2. Leseabschnitt: S. 67 bis 127

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.438
49.868
49
Schön, dass du noch einmal auf das Stadtleben eingehst @Leseglück! Ich habe mir auch meinen Teil dabei gedacht - bin ich doch "nur" ein mittelständisches Landei ;)
aber sie nimmt das einfach so hin, ohne den Wunsch etwas zu ändern.
Mal ehrlich: was soll sie ändern und wie? Die Strukturen sind relativ fest gefahren. Der erste Schritt ist es ja, erst einmal zu erkennen, wie der Hase läuft und wo die Probleme liegen. Auf die Schnelle ist da nichts getan. Aber ich traue Nora einiges an Aktivismus zu.... Die Welt wird sie aber nicht ändern können.
 

ulrikerabe

Bekanntes Mitglied
14. August 2017
3.050
7.678
49
Wien
www.facebook.com
Es tut mir leid, aber ich finde dieses Buch nach wie vor furchtbar. Ihr fandet die Sorensons trivial? Das hier strotzt ja nur so von Belanglosigkeiten und Rollenklischees. Männer reden über Autos, Frauen reden über ihre Männer. Jeder redet mit jedem, aber vor allem redet jeder über jeden. Die schmutzigen kleinen Geheimnisse werden nicht nur durch die Baugruben aufgedeckt.
Männer sind Investmentbanker oder Anwälte. Frauen machen Fundraising oder sind Therapeutin oder wie sich Frauen sonst so beruflich ihre Zeit vertreiben. Nora hat ihre Doktorarbeit über Matriarchate geschrieben und lässt sich von ihrem Mann "Bunny", von Bob Harris "Mädchen" nennen und sie überlegt, ob man bei ihrem Rock das Höschen sehen kann. Ich.Könnte.Schreien.

Auf die erfüllte Beziehung, den prestigeträchtigen Job und den schrecklichen Vorfall in der Nachbarschaft laut Klappentext warte ich immer noch. :D
 

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Er hat bei seinen Kollegen an Wertschätzung verloren weil er tatsächlich nur anständig und aufrichtig ist und nicht - wie man in New York sein sollte, ein Wolf im Schafspelz.
Das ist doch sehr bezeichnend: Erfolgreich ist man nur wenn man rücksichtslos oder besser skrupellos ist.

In der Finanzbranche in der Charlie gelandet ist, ist das ganz sicher so und deshalb stagniert seine Karriere auch.

Interessant fand ich auch, dass man in diesen Kreisen der "normal" Reichen nicht mehr einkäuft: alles wird angeliefert: die Lebensmittel, die Wäsche aus der Reinigung, das Essen. Sogar das Frühstück wird bestellt.

Oh ja, das ist mir auch aufgefallen. Ich fragte mich wirklich, warum haben die eine Haushälterin, wenn alles von außen geliefert wird? Wahrscheinlich, damit jemand da ist, wenn die Boten kommen.;)
 

MRO1975

Bekanntes Mitglied
11. August 2018
1.538
3.981
49
48
Männer sind Investmentbanker oder Anwälte. Frauen machen Fundraising oder sind Therapeutin oder wie sich Frauen sonst so beruflich ihre Zeit vertreiben.
Ganz so hart würde ich hier nicht ins Gericht gehen wollen. Unter den Frauen gibt es auch eine Richterin und eine Lungenchirurgin und George ist ja wohl eher so etwas wie ein Hausmeister oder Hausmann. Insgesamt finde ich, dass die Frauen hier im Schnitt sogar erfolgreicher als ihre Männer sind - nur scheinen die Männer das nicht zu merken oder nicht merken zu wollen oder die Frauen spielen ihre Fähigkeiten zu sehr herunter, damit ihre Männer sich weiter als Alphatiere sehen können.
 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.438
49.868
49
Das hier strotzt ja nur so von Belanglosigkeiten und Rollenklischees.
Haha! Das empfinde ich überhaupt nicht so. Das meiste wird ja aus der Sicht Noras geschildert. Sie reflektiert einigermaßen ausgewogen. Du wirst sehen, dass sie später auch die positiven Seiten Charlies erörtert. Den ganze Schreibstil, die Form empfinde ich alles andere als trivial.
So unterschiedlich sind die Geschmäcker :D
 

