2. Leseabschnitt (Seite 82 bis Seite 170)

Xanaka

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12. Juli 2015
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Berlin
Das Buch liest sich einfach wunderbar, ich komme gut voran. Emmerich gefällt mir als Kriminalkommissar richtig gut. Das ist so ein harter Kerl mit weichem Kern, und vor allem hat er ein wirklich loses Mundwerk. Das bringt ihn offensichtlich immer wieder in Schwierigkeiten. Wobei ich sagen muss, manchmal kann er sich noch ganz gut herausreden. Ein Beispiel dafür: "Typisch Politiker" …"Ein Heuchler vor dem Herrn". "Was war das?" - "Eine Leuchte und ein Stern, der Herr Reinmann". Und offensichtlich wurden die zuerst gemurmelten Worte zum Glück nicht so genau verstanden.

Gut gefällt mir aber auch, dass er sich um die Kinder seiner ermordeten Frau kümmert, als wären es seine eigenen. Er hat bei seinen Ermittlungen immer ein Blick auf die arme Bevölkerung und ist fast nie gut auf die wohlhabenden Bürger Wiens zu sprechen.

Auch Kommissar Winter, der ja nun nach der Zwangspause von Emmerich ordentlich zu tun hat, versucht sich nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Auch wenn es anfänglich manchmal schief geht, scheint er auf einem guten Weg zu sein.

Einer der großen Gegenspieler Emmerichs ist wohl Brühl. Ich denke, da gibt es in den vorangegangenen Bänden sicher eine Vorgeschichte. Aber eigentlich ist es egal, ob ich diese kenne, denn beim Lesen wird das Verhältnis der Beiden sehr schnell klar.

Mal sehen, was hier noch passiert- denn da kommt auf jeden Fall noch was.
 

Matzbach

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31. Januar 2020
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OWL
Emmerichs Überraschung und sein Zorn darüber, dass ausgerechnet von Brühl einer seiner Tutoren ist, dürfte unermesslich sein, doch im Interesse seiner Ziehkinder macht er gute Miene zum schlechten Spiel. Dabei sind wohl auch Konflikte mit den anderen Teilnehmern des Benimmkurses absehbar. Winter ält sich an Emmerichs Rat, alles genau anders zu machen als er es für richtig hält und kommt genau dadurch zu Erfolgen. Vor allem die Aufzeichnungen der verschwundenen Irina bringen erste heiße Spuren, die zu dem Politberater Zabanyi und seinen merkwürdigen erotischen Neigungen führen und von dort ins "Paradies".
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Winters erster Soloversuch war trotz Emmerichs Ratschläge nicht ganz so durchschlagend, zudem hat es ihn seine Manschettenknöpfe gekostet. Aber einen Erkenntnisgewinn hatte er trotzdem, er kann sich in Emmerichs Art besser einfühlen.

Was für ein Theater im Disziplinierungskurs. Das ganze Szenario ist nur für ihn aufgebaut, ich kann mir seine Wut vorstellen, als ihm das aufgeht.
Aber Durchhalten - für die Kinder - ist seine Devise, er muss sich was einfallen lassen, denn Brühl will ihn auf keinen Fall zurück in den Polizeidienst lassen. Ob da mehr als nur Neid und Konkurrenz im Spiel ist?

In Österreich hat man den Adel wohl gründlich abgeschafft, allerdings ist dann eine Titelflut ausgebrochen (muss immer an den Hofrat denken). In Deutschland ist der Adelstitel noch präsenter. Neulich bei der Physiotherapie hörte ich in der Nebenkabine eine junge Frau, die auf die Anrede "Gräfin" bestand, als der Mitarbeiter sie schlicht mit Frau Spee begrüßte.
 
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wal.li

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1. Mai 2014
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EVor allem die Aufzeichnungen der verschwundenen Irina bringen erste heiße Spuren, die zu dem Politberater Zabanyi und seinen merkwürdigen erotischen Neigungen führen und von dort ins "Paradies".

Da hat er sich echt gut durchgesetzt und die richtige Spürnase bewiesen. Allerdings mache ich mir etwas Sorgen um Winter. Dieses Paradies scheint ein gefährlicher Schuppen zu sein und diese Sekretärin hat die Nachricht nicht weitergegeben.
 
