Und dazu kommt, dass sie in dieser Situation unbedingt ihre Mutter gebraucht hätte. Amor steht sehr einsam in der Welt.Amor tat mir in der Szene ihrer ersten Menstruation wirklich leid. Wie furchtbar, dass es ausgerechnet am Tag der Beerdigung ihrer Mutter passiert.
Ja, da hatte ich auch Gänsehaut bei der Szene. Überhaupt die Einbindung der jüdischen Rituale und Begriffe finde ich überaus überzeugend dargestellt und hat mich an eines meiner Highlights aus 2021 erinnert:Zunächst etwas seltsam, dann aber doch berührend, fand ich, wie ausführlich Damon Galgut die Säuberung und das "Zurechtmachen" (sagt man das?) des Leichnams schildert. Trotz der Details zeugt das von Respekt vor der Leiche und dass Rachels Geist selbst anwesend ist, erweitert die Szene um eine besondere Dimension.
Salome hätte ohne Amor davon ja auch gar nichts gewusst.Hätte Amor die Klappe gehalten, hätte noch nicht einmal Salome ihre "Ansprüche" zur Sprache gebracht
Ich könnte mir vorstellen, dass Rachel mit Salome darüber zu Lebzeiten gesprochen hat, Salome es aber nicht für voll genommen hat, da sie die südafrikanischen Umstände ja kennt. Erst als sie merkt, dass auch "außerhalb" davon gesprochen wird, wagt sie es, einen Traum vielleicht Wirklichkeit werden zu lassen.Salome hätte ohne Amor davon ja auch gar nichts gewusst.
Die Menstruation auf der Beerdigung hat für mich auch großen Symbolcharakter: Amor wird zur Frau ohne die wichtigste Frau an ihrer Seite. Dadurch wird ihre Einsamkeit und Verlorenheit umso sichtbarer.Und dazu kommt, dass sie in dieser Situation unbedingt ihre Mutter gebraucht hätte. Amor steht sehr einsam in der Welt.
Nee. /Die jüdischen Riten bei der Beerdigung, das hat mir eigentlich ganz gut gefallen! Schade, dass es kein Glossar gibt. Oder gibt es eins und ich sah es nicht?Identifikation zu den Figuren aufbaut
Ja. Aber der Tod der Mutter macht jedes Kind zu einem Erwachsenen (ab einem gewissen Alter natürlich).Es hat schon ziemlichen Symbolcharakter, denn nun gehört sie zu den Erwachsenen, mit all ihren Geheimnissen, Taktiken, Plänen und Abgründen, die man schon bei allen anderen so fein beobachten kann.
Geister.bringt zwar etwas Fantastisches in den Roman,
ja, das geht mir auch so, eigentlich mag ich es nicht so, wenn die Bücher so gedruckt oder geschrieben sind, aber nach einer Weile fiel es mir nicht mehr weiter auf.auch an die nicht gekennzeichnete direkte Rede habe ich mich gewöhnt.
Vielleicht wollte der Autor das ausdrücken, dass man die Nähe eines Verstorbenen noch spürt. Und er hat es dann als Geist umschrieben.Dass Rachel als „Geist“ auftaucht, Hasen die Menschen spüren, bringt zwar etwas Fantastisches in den Roman, verdeutlicht jedoch, wie präsent sie noch ist und wie sehr sie das Geschehen noch beherrscht.
Selbstverständlich wollte er das. Man weiß es aber nicht, ob es das gibt. Ich glaube, eher nicht. Bin eben nicht der Hund, dem man nicht gesagt hat, es geht nicht.Vielleicht wollte der Autor das ausdrücken, dass man die Nähe eines Verstorbenen noch spürt. Und er hat es dann als Geist umschrieben.
