2. Leseabschnitt: S. 43 bis S.103

RuLeka

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dass ich nicht mit Henry James befreundet bin. Ist das nicht der, der die Wendekreise geschrieben hat?
Nein, das war Henry Miller. Henry James war ein Schriftsteller des ausgehenden 19. Jahrhunderts, ein Amerikaner, der viel in Europa lebte und sich auch mit dem Spannungsverhältnis Europa/ Amerika beschäftigte. „ Washington Square“ ( habe ich gelesen) und „ Die Gesandten“ ( habe ich nicht gelesen, nur gekauft ) zählen zu seinen bedeutendsten Werken. Henry Miller war der eher pornographische Schriftsteller, der im Paris der 1930er Jahre seine ausschweifende Zeit verbracht hat. Henry Miller war diesbezüglich eher enthaltsam: „James selbst bezeichnete sich als einen „sexuellen Selbstversorger“, zeitlebens hegte er viele enge Männerfreundschaften.[1]„ Zitat Wikepedia
Muss mal ein bisschen klugscheißern“.
 
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Als sie schreibt, "ich weiß es besser" (S.100). Hat sie völlig recht. Denn sie hat es in aller Kürze auf den Punkt gebracht. Schwarzer Mann, Busfahrer, Dienstleister, alter Mann, Verweigerer und Lügner, WEISS.

Das ist doch genau das Problem in USA.

Ich hab in Dusses Roman "Das Kind mir mir will achtsam morden" folgendes gelesen:

"Politisch korrektes Rechthaben-Schnick-Schnack-Schnuck. Beim Rechthaben-Schnick-Schnack-Schnuck ist es vollkommen egal, um was es geht. Es kommt darauf an, die Identität der Teilnehmer zu würdigen. Recht hat der, der die meisten schützenswerten Minderheiten in sich vereint. ... Weiblich sticht männlich. Migrationshintergrund sticht Bioeinwohner, homosexuell sticht heterosexuell,jung sticht alt, gesundheitlich beeinträchtigt sticht kerngesund, links sticht rechts."

Es geht auch hier nicht um die Sache, sonst wäre der Konflikt nicht eskaliert, sondern um Identitäten. Das ist Amerikanern deutlich bewusst. Und deshalb hat es auch alle getroffen.
Interessante Sichtweise. Stimmt. Bei meiner rein emotionalen Reaktion ist mir das Verhältnis Schwarz/ Weiß nicht so bewusst geworden. Die Thematik ist Amerikanern wahrscheinlich bewusster.
 
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Eine Frau in New York ist halt kein Roman im klassischen Sinne und ist ein bisschen von James Joyce abgekupfert. Bei den Passagen über das Flanieren, erwähnt sie Victor Hugo und Walter Benjamin (S. 76) - und jetzt schreibt sie ja selber einen Roman über das Flanieren. Sie hätte auch Joyce erwähnen müssen!!
Es ist ein Assoziationsroman, sie geht durch New York und es fallen ihr Dinge ein.

Manche wusste ich nicht:
Ich wusste nichts davon, dass James mit Caroline Woolson befreundet war, doch weiß ich, dass ich nicht mit Henry James befreundet bin. Ist das nicht der, der die Wendekreise geschrieben hat?

Die Schilderung dieser kurzen Beziehung empfand ich als bereichernd. Woolson kenne ich überhaupt nicht. Nie von gehört. Ich schlage nichts nach. So ist dieses Buch nicht gedacht.

Sehr interessant finde ich die Beobachtung darüber, dass es sein kann, dass man im Alter die geistliche Beweglichkeit einfach deshalb verliert, weil man kein adäquates Gegenüber mehr hat. (Das ist Alice). Heute ist das nicht mehr so schlimm, denn man kann im Netz jederzeit Leute finden. Und Gespräche. Austausch. Obwohl über den persönlichen Bezug nichts geht.

Die Liebesbeziehung zu Manny. Dazu schreibt sie: "wir waren keine Freunde". Eigentlich ist es eine rein sexuelle Obsession. Wie sie das seziert, dass man nur dann eine richtige Beziehung hat, wenn es über die körperliche Attraktivität hinausgeht. Das ist nicht banal und auch nicht besserwisserisch, ich widerspreche!

Allerdings ist es manchmal ein wenig geschwurbelt, z.B. S. 60.

"Das Alltägliche wurde zum Rohmaterial für die Entwicklung eines Standpunkts, dessen narrative Dynamik sich immer mehr beschleunigte." - Was soll das aussagen?

