2. Leseabschnitt: Teile Zwei und Drei (Seite 79 bis 125)

Literaturhexle

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Wir sind dazu in der Lage, aber jungen Menschen würde ich diesen Roman nicht an die Hand geben wollen.
Das ist ein interessanter Aspekt. Stimmt. Nicht jeder hat im Laufe seines Lebens diesen Background angesammelt wie wir.
Ich freue mich, mit meiner fundamentalen Kritik an der Art der Aufbereitung nicht alleine zu sein. Auch bei Perlentaucher gehen die Meinungen tatsächlich sehr stark auseinander.
 

SuPro

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28. Oktober 2019
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wie wirkt er auf Menschen, die diese Leerstellen nicht füllen können, die sich aufgrund ihrer Jugend zum ersten Mal dieser Thematik nähern.
...ich glaube auch, dass viele genau aus diesen Gründen nichts mit dem Buch anfangen können. Aber muss ein Buch das ganze Leserspektrum bedienen? Welches Buch kann das überhaupt?
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Wie sollen die dies einordnen können. Wir sind dazu in der Lage, aber jungen Menschen würde ich diesen Roman nicht an die Hand geben wollen.
Auf dem lesen Portal des Landes Bayern wird der Roman für den Unterricht und die Schulbibliothek vorgeschlagen. Ich kann mir schon vorstellen, dass er sich als Klassenlektüre eignet ( gerade auch wegen seiner Kürze). Man müsste ihn natürlich gut vorbereiten bzw. in Verbindung mit dem Fach Geschichte lesen.
Dafür spricht auch, dass Noah Klieger viel in Schulen von seinen Erlebnissen berichtet hat.
 

claudi-1963

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Teil 2:
Die Begegnung der Eltern fand ich schon sehr nüchtern beschrieben. Da hätte ich mir gewünscht, das der Autor wenigstens schildert wie die Eltern überlebt haben. Aber nichts kommt da, das fand ich schon sehr schwach. Und warum ist er erst nach Frankreich geflogen, wenn sie doch ursprünglich in Belgien gelebt haben? Ich finde da lässt einen der Autor doch mit sehr vielen Fragen zurück, es sei den sie werden im weiteren Buch noch beantwortet, was ich fast nicht glaube.

Teil 3:
Manche Sachen beschreibt er so detailliert und eindrucksvoll und andere wie meiner Ansicht nach viel zu nüchtern. Da frage ich mich warum er den ersten teil so schnell abgehandelt hat, während er hier nun doch recht detailliert von der Reise auf der Exodus schreibt.
Für mich hätte dieser Teil ruhig nicht so deutlich ausfallen müssen, dafür hätte ich gerne mehr über seine KZ Zeit erfahren. Also für meine Ansicht hat der Autor da doch sehr spezielle Vorlieben aus Noahs Lebens herausgepickt. Ich finde da passt auch der Klappentext nicht ganz, den ich hatte mir da doch was anderes erhofft. Natürlich ist es interessant auch die Reise auf der Exodus mitzuerleben, aber das hätte für mich nicht so viel gebraucht. Auch die Frage was mit seinen Eltern ist wenn er nun nach Israel geht bleibt hier noch offen.

Wenigstens schreibt er noch ein bisschen was über seine Eltern, doch für mich ist diese Zeitsprung einfach zu groß gewesen. Er geht gar nicht mehr darauf ein was die Eltern genau erlebt haben und wie sehr sie sich freuen nun wieder als Familie zusammen zu sein. Also da belibt der Autor wie schon zu Beginn sehr emotionlos.
Da muss ich echt Literaturhexle recht geben, als sie im ersten Abschnitt schreiben, das es besser gewesen wäre wenn Noah selbst diese Lebensgeschichte geschrieben hätte.
 

claudi-1963

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Ein gutes Beispiel finde ich hier die Gefahr für die Frauen nach der Befreiung von den Russen vergewaltigt zu werden. Diese Tatsache wird hier mehr oder weniger in einem Nebensatz angeführt. Das ist mir einfach zu wenig.
Das ist zwar auch bekannt, das die Russen ja sehr viele Frauen missbraucht und vergewaltigt haben. (Die Deutschen übrigens auch) Aber ich gebe dir total recht, das Buch wird dem ganzen nicht gerecht. Viele Dinge die mich nicht interessieren werden hier hervorgehoben und ausführlich beschrieben und das was wirklich interessant wäre, das fegt er unter den Teppich oder beschreibt es einfach nicht näher.
 