Unbedingt! Im ersten Teil blieb er doch blass. Hier zeigt er seinem Vater bewusst die Stirn. Allerdings geht er nicht diplomatisch vor, indem er Manie vor der ganzen Gesellschaft auf das Versprechen anspricht. Da geht es ihm nur um die Provokation. Dass Salome das Haus tatsächlich bekommen könnte, ist für Anton ohnehin ein Ding der Unmöglichkeit.Ich finde, dass Anton in diesem zweiten Abschnitt deutlich an Profil gewinnt
Ja. Dazu habt ihr alles gesagt. Dennoch empfinde ich gerade diese Szenen auch etwas sehr dick aufgetragen. Ein absolut natürlicher Vorgang - eben zur Unzeit.Die Menarche Amors reißt sie aus ihrer Kindheit, ausgerechnet beim Begräbnis ihrer Mutter... Es hat schon ziemlichen Symbolcharakter,
Spekulation. Das glaube ich weniger. Ihr wird klar gewesen sein, dass ihr Mann ein harter Brocken ist. Außerdem dürfen Schwarze offenbar kein Grundeigentum besitzen. Warum sollte sie Salome über ungelegte Eier in Vorfreude versetzen?Ich könnte mir vorstellen, dass Rachel mit Salome darüber zu Lebzeiten gesprochen hat,
Naja. Es sind nicht unbedingt die besten Christen in die Kolonien ausgewandert...wie sehr es Mode ist, die Christen zu verunglimpfen. Das gibt auf jeden Fall Punkteabzug!
Ich meine, die Schwarzen durften generell keinen Grund und Boden besitzen.kein Eigentum an Grund und Boden besitzen darf.
Selbstredend doch: wenn man als Vertreter einer Religion böse Menschen hinstellt, dann verunglimpft man damit die Religion bzw. deren Ruf. Klar, es gibt sie natürlich, diese Menschen. Aber hast du mal in deinen letzten 100 Büchern über tolle Christen was gelesen? Christenbashing ist Mode.Ich sehe das Christentum hier nicht als verunglimpft an
Das sehe ich anders. Diese „ natürliche Sache“ ist kein Problem für ein Mädchen, das dabei richtig begleitet wird. Amor hat hier niemanden, der da verständnisvoll reagiert. Die Situation ist völlig unpassend ( erlebt man als Frau öfter, dass das zur Unzeit kommt.) Und Amor selbst befindet sich in einer Ausnahmesituation. Für mich war das stimmig, trotz des Symbolcharakters.Dennoch empfinde ich gerade diese Szenen auch etwas sehr dick aufgetragen.
Während es Amor wirklich um Salome geht und um das Versprechen ihrer Mutter - sie möchte, dass deren Wunsch anerkannt und erfüllt wird- geht es Anton um die Konfrontation mit seinem Vater, den er verachtet. Sehe ich genauso wie Du.Da geht es ihm nur um die Provokation. Dass Salome das Haus tatsächlich bekommen könnte, ist für Anton ohnehin ein Ding der Unmöglichkeit.
Der christliche Glaube wird hier nicht verunglimpft, sondern beim Wort genommen. An den Pranger gestellt werden solche Christen, die ständig das Wort „ Gott“ im Mund führen, sich aber überhaupt nicht an dessen Lehre halten. Und von dieser Sorte gab es leider sehr viele. Auch Priester, denen es darum geht, sich ihre Pfründe zu sichern.Es gibt natürlich diese Art "Gläubige", aber ich finde es schon schade dass der christliche Glaube mit der Wahl solcher Figuren wieder einmal druch den Dreck gezogen wird.
Da gebe ich Dir recht. In den Medien liest man auch so gut wie nie etwas über verfolgte Christen, die es weltweit gibt. Man findet viel mehr Zustimmung, wenn man den hundertsten Artikel über Missbrauch in der Kirche schreibt.Aber hast du mal in deinen letzten 100 Büchern über tolle Christen was gelesen? Christenbashing ist Mode.
Nee. Nicht besondes. Es zeigt halt, dass er noch nicht ganz abgestumpft ist. Aber er ist ja auch noch sehr jung. In der Sexszene wird er mir nicht sympathischer und auch sonst, wie er mit Menschen umgeht.Er leidet tatsächlich unter der Tatsache, dass er die Frau erschossen hat. Immer wieder spürt er sein Gewissen. Das macht ihn sympathisch.