Stimmt, aus heutiger Sicht ist ihr Verhalten kaum nachvollziehbar. Doch als Frau in der damaligen Zeit hattest du keine Möglichkeiten, ohne Versorger zu überleben. Insbesondere in diesen Gesellschaftskreisen. Als Frau aus der Unterschicht wäre frau vermutlich noch alleine zurechtgekommen (schlimmstenfalls horizontales Gewerbe).Spätestens jetzt hätte ich mich an Elizabeths Stelle aus dem Staub gemacht. Aber was macht sie? Schreibt auch noch "Alles-ist-gut-Briefe" sogar an ihre Mutter, der sie doch piepegal war.
Eigentlich ist es egal, ob es autobiografisch ist oder nicht. Die Geschichte ist einfach nur gut.Also, wenn ich jetzt so weiterlese, kann ich kaum glauben, dass das autobiografisch sein soll. Eine englische Lady wäre niemals so direkt gewesen, auch wenn ihr Mann schon seit Jahren tot ist, neverever.
Und da MacArthur ein Faible für solche Scherereien hat, wird er sich garantiert noch öfter in so eine Situation bringen. Denke dabei nicht nur an Duelle, mit diesem Querkopf muss man einfach aneckenEin Highlight war für mich die Beschreibung der Heiligen Kuh der Gentlemen: das Duell. Da dachte ich doch, dass Sinn und Zweck eines Duells ist, den Gegner mindestens zu verletzten, so dass die Ehre der Gentlemen wieder hergestellt ist, was durch das Blut des Unterlegenen besiegelt wird. Ach was, hier wird lustig durch die Gegend geballert und vorab sicher gestellt, dass keiner verletzt wird. Hauptsache es knallt, dann ist der Ehre Genüge getan. Männer
Vermutlich braucht sie diesen absoluten Tiefpunkt, um sich aufzuraffen und zu der zupackenden Frau zu werden. Wir sind live dabei, ist doch toll!Mir fällt es schwer, diese in Selbstmitleid versunkene Elizabeth mit der engagierten Pionierin, der zupackenden Frau, die sie in Realität war,
Ein gewisses Durchsetzungsvermögen muss er gehabt haben, sonst wäre er nicht reich geworden wie Bolle. Selbst wenn Liz die Schafzucht bewerkstelligte ... und immerhin war er immer wieder bereit, etwas Neues zu probieren. Liz hätte doch ihren Hintern nicht wegbewegt von Gibraltar.Ich habe ein bisschen Probleme mit dem bösen, bösen Mann. (Wer hat die nicht!) Was auch immer man jemandem antun könnte, er findet es. Kann es so jemanden geben? Er kommt mir eher vor wie ein Märchenbösewicht und so lese ich die Geschichte eigentlich auch, wie ein Märchen. Da sind die Guten und die Bösen...
Nichts gegen Märchen, ich lese es gerne und es geht runter wie Butter, ich finde es nur müßig, da irgendwelche Motive zu interpretieren.
Natürlich gingen Männer zu der Zeit viel liebloser mit Frau und Kind um als heute, aber Herrn Macarthur steht das Böse ja auf der Stirn.
Das, was er bislang zeigt ist eher Rücksichtslosigkeit. Ok, das ist auf gewisse Weise auch Durchsetzungsvermögen.Ein gewisses Durchsetzungsvermögen muss er gehabt haben, sonst wäre er nicht reich geworden wie Bolle. Selbst wenn Liz die Schafzucht bewerkstelligte ... und immerhin war er immer wieder bereit, etwas Neues zu probieren. Liz hätte doch ihren Hintern nicht wegbewegt von Gibraltar.
Nein, ich brauche absolut keine Heldin und ich sprach ja nicht von der Überfahrt. Es sieht jedoch so aus, dass dieser Roman (ich bin jetzt auf Seite 200) als Schwerpunkt die fiktive Vorgeschichte zu dem später erfolgreichen Leben der MacArthurs schildert, ich hatte es anders erwartet.Wir wollen eine Heldin.