Dann die ganzen Aussagen über 9/11. Das sehe ich (wie schon vorher erwähnt) völlig anders.

Es sind halt Gedankensplitter. So etwas kann man nicht immer lesen. Das muss man auch nicht mögen, natürlich. Ich mochte ja auch "Middlemarch" nicht, haha, das ihr so toll gefunden habt.


Man empfindet dann Lesevergnügen, wenn man sich durch die aufgeworfenen Themen dazu inspirieren lässt, ins eigene Leben zu gucken. a. Bin ich mit meinem Partner befreundet? b. Wie sehen meine anderen Freundschaften aus? c. Bin ich einsam? d. Genieße ich meine Stadt? e. Wie ist es mit dem Alter? f. Wessen Groupie, literarisches Groupie, bin ich? Oder bin ich nicht? Etc. etc.
...ich kann Vieles nachvollziehen, was Du meinst und ich finde durchaus an manchem Gefallen. Aber es geht eben nicht nur um Inhalt und Stil eines Werks, ... es geht auch um die Erzählweise... und da schreckt mich ihre Art schon oft ab.
 
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Nein, das war Henry Miller. Henry James war ein Schriftsteller des ausgehenden20. Jahrhunderts, ein Amerikaner, der viel in Europa lebte und sich auch mit dem Spannungsverhältnis Europa/ Amerika beschäftigte. „ Washington Square“ ( habe ich gelesen) und „ Die Gesandten“ ( habe ich nicht gelesen, nur gekauft ) zählen zu seinen bedeutendsten Werken. Henry Miller war der eher pornographische Schriftsteller, der im Paris der 1930er Jahre seine ausschweifende Zeit verbracht hat. Henry Miller war diesbezüglich eher enthaltsam: „James selbst bezeichnete sich als einen „sexuellen Selbstversorger“, zeitlebens hegte er viele enge Männerfreundschaften.[1]„ Zitat Wikepedia
Muss mal ein bisschen klugscheißern“.

Ist doch toll. Prima! Danke. Dann kann er doch mein Freund sein, der Henry James, aber Henry Miller nicht.
 
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...ich kann Vieles nachvollziehen, was Du meinst und ich finde durchaus an manchem Gefallen. Aber es geht eben nicht nur um Inhalt und Stil eines Werks, ... es geht auch um die Erzählweise... und da schreckt mich ihre Art schon oft ab.

Das ist dann Geschmacksache. Darüber kann man nicht streiten.
 

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... es geht doch nicht um‘s streiten, sondern um den Austausch verschiedener Sichtweisen:)

Diskussion ist ja Austausch, aber auch eine Art Streit, wenn auch eine konstruktive Art davon. Aber bitte: Über Geschmack kann man sich nur sehr bedingt konstruktiv unterhalten. Besser? Wörtlich wird die Redensart aber so verwandt: Über Geschmack läßt sich nicht streiten.
 

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Sie weiß zwar besser, dass hier etwas geschehen ist, aber gehandelt hat sie ebenfalls nicht. Diese ganze Szene war für mich schon sonderbar. Das Naheliegendste wäre doch wirklich gewesen, eine Fahrkarte für den alten Mann zu kaufen und die Fahrt hätte weitergehen können. Wo lag das Problem? Die Autorin beobachtet nur und handelt nicht. Da nützt der ganze Intellekt nichts.

Das hat mich auch gewundert. Die Autorin aber auch! Sie sagt es ja nachher, dass das die Lösung gewesen wäre und warum sie nicht darauf gekommen sind.

Ich denke, dass Amerikaner da einfach anders ticken als wir. Man mischt sich nicht ein.
 
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Bei Szenen wie denen in der Warteschlange der Stadtbibliothek oder dem brüllendes Mann im Bus bin ich froh, nicht in einer Großstadt zu wohnen. Diese Aggressivität ist mir unerträglich.

Die Uhren ticken wirklich anders in der Kleinstadt oder auf dem Land. Die Atmosphäre ist anders. Aber es ist nicht immer so in der Großstadt. In der Stadtbücherei hab ich noch nie ne Schlange gesehen (weder der einen noch der anderen Art). Und der Vorfall im Bus hat mit Autoritätsverlust zu tun im öffentlichen Leben. Das hat man überall. Und ist Zeitgeist.
 
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Nein, keine Zumutung. Ich quäle mich auch nicht durch das Buch, aber ich werde ebenfalls kein weiteres von ihr lesen. Ich wüsste auch nicht, wem ich dieses Buch empfehlen könnte.

