Hier diskutieren wir ab "Jean-Baptiste Leroux 29. Oktober" bis einschließlich "Ted Garner 31. Oktober", also die Seiten 74 bis 142.
Der Ausflug ins Reservat erweist sich kriminalistisch betrachtet als wenig erkenntnisreich, was eigentlich auch zu erwarten warten war. Immerhin ist sie vor einem Jahr aus ihrem Heimatdorf verschwunden, also eher unwahrscheinlich, dass der Mörder bzw. Hinweise auf ihn dort zu finden sein sollten.
Mir gefallen die unterschiedlichen Perspektiven gut, weil sie tatsächlich auf den Charakter des Beobachters schließen lassen.
Ich nehme bisher nur die Verachtung für die indigenen Kanadier wahr.
Genau so ging es mir auch, ich war erstaunt, dass LeRoux doch noch so jung ist, obwohl natürlich seine sexuelle Virilität ein Hinweis war. Ich frage mich, was ihn so desillusioniert hat. Sophie erwähnte einmal, dass er sich sehr verändert habe, ob das nur aufgrund seiner, wahrscheinlich oft sehr frustrierenden und deprimierenden Tätigkeit zu hat? Oder steckt noch etwas anderes dahinter? Reine Sexsucht, scheint mir irgendwie zu billig, das hätte er ja auch schon früher haben müssen.Ich hatte mir LeRoux wesentlich älter gedacht, aber die Bemerkung, dass er noch 30 Jahre Berufsleben vor sich hat, weist auf einen Mittdreißiger
Störend empfand ich diese extreme Gegensätzlichkeit: Garner wird ja als totaler Verstandesmensch aufgebaut, für den Gefühle letzten Endes Gedöns ist. Das Ergebnis ist das, was zählt. Und dann, schwuppdiwupp, trifft er auf eine Frau die Schopenhauer liebt und schon überkommen ihn ungeahnte Gefühle. Wenn Garner etwas weniger extrem als Figur dargestellt worden wäre, hätte ich es vermutlich nicht so störend empfunden.Ich habe das gar nicht störend empfunden wie du @Xirxe . Auch die Seelenverwandtschaft zu Sophie wurde für mich glaubwürdig hergeleitet: am Anfang steht die Liebe zu den Büchern. Außerdem hat sie allen Grund zu flirten, ihr Mann ist ein notorischer Fremdgänger.
Das erstaunt mich beim Lesen auch sehr. Irgendwie hat Kanada ein anderes Image.
Im Prinzip haben die Einwanderer den Ureinwohnern alles weggenommen und noch Krankheiten und Alkohol gebracht.
wie zum Beispiel die Verladung des Zinksargs in so winzige Maschinen. Mein altes Luftfrachtherz möchte sofort die Ladetabellen überprüfen und "Stopp" schreien.
!!Natürlich ist es interessant zu erfahren, wie die Engländer und Franzosen sich gegenseitig bashen, aber wo bleiben die Opfer? Was haben sie "falsch" gemacht und gibt es keine "Kämpferinnen" auf ihrer Seite?
Damit wird aber auch deutlich, warum Jeanette von dort abgehauen ist.Ich hatte eh den Eindruck, der Ausflug ins Reservat war nur der notwendige Hintergrund um ein wenig die indianische Lebensweise zu illustrieren.
Auch wenn es vielleicht etwas erstaunlich ist, dass der abgeklärte Ted Garner so auf das Nordlicht und die Natur reagiert, fand ich das nachvollziehbar und kann mir schon vorstellen, dass so ein Erlebnis eindrücklich ist. Außerdem hat mir die Naturbeschreibung an dieser Stelle gut gefallen.Trotz seiner Vorurteile spürt Garner im Reservat so etwas wie Respekt und Ehrfurcht vor der Kultur und vor allem vor der Schönheit des Landes und der Natur.
Das klingt doch immer wieder an, dass er seine Arbeit als unbefriedigend empfindet. Die Polizei ermittelt, oftmals ohne Ergebnis und wenn doch, so sind die Verbrecher bald wieder draußen.Ich frage mich, was ihn so desillusioniert hat.