten. Ich habe mir den Absatz dick angestrichen.
Ich glaube, wenn ich jünger wäre, hätte ich das nicht angestrichen, aber irgendwie hat es Weisheit. Allerdings ist es dennoch eine Frage der Betrachtung, denn jeder Verlust ist irgendwie auch ein Gewinn. Egon ist eben äußerst pessimistisch und von seinem Verlust geprägt. Sieht daran gar nichts positives.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Ich bleibe bei meiner Skepsis zu dem Buch. Die Autorin übermittelt uns weiter eine Galerie von Mittelmaß aus dieser Stadt des Mittelmaßes, wie es direkt auch im Text heißt:

"Stadt, die nichts anderes zu bieten hatte, als Mittelmaß."

Und in diesem Mittelmaß ist nicht eine Person dazu in der Lage, auf die eingetretene außergewöhnliche Situation irgendwie angemessen zu reagieren, nicht die Unbeteiligten, nicht die Polizei, nicht Freunde und auch nicht der Partner.
Die Personen bekommen für mich auch noch immer nicht einen irgendwie gearteten Zusammenhang, es kommen sogar noch neue hinzu, die für mich genauso zusammenhanglos in der Luft schweben wie die schon bekannten.
Ich begebe mich in LA 3 und hoffe, dass da noch irgend etwas Neues, Zusätzliches kommt, das dem ganzen etwas mehr Sinn verleiht.:confused:
Oh, nach den vorherigen Kommentaren hatte ich schon befürchtet, dass ich das Buch vielleicht in der falschen Situation lese. Ich finde es unterhaltsam, mehr leider nicht.
 

Literaturhexle

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ElisabethBulitta

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Die kleinen Läden haben ja auch kaum Chancen gegen die großen... Auch wenn sie sich bemühen würden, auf neue Arten Kunden zu gewinnen, könnten sie nie im Leben mit den Preisen und der Artikelvielfalt der Discounter mithalten. Ich denke, eine Chance hat da nur vielleicht, wer sich auch eine ganz bestimmte Nische konzentriert, denn dann da ist dann Erfahrung und Expertise gefragt – sowas wie edler Wein oder Delikatessen. Aber auch da wird die Konkurrenz immer gnadenloser.

Bei mir um die Ecke gab's auch noch einen kleinen Laden, und der lief (was er wohl auch der Postfiliale zu verdanken hatte), bis der alte Besitzer aus Altersgründen aufgehört hat und jüngere den Laden übernommen haben. Klar sind damit keine Reichtümer zu machen, und es waren vor allem ältere Leute dort zum Einkaufen (denn wenn man zu Fuß zu den größen Supermärkten will, muss man halt hundert Höhenmeter bewältigen, was gerade für Ältere nicht gerade ein Pappenstiel ist). Und man hat halt auch Service gekriegt: Alte Menschen haben ihr Zeugs ans Auto gebracht gekriegt, das Gemüse war 1 A (von der Reichenau) ... Und das gab's dann alles nicht mehr.
 

KrimiElse

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Bei mir um die Ecke gab's auch noch einen kleinen Laden, und der lief (was er wohl auch der Postfiliale zu verdanken hatte), bis der alte Besitzer aus Altersgründen aufgehört hat und jüngere den Laden übernommen haben. Klar sind damit keine Reichtümer zu machen, und es waren vor allem ältere Leute dort zum Einkaufen (denn wenn man zu Fuß zu den größen Supermärkten will, muss man halt hundert Höhenmeter bewältigen, was gerade für Ältere nicht gerade ein Pappenstiel ist). Und man hat halt auch Service gekriegt: Alte Menschen haben ihr Zeugs ans Auto gebracht gekriegt, das Gemüse war 1 A (von der Reichenau) ... Und das gab's dann alles nicht mehr.
Ich vermisse sie auch, die kleine Läden. Bei und war es ein winziger Bio- und Regionalladen, der vom Riesen denns Supermarkt verdrängt wurde. Den vermisse ich sehr.
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Ich vermisse sie auch, die kleine Läden. Bei und war es ein winziger Bio- und Regionalladen, der vom Riesen denns Supermarkt verdrängt wurde. Den vermisse ich sehr.