Speziell ist es schon. Aber Ulysses kann man auch nicht empfehlen. Ich hatte es mal in meiner Jugendzeit. Ich las hundert Seiten - dann habe ich es verschenkt. Vllt sollte ich es doch mal richtig lesen in einer LR. Für manche Bücher braucht man die nötige Reife. (War das nicht ein Thema, das die Hexe aufgreifen wollte? Da haben wir es wieder).

Das mit der Reife gilt in geringerem Umfang auch für "Die Frau in New York". Nicht weil es so kompliziert wäre, sondern, weil sich junge Menschen manchmal schwer tun mit Langsamkeit oder wenn es kein sog. Spannungsbuch ist.

Man kann es auch aus anderen Gründen nicht mögen.
 

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Keine Struktur. Kein roter Faden. Einfach nur aneinandergereihte Vignetten und geistige Ergüsse.

Das stimmt natürlich. Aber sie ist ja nicht die einzige, die derartige Romane geschrieben hat, wie hat sie das genannt, Bewusstseinsstrom.

Vivian hat ja darüber sogar geredet, von den Flaneuren und dem Flanieren durch die Stadt und wann das begonnen hat, stream of consciousness kann das sein, - ein literarisches Genre zu werden.
 
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30. Januar 2018
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Das mit der Reife gilt in geringerem Umfang auch für "Die Frau in New York". Nicht weil es so kompliziert wäre, sondern, weil sich junge Menschen manchmal schwer tun mit Langsamkeit oder wenn es kein sog. Spannungsbuch ist.

Man kann es auch aus anderen Gründen nicht mögen.
Reife habe ich genug , aber ich habe ganz andere Erfahrungen und einen völlig anderen Lebenshintergrund als die Autorin. Aber das heißt ja nicht, dass ich vieles nicht nachvollziehen könnte.
Spannung brauche ich auch nicht unbedingt.
Ich habe mich nur gefragt, ob es eine Struktur in der Anordnung der Texte gibt, die mir entgangen ist.
Doch es scheint, sie ist eine Vertreterin der Flaneure, die durch die Großstadt treiben, Beobachtungen machen und diese in Verbindung bringen mit Reflexionen. Manche dieser Überlegungen habe mich angesprochen, manche nicht ( einige sind vielleicht auch eher für den amerikanischen Leser von Interesse).

Der Flaneur bezeichnet eine literarische Figur, die durch Straßen und Passagen der Großstädte mit ihrer anonymen Menschenmasse streift (flaniert). Hier bietet sich ihm Stoff zur Reflexion und Erzählung. Der Flaneur lässt sich durch die Menge treiben, schwimmt mit dem Strom, hält nicht inne, grüßt andere Flaneure obenhin. Der Flaneur ist intellektuell und gewinnt seine Reflexionen aus kleinen Beobachtungen. Er lässt sich sehen, aber sieht auch, wenngleich mit leichter Gleichgültigkeit (von Georg Simmel in seinem Aufsatz Die Großstädte und das Geistesleben treffend als Blasiertheit identifiziert). Der Flaneur in all seiner Dandyhaftigkeit stellt ein wichtiges Thema der – vor allem weltstädtischen – individualisierten Kunst dar, auch der Lebenskunst. ( Wikipedia)
 

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Aber sie ist ja nicht die einzige, die derartige Romane geschrieben hat, wie hat sie das genannt, Bewusstseinsstrom.
... dass sie nicht die Einzige ist, ändert ja nichts daran. Es ist ja keine objektive Bewertung, sondern eine Beschreibung ;-)
Ihr Bewusstseinsstrom fühlt sich für mich beim Lesen nicht frei assoziativ, sondern sehr gesteuert an... aber das ist ja ein individueller Eindruck...ich würde es eher als „Collage“, denn als Bewusstseinsstrom bezeichnen.
 

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Speziell ist es schon. Aber Ulysses kann man auch nicht empfehlen. Ich hatte es mal in meiner Jugendzeit. Ich las hundert Seiten - dann habe ich es verschenkt. Vllt sollte ich es doch mal richtig lesen in einer LR. Für manche Bücher braucht man die nötige Reife. (War das nicht ein Thema, das die Hexe aufgreifen wollte? Da haben wir es wieder).

Das mit der Reife gilt in geringerem Umfang auch für "Die Frau in New York". Nicht weil es so kompliziert wäre, sondern, weil sich junge Menschen manchmal schwer tun mit Langsamkeit oder wenn es kein sog. Spannungsbuch ist.

