2. Leseabschnitt: Seite 89 - Seite 180

Xanaka

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12. Juli 2015
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Berlin
Am Anfang und während des Abschnitts habe ich länger darüber nachgedacht, wie viel Schuld Karin auf sich geladen hat. Bzw. wie schuldig sie sich an den Geschehnissen von damals gefühlt haben muss. Letztlich hat sie durch ihr unbedachtes Verhalten die Welle ins Rollen gebracht. Aber es zeigt sich eben auch, dass sie letztlich dann doch zum Opfer geworden ist. Denn der Angriff des Betreuers auf sie war ja eindeutig sexueller Natur. Ich habe auch darüber nachgedacht, ob es etwas gebracht hätte, wenn sie sich wegen dieses Vorkommnisses an ihre Mutter gewandt hätte?! Aber wahrscheinlich hätten beide keine Chance gehabt. 1953 war einfach eine andere Zeit und da wurde über diese Dinge nicht geredet. Vermutlich hat der Betreuer auch angenommen, dass sie sich doch jemanden anvertraut hätte und zur letzten Maßnahme der Verhaftung der Mutter gegriffen. Wir werden es sicher demnächst erfahren.

Aber es zeigt sich auch, dass es durchaus Gründe gibt, warum Karin so unnahbar geworden ist. Leider hat sie es nicht geschafft über ihren Schatten zu springen und diese Last abzuwerfen. Auf der anderen Seite kann es natürlich auch sein, dass da noch viel mehr kommt.

Ach ja und Pelle ist natürlich Peter - das hatte ich ja bereits vermutet.
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Aber wahrscheinlich hätten beide keine Chance gehabt. 1

Nee, glaube ich auch nicht, Damals waren wohl andere Zeiten. Einem Elternteil die Vormundschaft zu entziehen, würde heute nur noch sehr selten passieren. Die haben damals einfach sehr schnell gehandelt, ohne richtig nachzuforschen, was überhaupt geschehen ist.
 
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wal.li

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1. Mai 2014
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Ich glaube, es ist Jens' Vermächtnis, dass Karin nach Pelle suchen soll. Ich frage mich, ob sie froh wäre, wenn sein Schicksal bekannt wäre. Vielleicht lebt er noch, dann wäre Karin nicht so alleine.
Nach einer so langen Ehe, ist es sicher sehr schwierig, wenn man plötzlich auf sich selbst gestellt ist.
Karins Töchter bemühen sich auf ihre Art. Oberflächlich halten sie zusammen, doch bald schon kommt Schwierigkeiten zutage.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Der für die Zeit eigenartige Name "Pelle" ist erklärt, die Nörgelhäsin ist zufriedengestellt. :p

Anne geht mir mächtig auf den Senkel. Ihr Verhalten bei der Familienfeier ist unzumutbar. Die Reiberdatschi-Planung allerdings schon wieder komisch. Die Stelle, wo sie darüber nachdenkt, für ein "schwindelerregendes Honorar" einen Kreativen für die Produktnamensfindung zu beauftragen (S. 100), fand ich sehr lustig. Von den Töchtern ist mir Imke am sympathischsten - vielleicht auch nur, weil ihr Lebenszuschnitt dem meinen am ehesten entspricht.
 
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milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Auf der anderen Seite kann es natürlich auch sein, dass da noch viel mehr kommt.

Damit rechne ich. Die beiden werden im Heim sicherlich noch einige unschöne Erfahrungen gemacht haben. Ohne Grund wird Pelle nicht weggelaufen sein oder vermisst werden...

Anne geht mir mächtig auf den Senkel. Ihr Verhalten bei der Familienfeier ist unzumutbar. Die Reiberdatschi-Planung allerdings schon wieder komisch. Die Stelle, wo sie darüber nachdenkt, für ein "schwindelerregendes Honorar" einen Kreativen für die Produktnamensfindung zu beauftragen (S. 100), fand ich sehr lustig.

Auf mich wirken die Schwestern insgesamt recht schablonenhaft und überzeichnet, vor allem aber Anne. Sie ist soo klischeemäßig die egoistische Karrierefrau, dass mich das schon ärgert.
 
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milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Bisher entwickelt sich die Geschichte wie vermutet: Es ist tatsächlich der kleine Bruder von Karin, nach dem Imke suchen soll.

