2. Leseabschnitt: Seite 50 bis 100
Letzter Halbsatz: "...die Ebene, das Weite, Kiefern- und Birkenbestandene."
Letzter Halbsatz: "...die Ebene, das Weite, Kiefern- und Birkenbestandene."
Da hast du meine volle Zustimmung! Lachen musste ich ja bei der Begegnung auf Inishmore, als der alte Mann sagte, dass er auf dem Foto von Synge zu sehen sei. "The Playboy of the western world" habe ich mir gleich mal bestellt - bin gespannt . Hach ja - Irland; zu lange ist mein letzter Aufenthalt dort her...Ich gerate richtig in eine Art Rausch, wenn ich mich diesem Erzählton hingebe. Obwohl in den einzelnen Szenen gar nicht so wahnsinnig viel passiert, liegt trotzdem hinter jeder Begegnung, jedem kleinen oder größeren Ereignis so eine unterschwellige Spannung, dass ich gar nicht aufhören mag, zu lesen.
Ja, das ist fies. Allerdings ist Burckhardt schrecklich gemein zu Karsten. Er informiert ihn als Erster "offiziell" über den Tod Karstens Mutter, um ihn zu kränken. Das finde ich tatsächlich noch schlimmer als die kaputte Geige. Auch sonst verhält er sich total abweisend gegenüber dem Neuen.Den Frust über den Tod seiner Mutter lässt er an Burckhardt aus, indem er ihm die geliebte Geige zerschlägt (falls im Kasten eine Geige drin war). Das finde ich fies, B. scheint ja auch eher ein Außenseiter zu sein.
Wie bei Amor(solange es noch nicht ausgesprochen ist, ist es auch nicht geschehen...)
Wir haben in "Die Enkelin" gerade doch ganz Ähnliches gelesen: Auch dort wurde die Studentin aus der DDR sehr von oben herab behandelt. Schon der Ausdruck "Zone" ist eine unverzeihliche Diskriminierung. Die Bildzeitung hat "DDR" grundsätzlich in Anführungszeichen gesetzt, um den Staat abzuwerten. 1989 war der Staat dann untergegangen, da konnte man "den Sieg" feiern, die Überlegenheit der Bundesrepublik hatte sich eindeutig erwiesen.Mich wundert es, dass Ostbürger solch ein negatives Standing im Westen hatten. 1989 wurden sie doch gefeiert. Komisch.
Er wird wohl ein krasser Außenseiter, vermutlich ohne Freunde.
Dort resultiert aus dieser Kamera das Unglück der Eltern. In jenem Roman ist auch die Mutter erst als alte Frau gestorben.Die Szene um die Kamera meine ich schon einmal gelesen zu haben. War es in "Ein schönes Paar"? Mir kommt es fast so vor.
Beeindruckend Ja, aber ob so ein Zehnjähriger tickt?Beeindruckend fand ich, wie der Ich-Erzähler versucht, die Flucht und das Ankommen im Westen auf S. 65f. möglichst lange herauszuzögern
Mag sein, dass Menschen aus der „ Zone“ damals scheel angesehen wurden. Allerdings war in jenen Zeiten ein Zugezogener immer ein Fremder. Mein Vater kam Mitte der 1950er Jahre aus Bayern in ein kleines badisches Dorf und empfindet sich bis heute als nicht richtig zugehörig.Mich wundert es, dass Ostbürger solch ein negatives Standing im Westen hatten
Ich gerate richtig in eine Art Rausch,
Ich bin hier mehr bei @ Literaturhexle, von Rausch spüre ich wenig.Das Lesen bleibt für mich konzentrationsintensiv
Ist er das wirklich? Er ist eklig mit seinem Rotz, argwöhnisch dem Fremden gegenüber, wird sich auf die Seite der Mehrheit geschlagen haben.Allerdings ist Burckhardt schrecklich gemein zu Karsten.
Ja, das zum Einen und zum Anderen war man vielleicht weltoffener geworden, hat die Scheuklappen, wie auch RuLeka schreibt, ein Stückweit abgelegt. Früher hatten es alle Neuen tatsächlich schwerer, weil es so wenige gab. Heute sind sie gerade in der Nähe großer Arbeitgeber Gewohnheit.konnte man "den Sieg" feiern, die Überlegenheit der Bundesrepublik hatte sich eindeutig erwiesen.
Toll, dass du das noch weißt!Dort resultiert aus dieser Kamera das Unglück der Eltern.
Es kommt halt alles zusammen bei Karsten. Bin schon neugierig, wie es nun weiter geht.Dass der jeweilige Besitzstand maßgeblich war, war wohl ausschlaggebender.
(Nicht nur) daran sieht man, was das für ein Drecksblatt ist.Die Bildzeitung hat "DDR" grundsätzlich in Anführungszeichen gesetzt, um den Staat abzuwerten.
Ein sehr schönes Wort für diese Lektüre .Das Lesen bleibt für mich konzentrationsintensiv.
