Du hast vollkommen recht, auch bei mir hat Rahel in diesem Abschnitt Sympathiepunkte eingebüßt. Es ist schon drollig, dass sie ihre eigene Mutter als "Beinahe-Mutter" bezeichnet, aber selbst ihre Tochter völlig abgegeben hat. Die Abtreibung scheint sie ohne Zögern vorgenommen zu haben und offenbar hängt es ihr auch gar nicht nach.Ich bin noch nicht ganz durch mit dem LA, aber ich muss meinem Ärger über Rahel Luft machen.
Mich wundert keineswegs, dass Selma eine problematische Tochter ist, bei diesen Eltern. Als sie sechs (!) Wochen alt ist, wird sie zur depressiven Großmutter abgeschoben, anfangs wöchentlich, später einmal im Monat besucht. Wie kann man sein Baby so abschieben? Gut, beide Elternteile haben zu diesem Zeitpunkt noch studiert, aber ich kenne manche, die das gepackt haben.
Oder wenn ich lese, dass Rahel schreibt, „ niemand hat damals seine Kinder herumgeschleppt.“ Das waren die 1990er Jahre… Wenn das meine Mutter sagen würde, könnte ich das glauben. Ich habe meine Kinder 1984 und 1988 bekommen und habe sie in einem Tuch getragen. „ Es waren die frühen 90er , im Osten hatte man Wichtigeres zu tun, als Babys durch die Gegend zu tragen.“. Daniela Krien betont meiner Ansicht nach zu oft, dass im Osten die Verlierer wohnen und im Westen die bösen Kapitalisten. Damit macht sie es sich zu leicht. Und Rahel und Peter gehörten nicht zu den Wendeverlierern.
Rahel weiß zwar um ihr Versagen als Mutter, doch ändern tut sie daran nichts. Auch als Oma taugt sie nicht viel. Als ihre Enkelkinder da sind ( die sie nicht sehr oft sieht ), kümmert sie sich lieber um den Garten, statt sich um diese zu kümmern.
Ich frage mich, ob Rahel deshalb so sehr den Sex vermisst, weil das die einzige Möglichkeit für sie i
ist, Nähe herzustellen.
Auch das Telefonat mit ihrer Schwester dreht sich nur um sie selbst. Die Probleme der Schwester interessieren sie nicht wirklich.
Allerdings ist Rahel keine 80 Jahre alt, sondern 49. Diese Frau ist knapp 15 Jahre jünger als ich, hat aber in Erziehungsfragen eine Einstellung wie meine Elterngeneration. Als unsere Kinder klein waren, gab es dazu jede Menge unterschiedliche Ansichten. Antiautoritär zu erziehen war damals schon fast wieder überholt. Aber vielleicht war das in der DDR anders.Heute gibt es nicht nur den einen, klassischen Erziehungsstil. Das dies auf die Großeltern falsch wirkt, kann ich verstehen, ein Generationsproblem und kein persönliches.
Das bestätigt eigentlich meine Ansicht, dass die Autorin gerne den Unterschied Ost/ West herausstellt. Schließlich zitiert siedelnde offizielle Zeitung, sondern beides , der Vorfall und der Zeitungsausschnitt sind ja fiktiv.d. Bei der Darstellung von Peters "Vergehen" heben die (West-)Zeitungen auch sofort auf die ostdeutsche Herkunft ab, obwohl das gar nichts mit dem Fall zu tun hat.
Aber natürlich. Das ist immer so.Selma, ein schwieriges Kind, dem man es nie recht machen konnte. Ob es an der Abschiebung zur depressiven Großmutter lag? Nun will Selma bei ihren Söhnen alles anders machen - so wie Rahel bei ihren Kindern nicht ihre chaotische Mutter Edith kopieren wollte. Max und Theo werden trotzdem später Grund zur Klage haben, wetten?
Das ist eine schöne Geschichte, danke für diesen Insider-Hinweis.Selmas Vorwurf, sie würde keine Immobilie erben, hat Daniela Krien einem Gespräch zwischen zwei Besucherinnen am Badesee erlauscht. Die Erzählerin war geschockt vom Vorwurf ihres Kindes. Man muss achtgeben, was man in der Öffentlichkeit erzählt, wenn man nicht in einem Roman zitiert werden will, wer weiß, welcher Autor/welche Autorin auf dem Handtuch nebenan liegt...
