2. Leseabschnitt: "Thunas" bis "Panos" (S. 133 bis S. 215)

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Gelöschtes Mitglied 2403

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Die Zerstörung des Heiligtums beweist den engen Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft. Alle ziehen an einem Strang. Jeder fühlt sich betroffen und will helfen. Das liest sich gut und beweist, wie eng die Menschen damals miteinander verbunden waren. Familie und Freundschaft liegen dicht beieinander.
Zwischenzeitlich war ich mir übrigens nicht sicher, ob Arrak tatsächlich die Zerstörung des Heiligtums zu verantworten hat. Die Indizien deuteten zwar darauf hin, aber dennoch hatte ich leise Zweifel.

So wie das Heiligtum geschildert wurde im Aufbau scheint ja ein beträchtlicher Teil an Muskel- und Schaffenskraft vonnöten zu sein. Die Bevölkerung kommt gemeinsam um das Zerstörte zu erschaffen, das zeigt den Zusammenhalt der Gemeinschaft, aber auch die Wichtigkeit der Gottheit, den in der Zeit muss anderes ruhen. Und die Gemeinschaft wird immer etwas zum Tun haben. Gerade eine bäuerliche Gemeinschaft wird in der Zeit vieles machen müssen. Aber das geschieht freiwillig. Ganz im Gegensatz zum Bau der Grabanlage.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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In diesem Leseabschnitt wird auch die Funktion der Himmelsscheibe dargestellt. Noch kann ich den Zusammenhang zwischen dem, was dargestellt wird und dem, was es für die Menschen bedeutet nicht ganz verstehen. Aber ich bin sicher, dass hier im weiteren Verlauf noch ein paar Mal darauf eingegangen wird, so dass am Ende deutlich wird, welche Bedeutung die Scheibe damals hatte.

Ich habe das so verstanden, dass die Plejaden, dass Siebengestirn, eine markante Sternengruppe, in einer bestimmten Position am Himmel, die Zeit der Aussaat markieren, ein lebenswichtiger Termin für bodenbauende Kulturen.

Obwohl den Plejaden in anderen Kulturen auch durchaus andere Bedeutungen zukommen. (Für die Blackfoot-Indianer Nordamerikas war das Sternbild der Plejaden von entscheidender Bedeutung. Die Blackfoot waren nomadische Jäger und Sammler. Sie wohnten in kleinen Gruppen in Tipis aus Bisonfellen. Zu Jagdzügen schlossen sich manchmal einige Gruppen oder gar ein gesamter Unterstamm zusammen. Der Stand der Plejaden zu Beginn der Trockenzeit war das Startsignal für eine aufwendige Treibjagd der riesigen Bisonherden. Sind dann die Plejaden am Sternenhimmel Ende April verschwunden, sind auch die Bisons verschwunden. Quelle: Wikipedia Plejaden)
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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In diesem Abschnitt zeigt Rana Profil. Sie entscheidet sich, in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten. Im vorherigen Abschnitt wirkte sich auf mich noch ein bisschen unreif und ungestüm, war für mich mehr eigenwillige pubertäre Tochter, die macht, was sie will. Mittlerweile wirkt sie reifer. Ihre Entscheidung zur Priesterin ist gefallen und sie zieht es durch, verinnerlicht auch die neue Rolle, die sie damit spielen wird.
@Renie Bei Rana denke ich auch, dass sie sich erst noch unsicher war, ob sie es überhaupt will. Ich denke, die Zerstörung des Heiligtums, hat ihr die Entscheidung leicht gemacht.
Genau, die Notlüge, dass Rana bereits als Priesterin geweiht ist, als die Familie "Besuch" von Arrak erhält, hat den Stein ins Rollen gebracht. Und die Zerstörung des Heiligtums war das ausschlaggebende Moment.
Ja, das Gefühl habe ich auch, dass Hakun noch eine wichtige Rolle spielt. Auch wenn er ja am Ende des Abschnitts brüsk von Rana abgefertigt wird, glaube ich, dass sich zwischen den beiden etwas entwickelt. :cool:
Ja, manchmal braucht man einfach ein Schlüsselerlebnis, um "umzudenken". Obwohl sie ja weiterhin hitz- und starrköpfig ist (wie die Abfuhr von Hakun gezeigt hat :D). Aber an ihrer Stelle wäre ich natürlich auch skeptisch gewesen.
Stimmt, da liegt ein gewisses Knistern in der Luft :)

