2. Leseabschnitt: S. 66 bis 121

parden

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Ich werde einfach nicht richtig warm mit dem Buch.
Ich finde, dass das, was möglich wäre nicht so gut umgesetzt ist.

Die Themen sind reizvoll:
Auf den Spuren der Mutter.
Eine Mutter-Tochter-Beziehung.
Im Schatten einer berühmten und schönen Mutter.
Auf der Suche nach dem Vater.
Der Versuch, ein Verbrechen nachzuvollziehen.

Mehr und mehr bekomme ich den Eindruck von einem Puzzle. Die Ich-Erzählerin schiebt einzelne Puzzleteile zusammen und am Ende entsteht ein Bild.
Manchen Lesern mag das sehr gut gefallen. Mir ist das zu unruhig, zu wenig zusammenhängend und zu wenig stringent.

Das Erzähltempo war mir zu schnell, der Schreibstil zu nüchtern. Mir fehlten die Emotionen und der Blick in das Innenleben der Personen.


DANKE!!! Genau meine Empfindungen. Ich quäle mich immer noch durch die Seiten und frage mich, was mir hier erzählt werden soll und warum? Die von dir genannten Themen erkenne ich auch, aber wir bekommen die von dir aufgezeigten Puzzleteile um die Ohren gehauen, ohne dass ich in der Lage bin, mich an einzelnen Details zu erfreuen. Viel zu überladen, zu hektisch, zu nüchtern. Für mich kein Lesegenuss, und ich bekomme langsam Zweifel, ob sich daran noch etwas ändern wird?
 
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parden

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würde mich auch interessieren, warum er verschwunden ist. Hat er sich in K. verliebt und sich lieber aus dem Staub gemacht, als die unglückliche Liebe ertragen zu müssen?

Interessante Parallele, die Du da entdeckt hast!!!
James Nixon war bislang die einzige Figur, die ich wirklich interessant fand... Er wird wohl kaum wieder auftauchen. Tja... Vermutlich von der Hoteldirektion entlassen (wegen fehlender Distanz, der Page hat stumm zu bleiben)...
 
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Ich haue mal wieder einen raus, selbst auf die Gefahr hin, dass Ihr meint, dass meine These an den Haaren herbeigezogen ist.:)
Denn ich weiß jetzt, woran mich der Schreibstil erinnert: Stellt Euch jemanden vor, der sich daran versucht, ein Buch zu schreiben. Mangels Technik und Erfahrung, vielleicht auch mangels Talent, schreibt derjenige doch erstmal runter, welche Gedanken ihm durch den Kopf schießen. Bestenfalls erinnern diese Schreibversuche an Tagebucheinträge, in denen auf Teufel komm raus Namen, Ereignisse etc. genannt werden. Denn man will nichts auslassen und kann als schriftstellerischer Laie noch nicht beurteilen, was für die Story relevant ist. Nichts anderes macht Norah.
Meines Erachtens gibt Enright diesen Versuch in ihrem Schreibstil wieder. Und das macht sie richtig gut. Anfangs wirkt das Geschreibsel sehr unsortiert. Das sind die ersten schriftstellerischen "Gehversuche" von Norah. Doch mit der Zeit kommt sie in Fahrt, als ob sie sich an das Schreiben gewöhnt hat. Sie bringt ein bisschen mehr Struktur hinein, kann aber dennoch ihre Laienhaftigkeit nicht ablegen. Da schleichen sich immer noch Fehler ein. Sollte Norah dieses Buch veröffentlichen, muss hier dringend ein Lektor ran.;)
Ok, für uns, die diesen Roman der Booker Preisträgerin 2007 lesen, ist das Lesen dadurch nicht einfach. Aber trotzdem bin ich fasziniert, dass sie diese Laienhaftigkeit als Stilmittel nutzt. Soviel zu meiner Theorie:cool:
Interessante Theorie - macht es für mich als Leserin aber auch nicht besser. Denn zumindest bei dem Buch von Enright war doch wohl ein Lektor dran... ;) Dem hätte das Chaos doch auch auffallen müssen, Stilmittel hin, Stilmittel her. Ich glaube nicht, dass man so viele Leser für den Roman gewinnt, wenn man so um den Durchblick kämpfen muss...
 
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Wie man sieht: ich quäle mich durch das Buch. Mehr als einige Seiten am Stück gehen einfach nicht - und am nächsten Tag weiß ich gar nicht mehr genau, was ich eigentlich am Tag davor gelesen habe. Es gibt einzelne Passagen, die mir gefallen, aber das wiegt das Chaos, das Überladene nicht auf. Und immer frage ich mich: wozu wurde der Roman geschrieben, wen soll er erreichen, was soll er (womöglich) vermitteln? Es gibt komplizierte Mutter-Tochter-Verhältnisse, und ich habe auch schon entsprechende Romane gelesen (Bsp. 'Das Lächeln meiner Mutter' von Delphine de Vigan). Der Roman war aber autobiografisch, und da habe ich nachvollziehen können, weshalb die Autorin so viel Zeit und Emotionen investiert hat. Aber hier? Mich interessiert Hollywood nicht, die Schauspieler und andere dazugehörige Berufszweige, die nur eine Fassade zu leben scheinen, das für Hochglanzmagazine aufpolierte Leben. Aber vor allem nervt mich echt dieses Zuviel an allem, sorry, der Roman spricht mich gar nicht an. Ich versuche trotzdem mal, einen Gang zuzulegen, das muss schließlich auch mal ein Ende haben...
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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@parden
Für mich liegt das Buch jetzt schon sehr weit zurück, ich habe die Runde längst abgeschlossen. Deshalb hab bitte Verständnis, dass ich nicht mehr auf Fragen eingehe ;)
Allerdings hat das Buch bei mir auch erst nach dem 1. Drittel Fahrt aufgenommen.... Am Ende haben Wanda und ich sogar die 5 Sterne gezückt. Vielleicht dreht sich auch bei dir noch die Stimmung. Nicht aufgeben.