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wal.li

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Was für ein Theater im Disziplinierungskurs. Das ganze Szenario ist nur für ihn aufgebaut, ich kann mir seine Wut vorstellen, als ihm das aufgeht.
Aber Durchhalten - für die Kinder - ist seine Devise, er muss sich was einfallen lassen, denn Brühl will ihn auf keinen Fall zurück in den Polizeidienst lassen. Ob da mehr als nur Neid und Konkurrenz im Spiel ist?
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Emmerichs Kurskollegen haben, glaube ich, nicht unrecht, wenn sie vermuten, den Kurs gäbe es überhaupt nur für Emmerich. Bei seinem ehemaligen Chef hat er sich richtig in die Nesseln gesetzt. Und Brühl ist obenauf. Dieser Kurs ist echt fies.
 

Amena25

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23. Oktober 2016
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Mir tun sowohl Emmerich in diesem Benimmkurs, aber auch Winter mit seinen ersten Solorecherchen leid! Winter kommt mir etwas naiv vor, wie er mit dem Büchlein von Irina direkt zu von Zabanyi marschiert. Damit bekommt er zwar eine Bestätigung, das OvZ involviert ist, der ist nun aber auch vorgewarnt. Wer weiß, was Winter im ,,Paradies" erwartet! Und Emmerich, der sich Mühe geben will im Benimmkurs, um seiner Kinder willen, hat eigentlich gar keine Chance, wie ihm Brühl erklärt. Sehr merkwürdig ist auch das Verhalten der anderen Kursteilnehmer!
 

Yolande

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13. Februar 2020
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Ich schreibe erst einmal meine Eindrücke auf und widme mich anschließend Euren Beiträgen.
Das mit diesem Disziplinarkurs für Emmerich stinkt von hinten bis vorn. Irgendjemand möchte ihn aus dem Weg haben und hat offensichtlich genug Macht, solche Dinge in Gang zu setzen. Brühl, der alte Schleimer wittert natürlich seine Chance. Ich hoffe, dass er damit auf die Nase fällt.
Ferdinand schlägt sich bisher ganz wacker und hat sogar zu einer Lüge gegriffen. Der Gute, jetzt hat er bestimmt schlaflose Nächte, haha. Aber, dass er am Abend in diese verrufene Bar gehen möchte, macht mir Sorgen. Ich hoffe, dieser Veit Kolja hat mal ein Auge auf ihn. Eigentlich ist er ja Emmerich und Winter wohlgesonnen, und er hat ihnen in einem früheren Fall schon einmal geholfen.
Es ist jetzt wirklich spannend und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
 
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Yolande

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13. Februar 2020
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Allerdings mache ich mir etwas Sorgen um Winter. Dieses Paradies scheint ein gefährlicher Schuppen zu sein und diese Sekretärin hat die Nachricht nicht weitergegeben.
Ja ich auch. Winter ist so unbedarft und gutgläubig. Hoffentlich geht das gut aus.
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Überhaupt dieser Benimmkurs, was für eine Demütigung für Emmerich :confused:. Aufgrund seiner direkten Art hätte ich ihn mir eher in Berlin, als in Wien vorgestellt ...

Das stimmt, überhaupt sehe ich viel Ähnlichkeit mit der Stimmung zu der Zeit in Berlin. Aber das ist nicht verwunderlich, beides waren große Städte mit vielen Stadtvierteln, die wir heute als Slums bezeichnen würden, dazu kam die Inflation, die beide Länder extrem traf. Außerdem hatten beide Städte eine große Anziehungskraft auf Menschen aus dem Osten, die in den Städten nach einem Auskommen suchten.
 
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ulrikerabe

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14. August 2017
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Ich habe ja gehofft, dass Emmerich mit seinen Kurskollegen ein Seilschaft bildet und diese in seine Ermittlungen einbinden kann. So eine Art Breakfast Club der Kieberer. :) Aber offensichtlich ist Emmerich für alles der Sündenbock.
Und im Hinblick auf den Prolog wird Emmerich wohl noch Schlimmes erwarten.

Ich versuche einen Zusammenhang zwischen den Morden an den beiden Frauen, Irina Novotny, Zabanyi, Schober, Ungarn herzustellen. Da ist doch der geheimnisvolle "er" in manchen Kapiteln, es geht um eine verschwundene Tasche. Vielleicht haben die Frauen nicht nur erotische Dienste angeboten sondern hat auch die Wohnung als "Briefkasten" für eine kriminelle Organisation gedient.
Ungarn, die Anerkennung der Grenzen, das war historisch ein großes Thema der Schober Regierung.

Das Buch liest sich unglaublich leicht und spannend ist dennoch gspickt mit politisch historischen Details. Das gefällt mir richtig gut.

Ach ja, und ich denke, dass Kolja sich an Winters Fersen hängen wird (oder einer seiner Handlanger) und ein bisserl Unterstützung anbietet im Paradies. Ganz uneigennützig selbstverständlich. :)