Ich muss mich inzwischen zum Weiterlesen zwingen, das ist wirklich nicht mein Buch. Ich fand das Verhalten dem kleinen Mädchen gegenüber durch nichts entschuldbar, auch nicht durch ihre eigenen Erfahrungen. Was für eine Familie, die einfach wegschaut. Noch immer bin ich der Meinung, dass sie alle nur möglichen Erfahrungen, Verhalten, Situationen, die immer Mädchen und Frauen passieren, auf eine einzige Person übertragen hat und dadurch bleibt es für mich zwar erschreckend, aber unwirklich.Dennoch ist es natürlich eine schlimme Geschichte, da sie wirklich Spaß an dem Elend des anderen Kindes hatte.
Stimmt, entschuldigen wollte ich das Verhalten genauso wenig, dennoch denke ich, dass der Missbrauch an ihr die Weichen für diese Tat gelegt hat. Mir ist es insgesamt auch zu viel, die Autorin hat sich da zwar ein heikles Thema vorgenommen, dennoch versucht sie wirklich aus allem eine Ableitung zu machen, auch bei banalen Dingen, wo dies gar nicht angezeigt istIch muss mich inzwischen zum Weiterlesen zwingen, das ist wirklich nicht mein Buch. Ich fand das Verhalten dem kleinen Mädchen gegenüber durch nichts entschuldbar, auch nicht durch ihre eigenen Erfahrungen. Was für eine Familie, die einfach wegschaut. Noch immer bin ich der Meinung, dass sie alle nur möglichen Erfahrungen, Verhalten, Situationen, die immer Mädchen und Frauen passieren, auf eine einzige Person übertragen hat und dadurch bleibt es für mich zwar erschreckend, aber unwirklich.
Gerade bezogen auf den dick markierten Satzteil musste ich gedanklich so zustimmen. Mir selbst geht es immer wieder so, dass ich zwar nicht zwingend rein unterhaltsame Groschenromane lesen will, aber gefühlt wird in jedem "ernsteren" literarischen Roman ein Mädchen/ eine Frau missbraucht oder vergewaltigt. Das ist nur schwer auszuhalten mit Blick auf den Zustand unserer Welt."Sie hat den Roman gewählt, weil der geheimnisvolle Titel die Mädchen mit der Freude in Verbindung bringt, und das ist doch schon was, doch im Laufe der Lektüre stellt sie fest, dass die Geschichte ganz im Gegenteil traurig ist. Es gibt nirgendwo Freude für die Mädchen in den Büchern, außer in denen der Kinderabteilung,..."
Diese Interpretation von dir aus dem ersten LA hatte mir geholfen das Buch besser zu verdauen. Wenn man sich vorstellt, dass das Mädchen im Buch prototypisch (fast) alles durchmachen muss, was Frauen in der westlichen Welt zustoßen kann, kann ich es besser ertragen beim Lesen, als wenn ich mir vorstellen muss, dass dies eine echte Lebensgeschichte ist.Noch immer bin ich der Meinung, dass sie alle nur möglichen Erfahrungen, Verhalten, Situationen, die immer Mädchen und Frauen passieren, auf eine einzige Person übertragen hat und dadurch bleibt es für mich zwar erschreckend, aber unwirklich.
Naja, Missbrauch ist Missbrauch und daher IMMER unentschuldbar. Auch wenn einem Missbrauch meist widerum eine eigene Missbrauchserfahrung oder eine andere Geawlterfahrung voran geht.Stimmt, entschuldigen wollte ich das Verhalten genauso wenig, dennoch denke ich, dass der Missbrauch an ihr die Weichen für diese Tat gelegt hat. Mir ist es insgesamt auch zu viel, die Autorin hat sich da zwar ein heikles Thema vorgenommen, dennoch versucht sie wirklich aus allem eine Ableitung zu machen, auch bei banalen Dingen, wo dies gar nicht angezeigt ist
Ja, ich denke, hier passen inhalt und Form gut zusammen. Missbrauchsopfer dissoziieren ja oft, versuchen quasi aus dem Körper, dem Gewalt zugefügt wird, auszusteigen und beobachten Geschehenes quasi von außen.Es erfolgt eine Abspaltung, die zum Schutze der Psyche notwendig ist. Es geht nur noch von "ihr" zu erzählen, mit Distanz.
