Im ersten Abschnitt hatte ich noch viel Mitgefühl für unsere Protagonistin, nun im zweiten empfinde ich sie insgesamt als eher kalt und berechnend. Sie nutzt sowohl Groenmans als auch Charles aus. Kein Wunder, dass sie keine Freundinnen gefunden hat. Ja, sie ist für ihre Zeit sehr emanzipiert, was nicht überall gut angekommen sein dürfte. Aber sie wirkt auf mich nicht nur selbstbewusst, sondern sogar etwas überheblich. Sie will immer mehr, immer höher hinaus. Sie gibt sich mit Männern ab, die sie nicht liebt. Das habe ich bei Groenmans noch verstanden, weil da wirtschaftliche Zwänge und der Wunsch nach Flucht von Zuhause eine Rolle spielten. Aber auch danach manipuliert sie die Männer für ihre Zwecke, obwohl sie es gar nicht müsste. Deshalb will bei mir keine Sympathie aufkommen.
Da ich auch schon im ersten Abschnitt geahnt habe, auf was das Ganze vermutlich hinausläuft, will sich bei mir kein Lesesog einstellen. Es liest sich recht flüssig weg, aber es fesselt mich leider nicht. Ich hoffe, das Buch kann mich doch noch überraschen.