ulrikerabe

Bekanntes Mitglied
14. August 2017
3.050
7.678
49
Wien
www.facebook.com
Haha! Das empfinde ich überhaupt nicht so. Das meiste wird ja aus der Sicht Noras geschildert. Sie reflektiert einigermaßen ausgewogen. Du wirst sehen, dass sie später auch die positiven Seiten Charlies erörtert. Den ganze Schreibstil, die Form empfinde ich alles andere als trivial.
So unterschiedlich sind die Geschmäcker :D
Ich glaube, ich bin einfach nur maßlos übersättigt von amerikansichen Familiengeschichten. Vielleicht ist es auch der Anspruch, den die "begeisterte Literaturkritik" scheinbar erhebt. Ich finde es einfach nur banal. Hundehäufchen, als ehrlich! :D
 

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
5.855
7.736
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Es tut mir leid, aber ich finde dieses Buch nach wie vor furchtbar. Ihr fandet die Sorensons trivial? Das hier strotzt ja nur so von Belanglosigkeiten und Rollenklischees. Männer reden über Autos, Frauen reden über ihre Männer. Jeder redet mit jedem, aber vor allem redet jeder über jeden. Die schmutzigen kleinen Geheimnisse werden nicht nur durch die Baugruben aufgedeckt.
Männer sind Investmentbanker oder Anwälte. Frauen machen Fundraising oder sind Therapeutin oder wie sich Frauen sonst so beruflich ihre Zeit vertreiben. Nora hat ihre Doktorarbeit über Matriarchate geschrieben und lässt sich von ihrem Mann "Bunny", von Bob Harris "Mädchen" nennen und sie überlegt, ob man bei ihrem Rock das Höschen sehen kann. Ich.Könnte.Schreien.

Auf die erfüllte Beziehung, den prestigeträchtigen Job und den schrecklichen Vorfall in der Nachbarschaft laut Klappentext warte ich immer noch. :D
Ja, ja, und nochmals ja. Stimme in allen Punkten zu. Das Buch und ich - wir werden nicht warm miteinander...
 

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
5.855
7.736
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Ich staune hier ähnlich wie @ulrikerabe über die Unterschiedlichkeit, wie der Roman ankommt. Viele fanden 'Der größte Spaß, den wir je hatten' unglaublich trivial - und ich kann nur sagen: kein Vergleich zu diesem hier. Klischees wohin man blickt, dazu eine für mich absolut spannungsarme Handlung, auch die Einblicke in die Vergangenheit erscheinen mir recht belanglos. Es gibt tatsächlich keine einzige Person, die mich wirklich interessiert, außer vielleicht Ricky. Das einzige, was mir an dem Roman tatsächlich gefällt, ist der Einblick in das heutige NY. Das scheint mir recht authentisch geschildert. Aber das ganze Gehabe der 'Reichen' - mir egal, ob 'normal' reich oder 'überdimensioniert' betucht - ko... mich einfach an - und ich mag auch nicht mehr darüber lesen.

Übrigens ist das Nebeneinander von Reich und Obdachlos mittlerweile gang und gäbe in amerikanischen Großstädten. Die Mieten sind einfach nicht mehr bezahlbar - trotz Vollzeitstelle. Siehe z.B. diesen Artikel:

https://www.deutschlandfunk.de/metr...kinder-in.1773.de.html?dram:article_id=442533
 

Querleserin

Bekanntes Mitglied
30. Dezember 2015
4.048
11.071
49
50
Wadern
querleserin.blogspot.com
Ich staune hier ähnlich wie @ulrikerabe über die Unterschiedlichkeit, wie der Roman ankommt. Viele fanden 'Der größte Spaß, den wir je hatten' unglaublich trivial - und ich kann nur sagen: kein Vergleich zu diesem hier. Klischees wohin man blickt, dazu eine für mich absolut spannungsarme Handlung, auch die Einblicke in die Vergangenheit erscheinen mir recht belanglos. Es gibt tatsächlich keine einzige Person, die mich wirklich interessiert, außer vielleicht Ricky. Das einzige, was mir an dem Roman tatsächlich gefällt, ist der Einblick in das heutige NY. Das scheint mir recht authentisch geschildert. Aber das ganze Gehabe der 'Reichen' - mir egal, ob 'normal' reich oder 'überdimensioniert' betucht - ko... mich einfach an - und ich mag auch nicht mehr darüber lesen.