Das frand ich auch furchtbar. Wegschauen ist ja in solchen Fällen fast an der Tagesordnung. Das So-Tun-als-ob-man-nichts-wüsste. Doch diese Anschuldigung in Richtung Laurence- schwer zu ertragen. Wobei in der Realität oft so eine Art "Konkurrenz" zwischen Frau und missbrauchtem Kind konstruiert wird. Damit meine ich, dass Mütter die Ansicht vertreten, das Kind habe es gewollt / provoziert. Mitunter betrachten sie den Misbrauch als "gewollte Liebesbeziehung" seitens des Opfers und fühlen sich daher selbst betrogen und verraten - vom Kind. Da dreht sich bei mir immer alles im Magen um...Ich find es schrecklich, wie sich die Familie verhält, natürlich. Was mich aber besonders erschrocken hat ist, wie beim Mittagstisch die Frauen, während der Bauer sie missbraucht, das Mädchen vorwurfsvoll anschauen. Am ehesten hätte ich mir hier vorstellen können, dass sie betreten wegschauen, nichts sehen wollen von diesem Verbrechen. Aber es wird dem Mädchen die Schuld gegeben.
Ich glaube, ganz so schlimm ist es nicht. Ich lese ja selbst sehr viel Gesellschaftskritisches. Aber nun ja, Statistiken belegen, dass Missbrauch sehr häfig stattfindet. Ich habe die genauen Zahlen gerade nicht parat, aber ich glaube, es war so, dass von 3 mindestens eine Person Missbrauchserfahrungen hat. Und dann muss man ja auch noch die Dunkelziffer berücksichtigen...Mir selbst geht es immer wieder so, dass ich zwar nicht zwingend rein unterhaltsame Groschenromane lesen will, aber gefühlt wird in jedem "ernsteren" literarischen Roman ein Mädchen/ eine Frau missbraucht oder vergewaltigt. Das ist nur schwer auszuhalten mit Blick auf den Zustand unserer Welt.
Ich finde es so passend, wie du die richtigen Wörter in Anführungszeichen setzt und zum Ausdruck bringst, wie auch meine "Interessen" liegen. Denn es ist schwer auszudrücken, dass wir hier "gern" diese Bücher "mögen", in denen es aber ungetrübt ehrlich/hart/realistisch zugeht.Das ist wieder so ein Buch, in dem es um "harten Tobak" geht, das ich aber dennoch "gerne" lese - wenn man es denn so formulieren darf. Ja es ist hart, aber so ist die Realität eben auch oft. Deswegen "mag" ich Bücher, die sich damit auseinandersetzen.
Auch fand ich bezeichnend, wie man im Familienrat beschlossen hat, dass die Ehefrau des Onkels keinesfalls etwas von dem Vorfall erfahren soll. Also ich würde wissen wollen, wenn ich mit so einem Drecksack verheiratet bin. Und dass Scheidungen damals nicht möglich waren, was häufig angebracht wird als Grund, warum es besser wäre soetwas gar nciht erst zu wissen, ist nicht ganz korrekt. Grundsätzlich war dies, mit vielen Nachteilen für die Frau durchaus irgendwie möglich. In so einem extremen Fall sollte die Ehefrau die Möglichkeit bekommen, selbst zu entscheiden, ob sie mit dem noch zusammenleben will. Wahrscheinlich (Vermutung) würde sie auch Laurence die Schuld geben etc. Aber es geht mir grundsätzlich um diese Entscheidung, die die Familie nicht nur über Laurence sondern auch gleich mit über die Ehefrau fällt.Viele betrachten so etwas nicht mal als Missbrauch, sondern nur eine Vergewaltigung. Das macht mich immer soo wütend!
Welche genau meinst du? Die mit dem Hose runterlassen vor der Klasse? Die war m.E. ein Traum. Oder meinst du eine andere?Ich bin etwas unsicher bei der Szene mit dem Lehrer: Das war ja auch sehr krass. Das ist passiert, oder? Es gibt eine spätere Szene, wo ich den Eindruck hatte, es könnte ein Traum gewesen sein, da muss ich noch mal sehen...
Tatsächlich bin ich froh, die beiden nicht nacheinander zu lesen. Um solche Themen zu verdauen, braucht es auch seine Zeit. Jedenfalls bei mir. Immer wieder harter Tobak...Ja, nach "Eine gewaltige Liebe" wieder ein Buch mit harter Kost. Aber auch diese Geschichte fesselt mich...