claudi-1963

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Ich frage mich, warum sie nicht "nach Hause" können. Klar, viele sind entwurzelt, weil die Familie ums Leben kam.
Viele haben sie nicht nach Palästina gelassen, weil sie Angst hatten das zu viele ins Land kommen und dann die Macht an sich reißen. Damals war ja Palästina unter englischer regierung und die konnte daher bestimmen wie viele sie ins Land herein lassen.
Es ist ja auch kaum vorstellbar, dass Menschen jahrelang in unmittelbarer Nachbarschaft von einem KZ leben und davon nichts mitbekommen.
Ich glaube es war eher so, das sie nichts mitbekommen wollten.
Wenn jemand wochenlang kaum mehr was gegessen hat, kann so eine üppige Mahlzeit tödlich sein, zumindest habe ich davon schon ab und zu gelesen.
Ja absolut, der Magen verträgt nicht mehr alle und zu viel Nahrung. Deshalb sind auch viele Juden anch der Befreiung der KZs gestorben. Erst später wurde mehr darauf geachtet, das sie nicht zu viel zu sich nehmen.
Mich wundert nur, das Noah hier so viele Würste isst oder auch bei dem Kommandanten beim Frühstück reinhaut und da nichts passiert, während ein anderer an an 30 Eiern stirbt.
 
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claudi-1963

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Und nach der Shoa war für ein Großteil der Juden klar, dass sie einen eigenen Staat brauchen, einen, in dem sie nicht Antisemitismus und Verfolgung ausgesetzt sind; ein wehrhafter Staat, der für ihr Lebensrecht kämpft.
Naja das Land ist ja auch laut Bibel das was Israel zusteht, von daher wollten sie sich da ihren eigenen Staat aufbauen. Nur leider war dieser Teil eben lange von England besetzt.
 

claudi-1963

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Viele Familien standen plötzlich ohne Väter und Söhne da. Da ist einem das Hemd doch näher als die Hose...
Das heißt nicht, das niemand nichts gewusst hat. Aber wenn man eigene Sorgen hat...
Ja eben und man muss sich ja auch vorstellen unter welchen Ängsten teilweise die Bevölkerung gelebt hat. Den wenn man aufgemuckt hat oder Juden versteckt hat konnte das ja das eigene Todesurteil sein. Ich denke die Bevölkerung hat deshalb lieber gar nicht groß wissen wollen was dort passiert. Es haben ja nicht mal alle Soldaten gewusst was sie dort machen.
 
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In der Tat fand ich vor allem den dritten Leseabschnitt besser. Da war für mich viel Neues darin. Die Schifffahrt nach Israel, das Singen der späteren Nationalhymne, der Hatikvah, und einiges mehr. Auch die Schlacht, die sie sich mit den Briten liefern mussten, war mir neu.

4500 Menschen auf einem Schiff, das für Meeresfahren gar nicht ausgelegt war, musste der Horror gewesen sein. So kurz vor dem ersehnten Ziel und dann solche in Widerstand.

Unfassbar welche Steine man diesen Menschen damals noch zusätzlich in den Weg gelegt hatte.
Das war jetzt für mich nicht unbedingt was neues, weil man vieles davon im Buch Exodus lesen kann. Und vor allem finde ich es halt nicht gerecht gegenüber dem doch recht kurzen ersten Teil über seine KZ Zeit. Hier hat mir der Autor teilweise auch viel belanglose Dinge mit reingeschrieben.
 
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claudi-1963

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Ja, und wie aus den Befreiern neue Feinde werden. Schrecklich!
Diese Feinde waren immer da, die ganze Welt wollte damals nur begrenzt Juden in ihr Land aufnehmen. Von daher müssten sich eigentlich alle schuldig fühlen an den vielen toten Juden. Ich denke nur an das Schiff, das damals von den USA abgewiesen wurde und wieder zurück nach Deutschland musste.
 
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claudi-1963

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Ebenso, dass Menschen, die die Deutschen, den Hunger, die Gewalt, die Kälte und Ausschwitz überlebt hatten, nach dem Krieg in Lagern leben mussten. Zum Beispiel in Bergen-Belsen. Unfassbar, dass sich diese Lage zum Teil an denselben Orten wie vorher die Konzentrationslager befunden haben.
Im ersten Abschnitt dachte ich noch, dass das Buch zwar Interessantes und Bedeutendes, aber nichts Neues für mich beinhalten würde. Weit gefehlt.
Das habe ich schon öfters gelesen, das man sie oft in dne KZ untergebracht hatte, weil es sonst keinen Wohnraum gab. Da ja viele Häuser zerbombt waren und die KZs eben nicht, war das für die Alleierten naheliegend. Die konnten sich ja nicht vorstellen, was das für eine psychisch Last für diese Menschen war, wieder an denselben Ort des Grauens zurückzukehren.
 