Rana zeigt eine interessante Entwicklung. Einerseits ein junges Mädchen voller Unsicherheiten und andererseits auch ein durchsetzungsfähiges Menschenkind, dass immer erwachsener wird. Langsam, aber dennoch, eine Entwicklung ist zu sehen und mit immer weiter fortschreitender Entwicklung der Geschichte wird eine immer erwachsenere Rana erstrahlen. Denke ich mir zumindest. ;):)
 
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Lieber @Ulf Schiewe ,

das Heiligtum der Destarte, woher hast du den Aufbau, ist der deinem künstlerischen Geist entsprungen, ober gibt es hier auch etwas Reales?
 
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Ulf Schiewe

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Diese Art der Grabstätten findet sich an verschiedenen Orten der Erde. Sicherlich eine Art die eigene Bedeutung zu erhöhen. :D Vielleicht zeugt es aber auch von einer Angst vergessen zu werden. Wer weiß das schon?!?! ;)

Es ist eine Weise, sich unsterblich zu machen. Zumindest in der Erinnerung der Menschen. Ein Spaziergang über einen Friedhof zeigt, dass auch bei uns Manche sich opulente Grabsteine und sogar mehr errichten lassen.
 

Ulf Schiewe

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Lieber @Ulf Schiewe ,

das Heiligtum der Destarte, woher hast du den Aufbau, ist der deinem künstlerischen Geist entsprungen, ober gibt es hier auch etwas Reales?

Im Roman gibt es zwei Heiligtümer. Das der Destarte und dazu den Hadorring, der später im Buch beschrieben ist. Das Heiligtum der Destarte habe ich mir ausgedacht. Der Wuodan/Hador-Ring ist jedoch ausgegraben und sogar rekonstruiert worden. Es handelt sich um die Kultstätte Pömmelte, die man besuchen kann.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Im Roman gibt es zwei Heiligtümer. Das der Destarte und dazu den Hadorring, der später im Buch beschrieben ist. Das Heiligtum der Destarte habe ich mir ausgedacht. Der Wuodan/Hador-Ring ist jedoch ausgegraben und sogar rekonstruiert worden. Es handelt sich um die Kultstätte Pömmelte, die man besuchen kann.

Vielen Dank für Deine prompte Antwort. Einerseits schön und andererseits schade. Das Heiligtum der Destarte hätte ich mir sehr gern angesehen. :) Aber die Kultstätte Pömmelte klingt ja auch ganz interessant. :)

http://www.himmelswege.de/index.php?id=6

Hab es mir gerade angesehen. Sehr schön, dieses Ringheiligtum. Sicher interessant und erhebend darin zu stehen. :)
 

parden

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Ich bin jetzt besser angekommen im Roman, die Handlungsstränge finde ich durchweg interessant. Es kommen immer noch detaillierte Beschreibungen von Orten, Riten usw. vor, aber die eigentliche Handlung steht mittlerweile im Vordergrund.

Ich habe gerade gelesen, dass in Sachsen Anhalt das Grab des Fürsten (vor etwa 3600 Jahren begraben) gefunden wurde, der die (echte) Himmelsscheibe von Nebra besaß. Hmmmmm. Da Orkon hier im Roman der mächtige Fürst ist, der schon seit Jahren an seiner gigantischen Grabstätte herumwerkeln lässt, hoffe ich mal, dass das jetzt kein Hinweis auf den Verlauf der Geschichte ist. Die Möglichkeit, mit Hilfe der Scheibe Verbündeten genaue Zeitangaben zukommen zu lassen, ist ja nicht zu unterschätzen. In Orkons Hand würde das eine Verschärfung seiner Machtposition bedeuten - in der Hand seiner Gegner eine ernstzunehmende 'Waffe'. Ich wünsche mir natürlich letzteres.

Dieser Arrak traut sich was. Sowohl am Hof, als er Drengi beleidigt, als auch angesichts der Tatsache, dass er nach seinen ganzen schon begangenen Freveln nun undercover am Frühlingsfest der Destarte teilnehmen will, um alles im Blick zu behalten. So ist er Morgana schon auf die Schliche gekommen, das wird er sicher noch ausschlachten.