Autofiktional ist ja nicht autobiografisch und daher mögen einzelne Vorkommnisse ihren eigenen Erfahrungen und Erinnerungen entsprechen, aber in meinen Augen ist das in diesem Buch Geschilderte einfach zu viel für nur eine Person, auch in Anbetracht des Alters der jungen Laurence in diesem LA. Das seitenlange Nachdenken über die einzelnen Bezeichnungen für Regel, Penis usw. haben mich etwas gelangweilt. Ihre Phantasien und Träume haben für mich starken SM Bezug, was ja auch eines ihrer bevorzugten Themen bei der Auswahl der Bücher ist, die sie liest. Ich halte beim Lesen immer wieder inne, frage mich, ob mir Laurence als erzählende Person, als Mensch, sympathisch ist und stelle fest, nein, sie bleibt für mich auf Distanz. Sie ist schon sehr speziell, mehr noch als ihre Schwester Claude. Claude geht zum Studium nach Kanada und hat nicht vor, jemals zurückzukommen - diese Entscheidung gefällt mir sehr gut, ist für mich absolut nachvollziehbar und wohl die beste Reaktion auf diese Familie. Ich bin gespannt, wie es mit Laurence weitergeht.autofiktionalen Romane
Genau diese meine ich. Im Nachgang hatte ich auch eher den Eindruck, es sei ein Traum.Welche genau meinst du? Die mit dem Hose runterlassen vor der Klasse? Die war m.E. ein Traum. Oder meinst du eine andere?
Ich lese sehr viele Bücher, die als harte Kost gelten. Nicht immer geht es um mTatsächlich bin ich froh, die beiden nicht nacheinander zu lesen. Um solche Themen zu verdauen, braucht es auch seine Zeit. Jedenfalls bei mir. Immer wieder harter Tobak...
Genau. Und die "Art der Missstände" wechsle ich, falls möglich, eher ab. Das klingt so nach Katastrophentourismus, aber ich denke, du weißt, was ich meine. Wenn es in einem Buch um Missbrauch geht, schaue ich dass es im nächsten z.B. vielleicht eher um den Klimawandel geht. Nach der Lektüre von "GRM" hätte ich nicht noch mehr mit dem Inhalt Kindesmissbrauch ertragen und habe "Töchter" von Lucy Fricke zur Begleitung eines sterbenden Vaters gelesen. Obwohl auch in dem Buch, aber nur am Rande, erwähnt wird, dass die eine Hauptprotagonistin durch einen Stiefvater Missbrauchserfahrungen gemacht hat. Aber es war nicht das Hauptthema des Buches.Ich lese sehr viele Bücher, die als harte Kost gelten. Nicht immer geht es um m
Missbrauch, aber oft um andere massive gesellschaftliche Misstände.
Absolut nachvollziehbar, aber so klar, dass nun eine Missbrauchsgeschichte folgen muss.Stilistisch finde ich wieder den Wechsel der Perspektive sehr nachvollziehbar eingeleitet. Von so etwas kann die Erzählstimme nicht mehr aus der Ich-Perspektive erzählen. Es erfolgt eine Abspaltung, die zum Schutze der Psyche notwendig ist. Es geht nur noch von "ihr" zu erzählen, mit Distanz
Ich denke es wird schon was von Laurence in Laurens (oder umgekehrt) stecken. Aber ich stimme mit dir überein, dass hier alle Spielarten der Misogynie und Missbrauchs auf eine Person projiziert werden, und diese Überfrachtung unglaubwürdig wirkt.Noch immer bin ich der Meinung, dass sie alle nur möglichen Erfahrungen, Verhalten, Situationen, die immer Mädchen und Frauen passieren, auf eine einzige Person übertragen hat und dadurch bleibt es für mich zwar erschreckend, aber unwirklich.
Ich habe das so verstanden, dass sie sich das vorstellt um dabei zu masturbieren. Diese Erniedrigung scheint sie zu stimulieren.bin etwas unsicher bei der Szene mit dem Lehrer: Das war ja auch sehr krass. Das ist passiert, oder? Es gibt eine spätere Szene, wo ich den Eindruck hatte, es könnte ein Traum gewesen sein, da muss ich noch mal sehen...
Meiner Ansicht nach ist das auf alle Fälle ein (frühreifer und verstörender) Traum. Die Sache mit dem Onkel hat wohl stattgefunden, aber viele der anderen Fantasien verorte ich in ihrer Traumwelt. Insofern ist das Erzählte nicht unbedingt zuverlässig. StrangeIch habe das so verstanden, dass sie sich das vorstellt um dabei zu masturbieren. Diese Erniedrigung scheint sie zu stimulieren.
Das ist das Wort zum Buch! Strange.Meiner Ansicht nach ist das auf alle Fälle ein (frühreifer und verstörender) Traum. Die Sache mit dem Onkel hat wohl stattgefunden, aber viele der anderen Fantasien verorte ich in ihrer Traumwelt. Insofern ist das Erzählte nicht unbedingt zuverlässig. Strange