claudi-1963

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Ich glaube, ich lese den Text anders als manche von Euch, die sich Erklärungen wünschen. Für mich ist es so, als säße mir der Autor gegenüber und erzähle die Geschichte Noahs mit dessen Worten. Wenn jemand aus seinem Leben erzählt, das noch dazu voller schrecklicher Erfahrungen ist, dann gibt er nicht noch Erklörungen ab. Er assoziiert, springt...Ich höre zu, lasse alles auf mich wirken und mache mir einen Reim auf manches. Dass sich Bilder auch oder gerade wegen Vorwissen einstellen, ist mir dabei ziemlich egal.
Ich finde die Lektüre immer noch interessant, eindrücklich und eindringlich. Und ich lerne Neues...
Dann solltest du vielleicht mal einen anderen Lebensbericht lesen, da habe ich diese Eindrücke die du gerade beschreibst, hier leider eher nicht.

Wie sollen die dies einordnen können. Wir sind dazu in der Lage, aber jungen Menschen würde ich diesen Roman nicht an die Hand geben wollen.
Da kann ich dir jetzt nicht beipflichten, da sieht unsere Jugend heute grausamere Dinge in Filmen als es hier beschrieben wird. Und ich denke selbst im Geschichtsunterricht haben wir damals schlimmere Filme gesehen wie das was hier beschrieben wird. Wie es heute ist weiß ich nicht, das der Geschichtsunterricht ja immer weniger wird an den Schulen.
Ich kann nachvollziehen, dass du diesen Roman so lesen kannst, auch ich kann die Lücken mit meinem Wissen füllen. Neues erzählt der Roman nicht. Ich frage mich nur, wie wirkt er auf Menschen, die diese Leerstellen nicht füllen können, die sich aufgrund ihrer Jugend zum ersten Mal dieser Thematik nähern. Aber ich wiederhole mich...
„Das Lachen und der Tod“ wurde hier bereits erwähnt, das ist ein ganz andere Herangehensweise, aber viel eindringlicher oder auch
Ja und genau das finde ich sehr schade hier an diesem Buch, das der Autor im Grunde einen mit zu vielen Fragen zurücklässt. Für Leser die wenig Ahnung vom Holocaust haben, würde ich dieses Buch niemals empfehlen, da gibt es weitaus besser Bücher.
 
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claudi-1963

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29. November 2015
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...ich glaube auch, dass viele genau aus diesen Gründen nichts mit dem Buch anfangen können. Aber muss ein Buch das ganze Leserspektrum bedienen? Welches Buch kann das überhaupt?
Nein aber es sollte zumindest das bedienen was der Klappentext hergibt und das tut es leider nicht. Den dort lesen ich nicht viel davon, das es auch um sein Leben danach geht, sondern da wird fast nur was von Teil 1 erwähnt. Das ist sicher ein Fehler, da man mit anderen Vorstellungen an das Buch geht.

Zum Beispiel erfahren wir auch gar nichts vom 13-jährigen Noah, der im Untergrund Kinder schmuggelt.
 
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claudi-1963

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Auf dem lesen Portal des Landes Bayern wird der Roman für den Unterricht und die Schulbibliothek vorgeschlagen. Ich kann mir schon vorstellen, dass er sich als Klassenlektüre eignet ( gerade auch wegen seiner Kürze). Man müsste ihn natürlich gut vorbereiten bzw. in Verbindung mit dem Fach Geschichte lesen.
Dafür spricht auch, dass Noah Klieger viel in Schulen von seinen Erlebnissen berichtet hat.

Da eignet sich eher diese Bücher:
Bald sind wir wieder zu Hause - Jessica Bab Bonde
Fragen, die mir zum Holocaust gestellt wurden - Hédi Fried


Die sind auch kurz und prägnant aber sie sagen mehr aus als diese Buch.
Und selbst dieses Buch, das auch eine andere Autorin geschrieben hat, als der eigentliche Überlebende hat mich mehr berührt.
Auschwitz # 34207 - Nancy Sprowell Geise