Ich hoffe schon auch, dass da noch was kommt.ls Schwerpunkt die fiktive Vorgeschichte
Was lag in diesem ungeschützten Blick? Erschütterung,.... Verlust, Sehnsucht, Einsamkeit, Trauer.
Spannend empfinde ich hier, dass Liz schon auch versucht, ihren Mann zu verstehen, ihm in die Seele zu schauen. Sie erkennt in ihm eine größere Einsamkeit, als sie sie selbst empfindet, hat teilweise Verständnis für seine Seelenqualen... Als sie ihm die Hand reicht, stößt er sie allerdings wieder zurück. Er würde eine Verbrüderung als Schwäche definieren.Kurzum, er war eine Seele unter vielen, doch aus lauter Angst konnte er einer anderen Seele weder Anerkennung noch Vertrauen schenken.
So wie ich es verstanden habe, war er, gerade wegen seiner Schulden, gezwungen, diesen besser dotierten Posten zu nehmen.sechsmonatige Schiffsreise wird trotzdem gemacht... bei den Schulden
Es ist doch klar, dass sie ihrer Mutter nicht mit der Wahrheit kommen kann. Erstens gönnt sie ihr die Genugtuung nicht ( schließlich hat sie sich durch ihren Fehltritt das Schlamassel selbst eingebrockt ) , zweitens war von ihr keine Unterstützung oder Trost zu erwarten.Schreibt auch noch "Alles-ist-gut-Briefe" sogar an ihre Mutter, der sie doch piepegal war.
Ich gebe Dir recht, dass die Sprache nicht die ist aus jener Zeit, aber Elisabeth war alles andere als eine englische Lady.so direkt gewesen, auch wenn ihr Mann schon seit Jahren tot ist, neverever
Als eine jammernde, in Selbstmitleid versinkende Frau sehe ich Elisabeth keineswegs. Eine Geburt ist eine schmerzhafte, an die eigenen Grenzen gehende Erfahrung ( zum Glück kann man sich später kaum mehr an Details erinnern) , auch unter normalen Umständen. Und da liegt diese junge Frau in einer dreckigen Unterkunft, weiß kaum, was auf sie zukommt und da soll sie empfänglich sein für die harschen Worte der Wirtin?Dieser Roman liest sich leicht, aber mich hat dieser Abschnitt nicht mehr so begeistert, wie der erste. Ich habe Schwierigkeiten mit dieser jammernden, ähnlich wie ihr Mann ja auch nur die eigene Befindlichkeit sehenden Elizabeth. Den guten Rat der Gastwirtin, die ihr bei der Geburt hilft, sie habe noch ein langes Leben vor sich und es läge an ihr, es zu gestalten, oder nur weiter im Bett zu liegen und zu jammern, diesen Rat hat sie nicht verstanden und die Gastwirtin als harte, unfreundliche Frau gesehen. Mir fällt es schwer, diese in Selbstmitleid versunkene Elizabeth mit der engagierten Pionierin, der zupackenden Frau, die sie in Realität war, in Einklang zu bringen. Aber das kommt sicher noch. Ihr Ehemann dagegen wird sehr präzise als der extrem schwierige, unverträgliche Mann geschildert, der sich sofort mit allen Menschen anlegte.
Er wird zwar als Bösewicht geschildert, aber als einer, der nicht böse auf die Welt kam, sondern auf seine Umstände so reagiert hat. Elisabeth zieht ja mal den direkten Vergleich. Sie stand schon schlecht da , ohne Vater und mit einer Mutter, die sie abschob, ihm ging es noch übler. Sie hat Kraft gezogen aus ihrer Persönlichkeit, er blieb ein schwacher Mensch, der sich immer wieder bestätigen muss.Er kommt mir eher vor wie ein Märchenbösewicht