Manchmal gerät mir hier die Sprache zu umgangssprachlich. Nicht dass die derbe Ausdrucksweise nicht zu den derben Leuten an Orkons Hof passt, aber manches gehört sicher nicht zu den Redewendungen von vor Tausenden von Jahren (z.B. S. 157: "Wir haben ihm den Arsch gerettet" oder auch S. 158: "Denkst du etwa, ich bin ein Kinderschänder?" und "Bist du dämlich, Mann?"). Das sind für mich eher Ausdrücke der heutigen Zeit, ansonsten zeigt der Text ja schon das Bemühen um eher altertümliche Redewendungen... Nur mal so als Randbemerkung - und ja, das ist Meckern auf hohem Niveau... ;)
 
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milkysilvermoon

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Da Orkon hier im Roman der mächtige Fürst ist, der schon seit Jahren an seiner gigantischen Grabstätte herumwerkeln lässt, hoffe ich mal, dass das jetzt kein Hinweis auf den Verlauf der Geschichte ist.

Um mich nicht zu spoilern, habe ich mich entschieden, erst am Ende zu googeln. Auch wenn es mich schon jetzt in den Fingern juckt, weil mich das Thema so interessiert. :D

Manchmal gerät mir hier die Sprache zu umgangssprachlich. Nicht dass die derbe Ausdrucksweise nicht zu den derben Leuten an Orkons Hof passt, aber manches gehört sicher nicht zu den Redewendungen von vor Tausenden von Jahren (z.B. S. 157: "Wir haben ihm den Arsch gerettet" oder auch S. 158: "Denkst du etwas, ich bin ein Kinderschänder?" und "Bist du dämlich, Mann?"). Das sind für mich eher Ausdrücke der heutigen Zeit, ansonsten zeigt der Text ja schon das Bemühen um eher altertümliche Redewendungen... Nur mal so als Randbemerkung - und ja, das ist Meckern auf hohem Niveau... ;)

Darüber bin ich jetzt im zweiten Abschnitt auch gestolpert. Ich gebe dir vollkommen recht. Ich glaube aber auch, dass der Aspekt echt knifflig ist, weil wir die damalige Sprache kaum rekonstruieren können. Aber ja, mir klang gerade dieses Gespräch auch etwas zu modern.
 

milkysilvermoon

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Im zweiten Leseabschnitt nimmt die Geschichte den Verlauf, den ich nach dem ersten bereits vermutet hatte. Trotzdem habe ich mich überhaupt nicht gelangweilt. Bei einer zeitlich so fernen Welt muss man anfangs viel erklären, aber nun steht die Handlung im Vordergrund und man kann sich als Leser alles prima vorstellen.

Mir ist aufgefallen, dass der Klappentext schon einiges vorwegnimmt. Zum Beispiel dass Rana zur Priesterin geweiht wird. Deshalb war ich erstaunt, dass es dann doch so lange dauert, bis es soweit ist.
 

milkysilvermoon

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Was hatten die Mächtigen damals nur mit ihren Grabstätten. Ich kann ja verstehen, dass sie es im Reich der Toten nett haben wollten. Aber dass sie sich von ihrer Grabstätte einen Pilgerort für die Nachwelt erhofft haben, der die Größe ihrer Macht zu Lebzeiten repräsentieren soll, ist völlig abgehoben. Der eine oder andere hat vermutlich geglaubt, doch ein bisschen göttlich zu sein.

Zumindest haben sie geglaubt, dass sie von den Göttern auserwählt wurden. Und bei Orkon ist auch mehrfach von seiner Eitelkeit die Rede.
 

Ulf Schiewe

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Zumindest haben sie geglaubt, dass sie von den Göttern auserwählt wurden. Und bei Orkon ist auch mehrfach von seiner Eitelkeit die Rede.
Natürlich es bei solchen Grabstätten um persönliche Eitelkeit. Aber auch seine Hinterlassenen wollen der Welt zeigen, hier liegt ein großer und mächtiger Fürst. Je pompöser desto besser. Schüchtert ein.
 
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