Auch dass Karin bereits sexuelle Gewalt erleben musste, hat sich angedeutet. Ich hatte nur nicht gedacht, dass es zu Hause durch den Vormund schon passiert, sondern erst später. Ich habe aber das ungute Gefühl, dass es nur die erste von noch mehreren Dingen ist, die Karin widerfahren sind und sie traumatisiert haben. Ich frage mich allerdings, warum Karin in all den Ehejahren keine psychologische Hilfe bekommen hat, besonders nach dem Suizidversuch, und daher noch heute so sehr unter der Vergangenheit leiden muss. Das ist echt traurig, weil die Kinder das ausbaden mussten.
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Irgendwie tut mir Karin leid, sie konnte doch als 17-jährige damals gar nicht abschätzen was sie darf und was nicht. Die zwei Nachbarinnen fand ich wirklich total daneben, sie sind ja schlimmer wie jede Polizei. Das dann sofort ein Vormund für die beiden Kinder bestimmt wurde ist schon wirklich heftig. Wenn man sich das mal vorstellt, das dies gerade mal erst 70 Jahre her ist, finde ich diese Vorgehensweise total daneben.

Was heute manchmal die Jugendämter zu nachlässig sind, waren sie es damals viel zu krass. Das man einer erwachsenen Mutter nicht zutraut ihre Kinder zu erziehen ist schon extrem.

Das dann diese Krohnen Karin versucht zu vergewaltigen, das hatte ich befürchtet. Ich kann sie aber auch verstehen das sie sich gewehrt hat, nur leider muss das nun die Mutter büßen. Ich frage mich was dieser Krohnen erfunden hat, das ihre Mutter verhaftet wurde?
Das Karin sich danach natürlich die Schuld für alles gibt kann ich gut nachvollziehen.
Was muss sie wohl in dem Heim alles erlebt haben, das sie geschlossenen Räume hasst und das sie so eine Panik bekommt als Anne das vom Heim anspricht.

Anne finde ich am unsymphatischsten von den drei Töchtern. Sie ist für mich egoistisch und total selbstbezogen. Mich wurndert es ja wie Alex es mit ihr aushält. Das sie ihre Mutter am liebsten in ein Altenheim abschieben will, finde ich einfach unverschämt. Nur damit sie ihre Pläne verwirklichen kann. Dann soll sie es doch abenso wie Imke machen, das sie ein bisschen kleiner mit ihrem Unternehmen beginnt. Aber nein man muss ja vor den angeren gut dastehen. Mir scheint sie hat nicht mal was von ihrem tollen Vater mitbekommen, dagegen die anderen beiden schon.

Bei Imke habe ich das Gefühl, das sie ihrer Mutter inzwischen schon etwas näher gekommen ist, auch wenn Karin das noch nicht zeigt. Doch zumindest vertraut sie Imke ihre Betreuung und ihre Blange an.

Also doch Peter ist wirklich Pelle, trotzdem kann ich nicht verstehen warum sie ihren Kindern nie erzählt hat das es ihn gibt? Vergangenheit hin oder her, man verschweigt doch nicht seinen eigenen Bruder.

Wenigstens ist es gut das sie nach all den Erlebnissen von damals mit Jens einen tollen Mann gefunden hat, der sie aufrichtig geliebt hat. Ob sie Jens damals wirklich alles erzählt hat?

Und was musste Pelle im Heim wohl alles ertragen, weshalb er dann abgehauen ist? Ob er wohl danach noch Musik weitergemacht hat und man ihn vielleicht dadurch finden kann?
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Nee, glaube ich auch nicht, Damals waren wohl andere Zeiten. Einem Elternteil die Vormundschaft zu entziehen, würde heute nur noch sehr selten passieren. Die haben damals einfach sehr schnell gehandelt, ohne richtig nachzuforschen, was überhaupt geschehen ist.
Ja das waren schreckliche Zeiten, ich kann mir das gar nicht vorstellen, wie es Karins Mutter ergangen sein muss. Erst verliert sie ihren Mann und dann auch noch ihre Kinder. Ob sie daran wohl in der Haft zerbrochen ist oder haben sie ihr da auch noch was verheimlicht und sie angelogen?
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Bisher entwickelt sich die Geschichte wie vermutet: Es ist tatsächlich der kleine Bruder von Karin, nach dem Imke suchen soll.

Auch dass Karin bereits sexuelle Gewalt erleben musste, hat sich angedeutet. Ich hatte nur nicht gedacht, dass es zu Hause durch den Vormund schon passiert, sondern erst später. Ich habe aber das ungute Gefühl, dass es nur die erste von noch mehreren Dingen ist, die Karin widerfahren sind und sie traumatisiert haben. Ich frage mich allerdings, warum Karin in all den Ehejahren keine psychologische Hilfe bekommen hat, besonders nach dem Suizidversuch, und daher noch heute so sehr unter der Vergangenheit leiden muss. Das ist echt traurig, weil die Kinder das ausbaden mussten.