Wir haben hier im Dorf einen kleinen Laden, der von einer seeeeeehr alten Frau geführt wird. Allerdings ist die meist gar nicht anwesend – den Laden lässt sie in ihrer Abwesenheit dann einfach offen. Und die Waren sind uralt, ich habe den Eindruck, sie verkauft Bestände ab, die zum Teil schon 20 Jahre oder so da liegen. Wahrscheinlich wird da deswegen nix geklaut... Am Anfang, als wir hierher gezogen sind, habe ich noch versucht, da ab und an was zu kaufen, aber die Sachen sind zum Teil echt nicht mehr brauchbar. Ich habe zum Beispiel zwei Klebestifte gekauft, die so solide durchgetrocknet waren, dass der Kleber hart wie Stein und überhaupt nicht mehr klebrig war. Sie wäre nicht fehl am Platz als Charakter in diesem Buch.
 

parden

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13. April 2014
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Ich bn wie einige andere hier auch ein wenig erschlagen von dem Personenregister. Vielleicht wäre weniger hier doch mehr gewesen - teilweise habe ich die Menschen gleich wieder verdrängt und habe mich durch Eure Beiträge hier erst wieder daran erinnert. So was... Mir kommt es gerade sehr ambitioniert vor, womöglich bei all den vorgestellten Personen darzulegen, wie sie sich durch den Sprung verändern sollen.

Dabei gefällt mir der Schreibstil nach wie vor gut. Ich merke aber, dass ich gerne mehr von Manu erfahren würde, die schließlich hier alles ins Rollen bringt. Trotz der oft schönen Sätze habe ich noch kein richtiges Gefühl zum Roman aufgebaut - oder zu den Personen. Ich lese, bleibe aber relativ gleichgültig - dabei vermute ich, dass sich das ändern würde, sobald eine Figur mehr und v.a. länger im Fokus stehen würde.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

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Ich merke aber, dass ich gerne mehr von Manu erfahren würde, die schließlich hier alles ins Rollen bringt. Trotz der oft schönen Sätze habe ich noch kein richtiges Gefühl zum Roman aufgebaut - oder zu den Personen. Ich lese, bleibe aber relativ gleichgültig
Hier geht es mir sehr ähnlich. Manu ist für mich ebenso der interessanteste Charakter. Und das Buch ist schön zu lesen, aber irgendein Feuer erwischt mich nicht. Ich bleibe recht kühl gestimmt.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Wir haben hier im Dorf einen kleinen Laden, der von einer seeeeeehr alten Frau geführt wird. Allerdings ist die meist gar nicht anwesend – den Laden lässt sie in ihrer Abwesenheit dann einfach offen. Und die Waren sind uralt, ich habe den Eindruck, sie verkauft Bestände ab, die zum Teil schon 20 Jahre oder so da liegen. Wahrscheinlich wird da deswegen nix geklaut... Am Anfang, als wir hierher gezogen sind, habe ich noch versucht, da ab und an was zu kaufen, aber die Sachen sind zum Teil echt nicht mehr brauchbar. Ich habe zum Beispiel zwei Klebestifte gekauft, die so solide durchgetrocknet waren, dass der Kleber hart wie Stein und überhaupt nicht mehr klebrig war. Sie wäre nicht fehl am Platz als Charakter in diesem Buch.
Das ist ja göttlich...auch wenn nicht zu gebrauchen, ich liebe so etwas!
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Hannes und Maren sind lange Zeit ein Paar. Vielleicht sind beide an einem Punkt ohne Wiederkehr. Bin gespannt, was hier noch rauspurzelt.
Auch auf die Frau im Büro mit der Bluse bin ich gespannt. Auch ich denke, dass Jaris und Maren nicht nach Paris fahren werden, zumindest nicht zusammen.
Maren und Hannes wohnen im selben Haus, auf dem Manu zum Sprung bereit steht. Wohnen da etwa noch mehr Leute? Da sich alle über Roswithas Café kennen, könnte es bedeuten, dass sie aus der gleichen Gegend kommen.
Jaris wirkt auf mich nicht unbedingt so, als ob er sein Angebot wirklich Ernst meint. Für Maren würde dies allerdings sicher bitter, zumal sie sich von Hannes nicht mehr wahrgenommen fühlt und mit ihrem Körper hadert