Das wurde zwar von einem christlichen Verlag herausgegeben, aber ist sehr gut geschrieben.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Ich bin gerade beim zweiten Abschnitt und muss unbedingt etwas loslassen, weil es mich gerade ziemlich berührt hat. Ich habe gerade gelesen, dass Noahs Eltern auch in Ausschwitz waren und dass sein Vater in der Schreibstube jeden Abend die Namen der Häftlinge von den Listen streichen musste, die gestorben waren. Unfassbar, wie das jeden Abend gewesen sein muss, wenn er den Namen seines Sohnes gesucht hat. Diese Aufregung! Diese Angst! Wie sehr er erleichtert gewesen sein muss, wenn er den Namen nicht streichen musste. Das muss man sich mal vorstellen!
Das hat mich beim lesen auch sehr berührt. Zum einen bekam er zwar die Bestätigung, dass sein Sohn noch lebt, zum anderen die Angst, dass er irgendwann seinen Namen auch streichen muss
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Wieder ein Ende, wo Noah eigentlich schon mit dem Leben abgeschlossen hat. Wie fühlt ein Mensch wie Noah sich wohl, wenn man er im hohen Alter auf sein Leben zurückblickt? Bei den Dingen die er erlebt und überlebt hat, ist es fast ein Wunder, dass er überhaupt so alt geworden ist. Ich habe noch nicht weitergeblättert im Buch, hoffe aber ein paar persönliche Eindrücke des gealterten Noah lesen zu können.

Der Inhalt dieses Abschnitt war wieder sehr heftig. Viele, viele Schicksale laufen vor meinem geistigen Auge. Szenen wie der tot der Mutter, setzen wirklich zu.
Die Hoffnung der Menschen auf dem Schiff, gepaart mit der Angst, wenig schöne Momente. Lediglich bei einer Sache musste ich trotz der Tragik des ganzen schmunzeln. Und zwar war das die Stelle, als Noah nach einem Tag als Koch direkt woandershin eingeteilt wurde.
 
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während er hier nun doch recht detailliert von der Reise auf der Exodus schreibt.
Für mich hätte dieser Teil ruhig nicht so deutlich ausfallen müssen,
Für Noah war dieser Teil seines Lebens bestimmt auch sehr wichtig. Er, als Zionist, will endlich in das Land, das ihm Heimat werden soll und muss nach all dem, was schon hinter ihm liegt, wieder gegen Widerstände kämpfen, ja sogar Angst um sein Leben haben.
Außerdem zeigt dieser Teil des Buches, dass die Probleme für die Juden nach der Befreiung noch lange nicht vorbei waren.
 

Literaturhexle

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Natürlich ist es interessant auch die Reise auf der Exodus mitzuerleben, aber das hätte für mich nicht so viel gebraucht.
Vor allem schreibt er nur über vereinzelte Begebenheiten, die für mich erst zum runden Bild wurden, nachdem ich den von dir geposteten Film mit dem Noah-Interview gesehen habe.
Viele haben sie nicht nach Palästina gelassen, weil sie Angst hatten das zu viele ins Land kommen und dann die Macht an sich reißen. Damals war ja Palästina unter englischer regierung und die konnte daher bestimmen wie viele sie ins Land herein lassen.
Danke. Auch dieses Wissen hat mir das Filmchen in 30 Minuten vermittelt, das Buch schafft das nicht, sondern hinterlässt überflüssigerweise Fragen.
 
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claudi-1963

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Für Noah war dieser Teil seines Lebens bestimmt auch sehr wichtig. Er, als Zionist, will endlich in das Land, das ihm Heimat werden soll und muss nach all dem, was schon hinter ihm liegt, wieder gegen Widerstände kämpfen, ja sogar Angst um sein Leben haben.
Außerdem zeigt dieser Teil des Buches, dass die Probleme für die Juden nach der Befreiung noch lange nicht vorbei waren.
Das mag ja schon sein, wenn man das vorher weiß dann ist es ja auch ok. Aber aus dem Klappentext habe ich dies nicht ganz so einnehmend erwartet. Und für mich hätte das auch keine Problem gemacht, wenn er den ersten Teil ebenfalls so ausführlich geschrieben hätte. Und ich fand ja nicht die Exodus Fahrt als unwichtig, sondern das drum herum was er teilweise noch angegeben hat.
 

Literaturhexle

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Für Noah war dieser Teil seines Lebens bestimmt auch sehr wichtig. Er, als Zionist, will endlich in das Land, das ihm Heimat werden soll und muss nach all dem, was schon hinter ihm liegt, wieder gegen Widerstände kämpfen, ja sogar Angst um sein Leben haben.
Außerdem zeigt dieser Teil des Buches, dass die Probleme für die Juden nach der Befreiung noch lange nicht vorbei waren.
Genau diese Gefühle konnte ich in dem Interview sehr gut nachvollziehen. Noah war ein guter Erzähler, der Dinge in einen Zusammenhang setzen kann. Man spürt, dass er seine Geschichte schon 100 mal erzählt hat, man merkt ihm sein Alter nicht an.
Warum hat das Würger nicht einfach übernommen? Warum musste er die Geschichte nach dem ersten Teil so sprunghaft fortsetzen? Ich verstehe das nicht. Denn alle, die wir dieses Buch lesen, WOLLTEN es mögen - doch gelingt es nur der Hälfte.
 
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