Es war aber im Osten die Ganztages-Krippenbetreuung auch für Säuglinge normal und da müssten ganze Generationen Schaden genommen haben. Auch denke ich, dass sie damals die Depression vielleicht noch gar nicht als solche erkannt haben.ls sie sechs (!) Wochen alt ist, wird sie zur depressiven Großmutter abgeschoben, anfangs wöchentlich, später einmal im Monat besucht. Wie kann man sein Baby so abschieben? Gut, beide Elternteile haben zu diesem Zeitpunkt noch studiert, aber ich kenne manche, die das gepackt haben.
Bei diesen Enkelkinder hat sie da mein volles VerständnisAls ihre Enkelkinder da sind ( die sie nicht sehr oft sieht ), kümmert sie sich lieber um den Garten, statt sich um diese zu kümmern.
Kinder reagieren oft mit einem völlig überzogenen Verhalten, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Wenn man sie ernst nimmt und ihnen Alternativen zu ihrem Verhalten anbietet, ändert sich das meist. Man kann als Oma auch Grenzen und Regeln aufzeigen, ohne die Kinder links liegenzulassen.Bei diesen Enkelkinder hat sie da mein volles Verständnis
Die Kinder bekommen doch ununterbrochen "Aufmerksamkeit" von ihrer Mutter. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie Rahel Einfluss nehmen könnte, da Selma ihr ja immer in den Rücken fällt. Siehe die Essensmanscherei unter dem Tisch.Kinder reagieren oft mit einem völlig überzogenen Verhalten, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Wenn man sie ernst nimmt und ihnen Alternativen zu ihrem Verhalten anbietet, ändert sich das meist. Man kann als Oma auch Grenzen und Regeln aufzeigen, ohne die Kinder links liegenzulassen.
Ich denke, Selma würde ihre Mutter sofort niederbügeln, wenn die sich in die Erziehung einmischt. Selma würde es als weiteres Misstrauensvotum ihrer Mutter sehen. Es ist einfach alles verkorkst.Kinder reagieren oft mit einem völlig überzogenen Verhalten, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Wenn man sie ernst nimmt und ihnen Alternativen zu ihrem Verhalten anbietet, ändert sich das meist. Man kann als Oma auch Grenzen und Regeln aufzeigen, ohne die Kinder links liegenzulassen.
Der Gedanke kam mir auch, aber wir haben bisher ja überhaupt nichts über die Anfangsjahre des Paars erfahren.Ich habe noch einmal über die beiden Leseabschnitte nachgedacht und finde keinen Grund, warum Rahel und Peter überhaupt Kinder haben. Von wem ging der Wunsch aus? Von Rahel vermutlich nicht. Auch wenn sie an Simon hängt, eine liebevolle, geduldige, zuhörende Mutter war sie garantiert nie.
Weil Selma ein Unfall war? Weil sie dazugehören? Weil von einem Paar erwartet wird, Kinder zu bekommen? Vielleicht auch, weil sie es unbewusst anders machen wollen als ihre Eltern bzw. in Rahels Fall als ihre Mutter. Säuglingsbetreuung in der DDR war zwar normal, aber Selma wird ja vollständig zur Großmutter abgeschoben - das ist meines Erachtens schon ein Unterschied. In Rahels Verhältnis zu Selma spiegelt sich immer auch das Verhältnis zur eigenen Mutter, da hat Simon es als Junge leichter.finde keinen Grund, warum Rahel und Peter überhaupt Kinder haben. Von
Die ganze Situation krankt an dem schlechten Verhältnis zwischen Mutter und Tochter. Ich finde auch nicht, dass sich Rahel in die Erziehung einmischen soll. Doch sie hat gar keine Beziehung zu ihren Enkelkindern. Ich bin ja selbst Oma von drei Enkeln und kann mir so etwas überhaupt nicht vorstellen.Ich denke, Selma würde ihre Mutter sofort niederbügeln, wenn die sich in die Erziehung einmischt. Selma würde es als weiteres Misstrauensvotum ihrer Mutter sehen. Es ist einfach alles verkorkst.
Ob das überhaupt eine Entscheidung war? Beide haben ja noch studiert und sind vielleicht von der Schwangerschaft überrascht worden.Ich habe noch einmal über die beiden Leseabschnitte nachgedacht und finde keinen Grund, warum Rahel und Peter überhaupt Kinder haben. Von wem ging der Wunsch aus? Von Rahel vermutlich nicht. Auch wenn sie an Simon hängt, eine liebevolle, geduldige, zuhörende Mutter war sie garantiert nie.