Ich habe mich beim Lesen mehrmals gefragt, warum eigentlich Europäer in dieses Land kommen. Es wird immer wieder betont, wie wenig es für ihre Pläne geeignet ist: Das Klima ist mörderisch, es regnet viel zu selten, das Land ist steinig, es wachsen nicht mal Bäume. Wo es Wasser gibt, stellt sich heraus, dass es Salzwasser ist! Und dann noch diese irren Pläne wie Eishockeybahnen oder Solebäder. Gottschalks Vorstellungen von seiner Farm, die immer wieder erwähnt werden - die Pläne, die er zeichnet - kommen mir reichlich märchenhaft vor.
Kropotkins Buch "Gegenseitige Hilfe" kann man über Googlebooks übrigens z.T. einsehen. Ich habe letzten Winter ein wenig darin gelesen, nachdem ich in einem anderen (aus dem Russischen übersetzten) Buch darauf gestoßen war. Hineinschauen lohnt sich.
Das Kapitel Landeskunde 1 (mit Gorth und den Ochsen) hat mir sehr gefallen.
Ist euch übrigens auch die Stelle im Kapitel "Sich die Hände schmutzig machen" aufgefallen, als Gottschalk sich beim Rasieren plötzlich selbst nicht wiedererkennt? Mich hat das an eine Passage viel weiter vorn erinnert (im Kapitel "Wenstrups Verschwinden"), als Wenstrup das "Gefühl der Sinnlosigkeit" am Beispiel der täglichen Rasur erklärt. Es muss doch etwas bedeuten, dass Gottschalk dann ausgerechnet beim Rasieren bemerkt, wie sehr ihn der Aufenthalt in diesem Land verändert hat. "Ein Entsetzen über fehlendes Entsetzen".