2. Leseabschnitt: S. 88 bis S. 162

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Och, ich Google und Google und Google, also damit wäre deine Befürchtung wahrscheinlich richtig. :);)

Aber hier gibt's es auch so viel zu schauen. Oder sagte euch der Nickneger irgendetwas, auch bei Dagga musste ich nachschauen, ebenso wie ich nicht weiß, wie eine Nilpferdpeitsche aussieht. Oder, oder, oder. Ich frage mich wie ich früher ohne Google gelesen habe. Ach ja, das frühere Google hieß Lexikon. :D:p
Der Nickneger kam auch bei uns zum Einsatz. Ich werde später etwas dazu schreiben.
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Essen
Der Wechsel zwischen Dokumenten und Erzählung ist schon herausfordernd. Nicht immer fiel es mir leicht, zu erkennen, wo ich mich da gerade befinde, in der Erzählung von Timm oder in einem historischen Dokument.
So stolperte ich etwa heftig über folgende Stelle:
[zitat]Mit der Behauptung Warmbads wurde nicht nur wertvolles deutsches Gut und Blut der Raub- und Mordlust der Hottentotten entrissen, sondern auch die für die Verpflegung der deutschen Truppen unentbehrliche Verbindung mit der Kapkolonie erhalten und das deutsche Ansehen in Afrika vor einem schweren Schlag bewahrt.[/zitat]
Das ist keine zeitgenössische Einschätzung, sondern Timms Zusammenfassung eines Kriegsgeschehens. Und verstörte mich deshalb doch ziemlich.
Das Buch verwirrt mich deshalb sehr und ich weiß wirklich noch nicht, was ich davon halten soll.
 
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kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Irgendwie hatte ich darauf spekuliert, nachdem ich gelesen hatte, was dies war.
Bei uns sind Diakone mit einem Missionsfilm durch die Kirchengemeinden gezogen, haben damit regelrechte Events veranstaltet mit Film zeigen, Gesang, Gebet usw. und haben bei den Veranstaltungen diese Büchsen aufgestellt...Ich glaube, wir haben sogar noch ein Exemplar hier ausgestellt...
 

Wandablue

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Bei uns sind Diakone mit einem Missionsfilm durch die Kirchengemeinden gezogen, haben damit regelrechte Events veranstaltet mit Film zeigen, Gesang, Gebet usw. und haben bei den Veranstaltungen diese Büchsen aufgestellt...Ich glaube, wir haben sogar noch ein Exemplar hier ausgestellt...

Es war aber sicher nicht 1904. Es gibt auch sehr sehr gute Missionsarbeit! Man denke an die Kuhbänke in Vietman. Die Wicliff-Bibelübersetzer, etc. etc.
Warum unser Bild sich heute verändert hat, liegt wahrscheinlich allein an der Aufklärung betreibenden Presse.
 
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Mikka Liest

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14. Februar 2015
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@Wandablue

Es ist immer wieder ernüchternd, wie sehr der Mensch Dinge pervertieren kann... Ob das jetzt das Christentum ist oder grundlegende ethische Prinzipien, die eigentlich selbstverständlich sein sollten.

Und ja, ich habe auch gelacht, als diese zwei selbstherrlichen Gottesboten mal eben so eine Sprache entwickeln, die niemand versteht!

@Barbara62

Bei den detaillierten Beschreibungen von Schlachten und Truppenbewegungen und Paragraphen schwirrte mir zum Teil richtig der Kopf! So viele Informationen, so viele Namen. Mit Namen tue ich mich oft schwer! Wer war das jetzt nochmal? War X jetzt derjenige, der Y gemacht hat, oder war das Z?

Deutlich angekommen sind bei mir die harten Bedingungen – und die Arroganz der Deutschen, die glauben, sie könnten einfach so einfallen und alles problemlos niederpflügen, obwohl sie keine Erfahrungen damit haben, in diesen Bedinungen zu leben, geschweige denn zu kämpfen...

