Mich hat die Steigerung der Erzählung bis ins Groteske hinein überrascht. Zudem erhält das Buch einen so tragischen Unterton, dass man sich an die durchaus humorvollen Momente der ersten Hälfte am Ende kaum noch erinnert.
Genau wie der Ich-Erzähler halte ich Bartleby für eine bemerkenswerte Figur. Ein Mensch, der sich seine totale Verweigerungshaltung bis in den Tod bewahrt. Eine Figur als Gegenteil einer Ja-Sager-Gesellschaft, die man gerade im Berufsleben recht häufig findet. Vielleicht sogar eine Art Anti-Kapitalist ohne festen Wohnsitz, ohne gesellschaftliche oder kulturelle Interessen, ohne Freunde. Ich finde sogar, dass die Erzählung zeitlos ist und auch in der Aktualität so erzählt werden könnte, vielleicht sogar noch extremer.
Ein Mann, der sich der Leistungsgesellschaft, wie wir sie kennen, total entsagt und einfach alles verneint.