Übrigens ist das Nebeneinander von Reich und Obdachlos mittlerweile gang und gäbe in amerikanischen Großstädten. Die Mieten sind einfach nicht mehr bezahlbar - trotz Vollzeitstelle. Siehe z.B. diesen Artikel:

https://www.deutschlandfunk.de/metr...kinder-in.1773.de.html?dram:article_id=442533
Vielleicht änderst du deine Meinung noch, klischeebeladen finde ich die Figuren eigentlich nicht. Den ein oder anderen etwas überzeichnet - George zum Beispiel .
 

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Noch immer ist also nicht allzu viel passiert. Die Atmosphäre hat aber etwas von einem heranziehenden Gewitter. Von wem sind wohl die Hundehaufen vor Noras Tür?
Aufziehendes Gewitter trifft es sehr gut, was auch ich bei diesem Abschnitt empfand. Auch wenn recht wenig passiert treten zwischen den vielen kleinen Rückblicken und Geschichten sehr große Spannungen und Differenzen zutage, innerhalb der Familie, in der Straße, zwischen Mittelklasse und Handwerkern/Obdachlosen. Ein gutes Bild für mich dafür ist das Loch im Asphalt, wo an der Oberfläche alles schick ist, darunter aber das marode New York sichtbar wird, über das alle erschrecken...
 

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Ich glaube, ich bin einfach nur maßlos übersättigt von amerikansichen Familiengeschichten. Vielleicht ist es auch der Anspruch, den die "begeisterte Literaturkritik" scheinbar erhebt. Ich finde es einfach nur banal. Hundehäufchen, als ehrlich! :D
Haha, den Eindruck hatte ich auch, dass du einfach zu viele Runden mit Familiengeschichten aus Amerika hattest, als ich deinen ersten Beitrag hier zur Runde las...
Mir gefällt was ich lese, aber ich kann deine Kritik verstehen. Mir ging es bei „Der größte Spaß...“ von Anfang an auch so.
 

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Seine Erfolgslosigkeit erinnert tatsächlich an Arthur. Nora kann seine Reaktion sogar vorausberechnen: "strafendes Schweigen, Vorwürfe, Fragen, weitere Vorwürfe, strafendes Schweigen." (85)
Ja, daran habe ich mich auch erinnert gefühlt. Aber ich will nicht anfangen, all die Amerikanischen Familiengeschichten zu vergleichen.
 

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Interessant fand ich auch, dass man in diesen Kreisen der "normal" Reichen nicht mehr einkäuft: alles wird angeliefert: die Lebensmittel, die Wäsche aus der Reinigung, das Essen. Sogar das Frühstück wird bestellt. Es ist doch interessant, wie ab einem gewissen Reichtum (auf den wir ja in den letzten Jahrzehnten auch zusteuern) vieles ausgesourced wird: Die Kinderbetreuung, Haushalt, Garten...kein Wunder, dass manche Stadtmenschen sich dann nach einem authentischen Leben sehnen.
Ich fand diese Lieferwut, nicht nur in Großstädten, schon immer ein wenig schräg. Aber du hast den Daumen drauf, auch bei und geht das in diese Richtung. Manchmal unfreiwillig, weil es keine bezahlbar erreichbaren lokalen Läden in ländlichen Gegenden mehr gibt oder der Großstadtverkehr einfach nur zeitraubend ist.
 

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Was haltet ihr von dieser Aussage? Die Autorin beschreibt zwar durch Nora die sozialen Unterschiede und hat auch Mitgefühl für die nicht so Reichen, aber sie nimmt das einfach so hin, ohne den Wunsch etwas zu ändern.
In dem Roman geht es bisher eher nicht darum, Missstände zu ändern, sondern nur zu zeigen, und das auf für den Leser doch recht bequeme Art. Mal sehen, ob sich das ändert, wenn die Schwelbrände zu Feuer werden.