Obwohl das eine ganz andere Ecke der Welt ist, habe ich da an Robert Falcon Scott denken müssen, der meinte, mit Ponys zum Südpol zu kommen, was ihn das Leben kostete – während sein Rivale Amundsen sich in weiser Voraussicht bei den Inuit Rat holte, die in Eis und Schnee leben und daher am besten wissen, wie man dort längere Strecken bewältigt. Es ist nie eine gute Entscheidung, in einem Lebensraum, mit dem man keine Erfahrung hat, auf Erfahrungen aus einem anderen Lebensraum zurückzugreifen.

Hier kommt bei all dem Tod und Kampf der Humor sehr deutlich durch! Timm führt die Absurditäten gnadenlos vor.

@Sassenach123

Kolonalismus war in jeder Hinsicht eine Katatrophe, glaube ich.

@Renie

Ja, der Abschnitt zur Prügelstrafe war ekelhaft. Deutsche Gründlichkeit wie später unter Hitler.

@RuLeka

Ich wüsste ja gerne, was aus diesen Wollmützchen geworden ist! Ob die vielleicht als Tragebeutel oder Ähnliches benutzt wurden? Oder die Wolle aufgedröselt und für Anderes weiterverwendet? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die bei 40° im Schatten getragen wurden...

@renee

Ja, du hast recht, man liest hier quasi mehrere Bücher in einem! Ich muss gestehen, dass ich nicht alle Arten von Erzählung gleich gerne lese – ich ertappe mich dabei, das ich in den Gefechtsberichten mehr überfliege, solange es Namen und Zahlen prasselt.

Jaaaa, das weiße Beet! Sicher doch, die Ureinwohner sind bestimmt noch NIE auf die Idee gekommen, ein Beet zu wässern... Als nächstes zeigt er ihnen noch, dass man Wasser trinken kann.

Zu den Klicklauten: in der Serie seaQuest gibt es einen Charakter, der sehr viele Sprachen fließend spricht, und Schauspieler Ted Raimi musste dann natürlich auch Text in den verschiedenen Sprachen sprechen. Auf der FedCon hat er mal erzählt, dass er einmal auch Text in einer Klicksprache der Khoisan sprechen musste, und wie schwierig das war. Ich weiß allerdings gar nicht mehr, ob er das im Endeffekt gut genug konnte, damit es das in die Folge geschafft hat oder nicht!

@kingofmusic

Eigentlich wollte ich ursprünglich mal bis heute schon fertig sein mit dem Buch (um ein anderes anzufangen), aber das war eine sehr naive Vorstellung – das hier ist wirklich kein Buch, das man allzu schnell lesen sollte!
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Es war aber sicher nicht 1904. Es gibt auch sehr sehr gute Missionsarbeit! Man denke an die Kuhbänke in Vietman. Die Wicliff-Bibelübersetzer, etc. etc.
Warum unser Bild sich heute verändert hat, liegt wahrscheinlich allein an der Aufklärung betreibenden Presse.
Ich will auch nicht generell die Arbeit der Missionare und Diakone kritisieren; sie haben immerhin dafür gesorgt, dass Menschen mit Behinderung menschlicher behandelt werden als es vorher der Fall war. Aber ich bezweifle stark, dass alles gespendete Geld zweckgebunden verwendet wurde. Und diese Büchsen finde ich arg fragwürdig...
 

Barbara62

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Ich will auch nicht generell die Arbeit der Missionare und Diakone kritisieren; sie haben immerhin dafür gesorgt, dass Menschen mit Behinderung menschlicher behandelt werden als es vorher der Fall war. Aber ich bezweifle stark, dass alles gespendete Geld zweckgebunden verwendet wurde. Und diese Büchsen finde ich arg fragwürdig...
Das Problem liegt sicher auch darin, dass nach den Missionaren die Händler kamen und danach die Soldaten...
 

RuLeka

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Das Problem liegt sicher auch darin, dass nach den Missionaren die Händler kamen und danach die Soldaten...
Viele Missionare kamen sicherlich mit den besten Absichten. Aber sie waren natürlich auch Kinder ihrer Zeit, d.h. sie kamen mit der Überzeugung von der Überlegenheit der weißen Rasse und dem christlichen Religion.
 
G

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Das Problem liegt sicher auch darin, dass nach den Missionaren die Händler kamen und danach die Soldaten...