Damals war das eher selten, das man psychologische Hilfe bekam. Man muss ja nur mal drandenken wie viele sich nach dem Krieg das Leben genommen haben. Oft Frauen weil sie durch Sodaten vergewaltigt wurden oder Männer die mit den Erlebnissen vom Krieg oder der Haft nicht mehr fertig wurden. Sicher hat auch so eine Therapie Geld gekostet und das hatte man zu der Zeit gar nicht übrig. Vielleicht hat sie ja danach Therapie gehabt und es hat ihr nicht geholfen.

Zudem nützt auch so eine Therapie nur was wenn derjenige redet und da Karin ihre Vergangenheit verdrängt, wie soll man sie da behandeln?
 

Amena25

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Auf mich wirken die Schwestern insgesamt recht schablonenhaft und überzeichnet, vor allem aber Anne. Sie ist soo klischeemäßig die egoistische Karrierefrau, dass mich das schon ärgert.
Auch wenn die drei Schwestern durch ihre Konflikte etwas Schwung in die Handlung bringen, wirken sie auf mich auch zu klischeehaft.
 

ulrikerabe

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Damals war das eher selten, das man psychologische Hilfe bekam. Man muss ja nur mal drandenken wie viele sich nach dem Krieg das Leben genommen haben. Oft Frauen weil sie durch Sodaten vergewaltigt wurden oder Männer die mit den Erlebnissen vom Krieg oder der Haft nicht mehr fertig wurden. Sicher hat auch so eine Therapie Geld gekostet und das hatte man zu der Zeit gar nicht übrig. Vielleicht hat sie ja danach Therapie gehabt und es hat ihr nicht geholfen.

Zudem nützt auch so eine Therapie nur was wenn derjenige redet und da Karin ihre Vergangenheit verdrängt, wie soll man sie da behandeln?
Wenn Geli 7 war beim ersten Selbstmordversuch, muss Karin zumindest 32 gewesen sein (wenn sie Jens mit 25 kennengelernt hat). Wir sind hier also Anfang/Mitte der 70er, mehr als 20 Jahre nach dem Krieg. Ich denke, dass es zu diesem Zeitpukt nach einem versuchten Suizid zumindest eine psychatrische Diagnose gegeben haben müsste.

Dazu gabe es ja scheinbar später noch einen zweiten Versuch.

Aber selbst wenn Karin nie eine Therapie hatte (und am mangelnden Geld scheint es nicht gelegen zu haben), sollten doch die erwachsenen Töchter spätestens begriffen haben, dass ihre Mutter schwere psychische Probleme hatte und sie nicht nur als herzlose Mutter abtun.
 
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ulrikerabe

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Man könnte schreien über die Ungerechtigkeit, dass eine Mutter das Sorgerecht verliert, weil die Tochter schlicht jugendlich leichtsinnig war. Und nicht nur das, ihr auch eine Anklage wegen Kuppelei droht.
Dann kommt es wie es kommen muss, der Vormund ist ein Vergewaltiger und sexueller Ausbeuter. Alles was nur zutreffen kann, trifft ein.
 

Die Häsin

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Man könnte schreien über die Ungerechtigkeit, dass eine Mutter das Sorgerecht verliert, weil die Tochter schlicht jugendlich leichtsinnig war. Und nicht nur das, ihr auch eine Anklage wegen Kuppelei droht.
Dann kommt es wie es kommen muss, der Vormund ist ein Vergewaltiger und sexueller Ausbeuter. Alles was nur zutreffen kann, trifft ein.

Ich vermute, dass das Jugendamt da so fix eingegriffen hat, hängt auch mit dem Verhalten der Mutter zusammen. Eine alleinerziehende Mutter war kurz nach dem Krieg wohl normal, aber eine, die so selbstbewusst auftritt und abends auch noch ausgeht, offensichtlich auf der Suche nach einem neuen Mann, war vermutlich der Nachbarschaft ein Dorn im Auge.

Warum Karin niemals psychiatrische Hilfe gesucht hat, habe ich mich auch gefragt. Aber ich halte es durchaus für möglich, dass sich ihre Störungen und Ängste unmittelbar nach den traumatischen Erlebnissen ihrer Juguend noch gar nicht so stark gezeigt haben. Gerade Phobien, wie die Angst vor geschlossenen Türen und Duschen, können sich, wenn sie unbehandelt bleiben, leicht verselbständigen und erst im Lauf der Jahre zu Panikattacken steigern.

Eine Frage an diejenigen, die noch am Anfang stehen (ich habe ja schon ausgelesen): Wird eigentlich irgendwo ausdrücklich Karins Alter erwähnt? Der Gedanke, sie in ein Altenheim zu schicken, wäre angebracht, wenn sie dement wäre oder unfähig, für sich zu sorgen. Aber darauf weist ja gar nichts hin. Sie ist offensichtlich depressiv und lässt sich und den Haushalt verkommen, aber das hat ja zunächst nichts mit Altersgebrechen zu tun.

