Dass Ludwig homosexuell ist, wurde schon im ersten LA sehr deutlich und hier verstetigt es sich. Alma ist seine liebgewordene Kameradin, aber eben sich mehr. Er verspürt keinerlei sexuelle Anziehung.
Trotz der Orientierungslosigkeit, die Anjuta oben beschrieben hat, wirkt Alma auf mich recht vorwitzig. Aus Neugier auf eine solche Wiese zu gehen, in der festen Absicht, Sex zu haben mit einem Fremden....der dann auch noch recht erquicklich beim ersten Mal vonstatten geht.... Ist das realistisch? Naja, ein Roman eben
Vorwitzig ist Alma auch, weil sie Luds Tagebücher liest. Sie tut das selbstverständlich und fast ohne Scham. Es wundert mich, das Alma keine anderen Kontakte hat. Meist arbeitet sie irgendwo. Da muss man doch Freundinnen oder Kolleginnen haben. Die Rede ist nur von Paula Gerner. Mit 24 könnte Alma schon eine alte Jungfer sein oder kurz davor stehen
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So recht weiß ich nicht mehr, was das Buch mir sagen will. Es tritt auf der Stelle. Ein bisschen Zeitkolorit, ein bisschen Politik, Schlafforschung, manchmal mit Humor gespickt. Zwei Menschen auf der Suche, die vielleicht irgendwann doch noch in eine Ehe stolpern?
Es ist mir auch nicht klar, warum sich das Verhältnis zwischen Ludwig und seiner Mutter so merklich abkühlt. Es war doch normal, dass sie von Wilhelms Verlobter erzählt hat. Fühlt Lud sich davon unter Druck gesetzt? Eifersucht auf den Bruder?
Das Gerät scheint mir eher ein Massageteil zu sein, kein Vibrator im engen Sinn. Die Beschreibung passt m. E. nicht. Den Arzttermin hat auch Lud vereinbart. Ich dachte zunächst an eine Schwangerschaft oder Geschlechtskrankheit - aber es scheint was Psychisches zu sein. Komisch: Frauen, deren Gebärmutter nicht regelmäßig mit Emissio seminis gefüllt wird, werden hysterisch... Was nahmen die Männer sich wichtig!