Und man darf nicht vergessen, dass Missionare auch Krankheiten mitbrachten, denen die einheimische Bevölkerung nicht gewachsen war und denen sie erlag. Man kam eigentlich recht spät darauf, Kontaktpersonen zu fremden Kulturen zu untersuchen und nur gesunde Menschen zuzulassen. Gerade im südamerikanischen Regenwald brachte die Grippe vielen Indigenen den Tod. Und Covid19 macht das jetzt auch. :(:mad::(:mad:
 
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MRO1975

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Der Wechsel zwischen Dokumenten und Erzählung ist schon herausfordernd. Nicht immer fiel es mir leicht, zu erkennen, wo ich mich da gerade befinde, in der Erzählung von Timm oder in einem historischen Dokument.
So stolperte ich etwa heftig über folgende Stelle:
[zitat]Mit der Behauptung Warmbads wurde nicht nur wertvolles deutsches Gut und Blut der Raub- und Mordlust der Hottentotten entrissen, sondern auch die für die Verpflegung der deutschen Truppen unentbehrliche Verbindung mit der Kapkolonie erhalten und das deutsche Ansehen in Afrika vor einem schweren Schlag bewahrt.[/zitat]
Das ist keine zeitgenössische Einschätzung, sondern Timms Zusammenfassung eines Kriegsgeschehens. Und verstörte mich deshalb doch ziemlich.
Das Buch verwirrt mich deshalb sehr und ich weiß wirklich noch nicht, was ich davon halten soll.
Deinen Eindruck teile ich. Ich bekomme manches mal auch erst spät mit, in welcher Art Dokument ich mich gerade befinde. Obwohl ich die Einleitungen natürlich immer lese. Aber vllt. wäre es einfacher, wenn die historischen Berichte optisch etwas abgesetzt worden wären. Oder ist das beabsichtigt?
 

MRO1975

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Ich wüsste ja gerne, was aus diesen Wollmützchen geworden ist! Ob die vielleicht als Tragebeutel oder Ähnliches benutzt wurden? Oder die Wolle aufgedröselt und für Anderes weiterverwendet? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die bei 40° im Schatten getragen wurden...
Das dachte ich mir auch. Die Kinder könnten jede Art Unterstützung gebrauchen, aber sicher keine Nachthäubchen. Der gute Wille ist ja lobenswert. Wer sich aber so gar nicht für die wahren Bedürfnisse interessiert, macht das doch nur, um sein Gewissen zu beruhigen.
 

MRO1975

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Meine Gefühle für dieses Buch sind nach wie vor gemischt. Viele Anekdoten fand ich sehr interessant, wie die Geschichte, wie die Ochsen unters Joch kamen oder über das weiße Beet. Köstlich amüsiert habe ich mich berufsbedingt über den Gordischen Knoten, den Wenstrups Beförderung in der Besoldungskasse hinterlassen hat. Auch der Streit über die Vorzüge des Tauendes fand ich aufschlussreich. Aber diese Kriegsberichte und Berichte über Truppenverlegungen fand ich sehr langatmig. Ich bin mit den Details einfach überfordert und habe teils Passagen nur überflogen, was dem Buch sicher nicht gerecht wird...
 
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kingofmusic

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Deinen Eindruck teile ich. Ich bekomme manches mal auch erst spät mit, in welcher Art Dokument ich mich gerade befinde. Obwohl ich die Einleitungen natürlich immer lese. Aber vllt. wäre es einfacher, wenn die historischen Berichte optisch etwas abgesetzt worden wären. Oder ist das beabsichtigt?
Vielleicht sollte es bewusst wie "aus einem Guss" wirken...
 
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Barbara62

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19. März 2020
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Deinen Eindruck teile ich. Ich bekomme manches mal auch erst spät mit, in welcher Art Dokument ich mich gerade befinde. Obwohl ich die Einleitungen natürlich immer lese. Aber vllt. wäre es einfacher, wenn die historischen Berichte optisch etwas abgesetzt worden wären. Oder ist das beabsichtigt?
Die Idee mit der optischen Hervorhebung, z. B. durch eine andere Schriftart, finde ich sehr gut. Mir hätte das geholfen. Wie eben auch eine Landkarte und ein Glossar.