Dieser Altenheimvorschlag von Anne kam mir spontan derart abwegig und irre vor, dass ich erwartet hätte, dass die Schwestern das erstmal gar nicht ernst nehmen und mit Lachen abtun.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Eine Frage an diejenigen, die noch am Anfang stehen (ich habe ja schon ausgelesen): Wird eigentlich irgendwo ausdrücklich Karins Alter erwähnt? Der Gedanke, sie in ein Altenheim zu schicken, wäre angebracht, wenn sie dement wäre oder unfähig, für sich zu sorgen. Aber darauf weist ja gar nichts hin. Sie ist offensichtlich depressiv und lässt sich und den Haushalt verkommen, aber das hat ja zunächst nichts mit Altersgebrechen zu tun.

Nee, nicht so direkt. Es heißt, sie feiert Geburtstag, aber nicht welchen. Sie lernt Jens mit ungefähr 25 Jahren kennen, meine ich. Die beiden waren 54 Jahre verheiratet. Das heißt, sie muss jetzt etwa Ende 70 oder Anfang 80 sein? Das wäre kein ungewöhnliches Alter für eine Bewohnerin eines Seniorenheims. Allerdings lese ich bis jetzt nichts von Demenz oder körperlichen Gebrechen, was gegen einen Heimaufenthalt spricht.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Nee, nicht so direkt. Es heißt, sie feiert Geburtstag, aber nicht welchen. Sie lernt Jens mit ungefähr 25 Jahren kennen, meine ich. Die beiden waren 54 Jahre verheiratet. Das heißt, sie muss jetzt etwa Ende 70 oder Anfang 80 sein? Das wäre kein ungewöhnliches Alter für eine Bewohnerin eines Seniorenheims. Allerdings lese ich bis jetzt nichts von Demenz oder körperlichen Gebrechen, was gegen einen Heimaufenthalt spricht.

Mein Vater war etwas über 80, als er starb, und blieb bis zuletzt ohne Hilfe im Haus - wir haben mehrfach darüber gesprochen, aber er wollte keine (obwohl er nicht mehr ganz gesund war).
Das ist eine knifflige Situation. Ich selbst wohnte zwei Stunden Fahrtzeit entfernt und hatte keine Lust, regelmäßig bei ihm Putzfrau zu spielen, zumal er sich eine Hilfe gut hätte leisten können, aber nun mal nicht wollte. Das Haus wurde entsprechend vernachlässigt und der Garten auch, aber keineswegs unrettbar heruntergekommen und unhygienisch.

ps. Ich erinnere mich, dass es in einem der ersten Bücher von Knausgård so eine Situation gab. Der Erzähler hat seinen Vater, der mit einer alten und unbeweglichen Verwandten allein lebt, wegen familiärer Differenzen lange nicht besucht. Nach dem Tod des Vaters finden der Erzähler und sein Bruder ein unsägliches Dreckloch vor. Es ist Jahre her, aber ich weiß noch, dass mir beim Lesen richtig übel wurde. Hinter einem solchen Grad von Verkommenheit steckt allerdings wohl auch eine gewisse Absicht, eine bewusste Leck-Arsch-Einstellung, von der bei Karin (noch) nichts zu merken ist.
 
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ulrikerabe

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14. August 2017
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Nee, nicht so direkt. Es heißt, sie feiert Geburtstag, aber nicht welchen. Sie lernt Jens mit ungefähr 25 Jahren kennen, meine ich. Die beiden waren 54 Jahre verheiratet. Das heißt, sie muss jetzt etwa Ende 70 oder Anfang 80 sein? Das wäre kein ungewöhnliches Alter für eine Bewohnerin eines Seniorenheims. Allerdings lese ich bis jetzt nichts von Demenz oder körperlichen Gebrechen, was gegen einen Heimaufenthalt spricht.
Ich finde Karins Verhalten ist nach dem Tod des Partners, mit dem sie 54 Jahre lang gelebt hat, normal. Dazu kommt ihre psychische Vorgeschichte. Für einen Heimaufenthalt spricht in meinen Augen nichts.
 

Die Häsin

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Ich finde Karins Verhalten ist nach dem Tod des Partners, mit dem sie 54 Jahre lang gelebt hat, normal. Dazu kommt ihre psychische Vorgeschichte. Für einen Heimaufenthalt spricht in meinen Augen nichts.

Die psychische Vorgeschichte ist den Töchtern ja eben nicht bekannt. Das ist schon irgendwie merkwürdig - dass trotz der erkennbaren Zwänge und Ängste der Mutter die mittlerweile erwachsenen Töchter ihr Leben lang nicht richtig nachgefragt haben. Das entwirft ein merkwürdiges Familienbild. Ich frage mich, ob das die Absicht der Autorin ist. Jedenfalls finde ich diesen Punkt zu wenig vertieft.
 
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