Im 2. LA geht es weiter mit den Arcandos und Aurelianos. Mir fiel es beim Hören teilweise schwer, alle auseinanderzuhalten und ich kann nicht garantieren, dass ich sie nicht verwechselt habe. Im Großen und Ganzen ging es vor allem um Liebe und Krieg.
Das ist woran ich mich erinnern kann:
Die Familie Buendia wird immer größer. Es gibt eine leibliche Tochter (Amarantha) und eine angenommene Tochter (Rebecca). Beide verlieben sich in denselben Mann - ihren Tanzlehrer. Die Hochzeit des Tanzlehrers - dessen Name mir entfallen ist - mit Rebecca wird aber immer wieder verschoben und Amarantha hat geschworen, dass sie lieber tötet, als dass sie erträgt, dass Rebecca ihn heiratet. Aus der Hochzeit wird am Ende nichts. Denn Rebecca verliebt sich Hals über Kopf in ihren Stiefbruder Jose Arcadio (der war im ersten Abschnitt mit den Zigeunern verschwunden und taucht unverhofft wieder auf) und heiratet ihn. Amarantha und der Tanzlehrer nähern sich darauf wieder an, aber als er ihr einen Heiratsantrag macht, lehnt sie ab. Der arme Kerl bringt sich um und Amarantha verbrennt sich ihre Hand.
Der zweite Sohn Aureliano verliebt sich in ein Kind (!) und heiratet das arme Ding, sobald sie geschlechtsreif wird. Sie stirbt allerdings recht schnell, wobei ich glaube, dass Amarantha sie aus Versehen vergiftet hat (eigentlich wollte sie wohl Rebecca erwischen, um die Hochzeit mit dem Tanzlehrer zu verhindern, ganz sicher bin ich mir da aber nicht).
Aus den geschlossenen Ehen gehen keine Kinder hervor. Dafür zeugen die Söhne Jose Arcardio und Aureliano mit einer Frau namens Pilar Tenera mehrere Kinder, die dann als Kindes statt angenommen werden. Die Söhne heißen wieder Arcadio und Aureliano. Der Enkel Arcadio zeugt wiederum außerehelich mehrer Kinder, von denen die Söhne wieder Arcadio und Aureliano heißen...
Warum hat der Autor das gemacht? Ist das wirklich eine so stark verbreitete Sitte, dass er diese Namensgleichheit nicht vermeiden konnte oder will er uns damit etwas sagen? Etwa: Eine Generation ist wir die andere. Sie machen dieselben Fehler. ???
Abgesehen davon, beginnt ein Krieg zwischen Liberalen und Konservativen. Die liberalen Revolutionäre wollen die Macht der Kirche schwächen und treten insbesondere auch für die Anerkennung unehelicher Kinder ein. Kein Wunder bei den Zuständen in Macondo, dass sich der Sohn-Aureliano den Liberalen anschließt. Er soll auf seinen Streifzügen 17 Kinder mit unterschiedlichen Frauen gezeugt haben, die nach und nach in Macondo auftauchen und ihre Söhne anerkannt haben wollen, was Ursula auch tut. Die Frontlinien gehen hin und her und es werden abwechselnd auf beiden Seiten viele Menschen durch Erschießungskommandos getötet. Darunter auch der Sohn-Arcadio, der für seinen Bruder Aureliano in Macondo die Stellung für die Liberalen gehalten hatte. Zum Ende des zweiten Leseabschnitts sieht es für die Liberalen nach einer Niederlage aus. Sie verhandeln mit dem Konservative, geben praktisch alle ihre Ziele auf und es wird nur noch um „die Macht“ gekämpft. Der ganze Krieg ist also sinnentleert und kostet nur Menschenleben.
Ich hatte in einer Buchbesprechung gelesen, dass die Geschichte als Abbild der Historie Lateinamerikas gelesen werden kann. Wenn dies so ist, dann war dieser Abschnitt der Besiedlung und den kriegerischen Auseinandersetzungen gewidmet. Ich höre jedenfalls gern, wie es weiter geht.