2. Leseabschnitt: Teil Zwei (S. 69 bis 124)

Literaturhexle

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2. April 2017
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So wie ich es verstanden habe, war er, gerade wegen seiner Schulden, gezwungen, diesen besser dotierten Posten zu nehmen.
So war es auch. Wahrscheinlich ist es auch kein Fehler, den Abstand zwischen ihm selbst und den Gläubigern zu vergrößern... Das werden nicht alles Ehrenmänner sein.

Es ist doch klar, dass sie ihrer Mutter nicht mit der Wahrheit kommen kann.
Sehr gut erklärt. Für die Wahrheit sind sie sich nicht nah genug. Bitter, wenn man keine Vertrauten hat in solch einer Lage!

Elisabeth zieht ja mal den direkten Vergleich.
Das bewundere ich: dass sie trotz seines harschen Wesens noch versucht zu verstehen und zu ergründen, nach dem Warum zu fragen.
Aber wir können nicht mit unseren heutigen Erwartungen an diese historische Geschichte herangehen.
Völlig richtig;)
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Ich bin übrigens fündig geworden in den unendlichen Tiefen meines Bücherregals:
Kate Greenville Der verborgene Fluss
Eine Ahnung von Vollkommenheit
Ersteres möchte ich unbedingt noch lesen.
Ich hatte vor Urzeiten eine Phase, in der ich viele Bücher über Australien, v.a. über die Besiedlungszeit gelesen habe
( Patricia Shaw z.B.). Mein Mann ( vor ca. 40 Jahren ) und meine Tochter ( vor über 10 Jahren, nach dem Abi und allein ) waren in Australien, ich habe den Kontinent lesend erobert.
 

Xirxe

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19. Februar 2017
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Kann es so jemanden geben?
Klar, warum nicht? Auf mich wirkt er wie ein typischer Narzisst in Extremausprägung ;)
Ich habe Schwierigkeiten die stellenweise übertriebene Höflichkeit der Eheleute untereinander einzuordnen (S. 100 f.)
Sie kommen mir vor, als würden sie umeinander herum tänzeln, dabei ist John doch eindeutig der Stärkere.
Vergiss nicht, es ist 1788, man siezte sich als Eheleute in den besseren Kreisen. Und zu denen will John ja unbedingt dazugehören. Und John ist nach außen hin sicherlich der Stärkere, was er ja auch sein will. Aber es gibt da noch diesen Passus:
Ich hatte mehr Stärke bewiesen, als das Leben ihm je abgefordert hatte. Hatte Einsichten gewonnen, die sich ihm nie erschließen würden. Geheimwissen erworben, das nicht erlernt, sondern nur erlebt werden kann. Seite 97

Jetzt liegt ja schon als ein Tag zwischen Melnitz und diesem Buch und so liest sich das Buch schon deutlich besser ;) Dass sie in all ihrem Schmerz und Leid so viel Verständnis für ihren Mann aufbringt, finde ich sehr ungewöhnlich, fast schon unmenschlich. Gerade in einer solchen Zeit, wo man sich über solche Dinge noch keine Gedanken machte bzw. nur im Rahmen der Philosophie (Psychologie kam erst 100 Jahre später auf), sind solche Erkenntnis schon außergewöhnlich.