Na ja, bei der Mutter wundert mich das nicht *hust*. Wenn sie unseren Prota nach Hause einlädt, um ihn zu begutachten, ob er es wert ist, neben ihrem Sohn zu sitzen...Wahrscheinlich hat sie alle Kinder so "begutachtet" .eher ein Außenseiter zu sein.
Ist bei dem Buch nicht das Schlechteste. Ich lese auch pro Tag nur einen Absatz .Ich lese gerne weiter, komme aber langsam nur voran
Dann muss der Lehrer in der Schule ja "geplaudert" haben, nachdem Karsten das Klassenzimmer verlassen hat, was ich auch nicht so ohne weiteres gutheißen kann...Er informiert ihn als Erster "offiziell" über den Tod Karstens Mutter, um ihn zu kränken.
Das ist immer ein Spagat. Wenn man es positiv sieht, wird die Klasse darauf vorbereitet, was mit Karsten geschehen ist, warum er vermutlich traurig sein wird in der nächsten Zeit, wie man mit ihm umgehen soll usw.Dann muss der Lehrer in der Schule ja "geplaudert" haben, nachdem Karsten das Klassenzimmer verlassen hat, was ich auch nicht so ohne weiteres gutheißen kann...
Vielleicht hat es mit seiner Arbeit als Reisereporter zu tun. Er macht sich ja auch immer wieder Notizen für den Artikel über "politische Orte" - und sowohl Italien als auch Irland sind (durchaus) politisch. Okay, eigentlich jedes Land, aber da hat er sich ja jeweils länger aufgehalten. In Italien (meine ich) mindestens 1 Jahr.Es wird mir nicht schlüssig erklärt, warum sie erzählt werden müssen.
Kann natürlich auch sein. Aber ich glaube (ich will jetzt nicht wieder "schwarz" malen ): bei "Außenseitern" wie Karsten ist es egal, was da in der Familie passiert - sie werden weiterhin traktiert. Zum Glück wissen wir es nicht ha ha ha.Wenn man es positiv sieht, wird die Klasse darauf vorbereitet, was mit Karsten geschehen ist
Ich muss Karsten weiterhin in Schutz nehmen . Ich hatte schon das Gefühl, dass Burckhardt ihn damit verletzen wollte. Das war ja nicht die einzige Bosheit. Er machte sich auch gleich darüber lustig, dass Karsten vermeintlich von der Schule fliegt. Und mit seiner blöden Geige hat er sich auch furchtbar angestellt. Außerdem gebe ich zu bedenken, dass die Geigen-Aktion im November passiert - also 1,5 Jahre nach der Flucht. Wer weiß, was da alles an bösen Dingen gelaufen ist...Aber Kinder platzen mit Neuigkeiten heraus und die Tragweite eines Todes wird ihnen zunächst nur über die Erwachsenen bewusst. Ich sehe da auch eine gewisse Bosheit aufblitzen, die aber das Zertrümmern der Geige nicht rechtfertigt.
Moment. Karsten vermutet, dass Burckhardt das glaubt... Ich vermute, da wird irgendwas gelaufen sein. So eine Vermutung kommt ja nicht von ungefähr. Vielleicht erfahren wir noch mehr dazu. Ich bin eben erst auf Seite 100.Er machte sich auch gleich darüber lustig, dass Karsten vermeintlich von der Schule fliegt.
Ich gehe davon aus. Loschütz ist ein literarischer Hochkaräter und am Ende fügt sich eins ins andere. Allerdings MÜSSTE man die Lektüre wahrscheinlich gleich noch einmal von vorne beginnen - sowas haben wir hier ja häufigerEs wird mir nicht schlüssig erklärt, warum sie erzählt werden müssen. Mal sehen, ob sich das noch ändert.
Genau. Hier dürfte auch der Ton die Musik machen. Dass der Lehrer es ansprechen muss, ist eigentlich richtig. In der Situation braucht ein Kind Empathie. Ob die von DIESEM Lehrer allerdings erwartbar ist???wird die Klasse darauf vorbereitet, was mit Karsten geschehen ist, warum er vermutlich traurig sein wird
Relativ am Anfang des dritten Abschnitts wird etwas zu den Lehrern gesagt...Ob die von DIESEM Lehrer allerdings erwartbar ist???
Wenn die Zeit nicht wäre... Immerhin startet ja Freitag schon die nächste LR (sofern das Buch vorher eintrifft...)Allerdings MÜSSTE man die Lektüre wahrscheinlich gleich noch einmal von vorne beginnen
Wir erfahren über ihn nur aus der Sicht von Karsten. Die Geige an sich ist kein Minuspunkt (Stichwort "blöde Geige" @Christian1977, junge Geiger können auch sehr nett sein...). Hat Karsten sich um ihn bemüht? Ich vermute eher nicht. Er wollte alles nur doof finden.B. ist alles andere als ein Sympathieträger, keine Frage!
Das würde ich ihm nicht ohne weiteres unterstellen wollen.Er wollte alles nur doof finden.