Man kann es auch aus anderen Gründen nicht mögen.
... mit der nötigen Reife hat das m. E. nichts zu tun, denn die habe ich, meine ich, durchaus. Manchmal hat man für bestimmte Themen sogar eine „Überreife“, weil man sie aus einer anderen Ebene betrachtet...
 
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Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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@SuPro

Das ist mal eine Interpretation der Prinzessin auf der Erbse, auf die ich nie gekommen wäre, aber ich finde den Gedanken sehr interessant!

@SuPro @RuLeka

Die Beobachtung von Vater und Sohn hat mich richtig gerührt. Zu viele Menschen hätten nicht genauer hingeschaut als auf die offensichtliche Behinderung. Schublade auf, Vater und Sohn rein, Schublade zu.

Die Passage mit Alice hat mir auch sehr gut gefallen. Sie war ja anscheinend Zeit ihres Lebens eine eher sperrige Persönlichkeit, aber im Betreuten Wohnen wird sie angenommen und akzeptiert als weise Frau, die man um Rat fragt.

Ich war auch richtig froh, als sich herausstellte, dass sie von vielen Menschen regelmäßig besucht wurde! Sie ist nicht vereinsamt, das ist nicht selbstverständlich.

@Anjuta

Sie ist eine kluge Frau, ihrer Zeit weit voraus, und sie weiß es. Sie beobachtet genauer, sie hinterfragt mehr, und auch das ist ihr bewusst. Ich denke, sie kann vielleicht besserwisserisch wirken, weil sie das nicht versteckt, aber es ist auch eine echte Leistung als Frau dieser Zeit, sich das Recht dazu einzufordern.

@RuLeka

Ich habe lange überlegt, ob sie einfach eine Fahrkarte hätte kaufen sollen.

Die Frage ist für mich nicht nur: Hätte er eine Fahrkarte überhaupt angenommen, da es für ihn eine Demütigung gewesen wäre, damit zuzugeben, das er gelogen hat?

Die Frage ist auch: welche Rolle spielt hier, dass der Busfahrer schwarz war und der alte Mann weiß? Hatte der alte Mann einfach kein Geld, oder war es für ihn eine Art politisches Statement, dem schwarzen Mann die Bezahlung zu verweigern?

EDIT: Oh, ich sehe weiter unten, dass Wanda ähnliche Gedanken hatte.

@Wandablue

Ich sehe es auch so, dass wir hier keinen klassischen Roman vor uns haben. Zwar ist er meines Erachtens noch ein ganzes Stück entfernt vom Bewusstseinsstrom eines Joyce oder einer Woolf, aber es geht definitiv in die Richtung.

Von Henry James sind zum Beispiel "The Turn of the Screw", "What Maisie Knew" oder "The Portrait of a Lady". Es ist sicher zwei Jahrzehnte her, dass ich diese Bücher in der deutschen Übersetzung gelesen habe, aber ich kann mich erinnern, dass ich vom Autor durchaus angetan war. Vor ein paar Monaten habe ich sie mir im englischen Original zugelegt, aber noch nicht wieder gelesen. (So viele Bücher, nie genug Zeit.)

Dass man sich heutzutage im Internet jederzeit austauschen kann, ist für die geistige Gesundheit von unschätzbarem Wert. Nicht nur im Alter, auch bei Erkrankungen wie MS, bei denen es oft zu kognitiven Einbußen kommt.

Bei manchen Sätzen habe ich die deutsche Übersetzung im Verdacht, zur Verschwurbelung beizutragen...

Am ehesten würde ich den von dir zitierten Satz interpretieren als:

Der eigene Standpunkt entwickelt sich zunächst aus dem alltäglichen Leben, aber danach ist dieser STANDpunkt kein FIXpunkt, sondern im Laufe des Lebens immer mehr und immer deutlicher im Fluss. (Weil man mehr hinterfragt?)

Keine Ahung, ob das auch nur halbwegs dem entspricht, was sie sagen wollte...

An "Ulysses" will ich mich auch schon seit Ewigkeiten wieder mal ranwagen. In der Deutschen Buchhändlerschule stand es 1995 auf der Liste der Klassiker, die uns für die literarische Allgemeinbildung sehr empfohlen wurden. Ich glaube, nicht ein einziger Schüler dieses Jahrgangs hat es tatsächlich beendet.
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Hahaha, wie recht du hast, Mikka!!
Verschwurbelung - deutsche Übersetzung - wie konnte ich das außer acht lassen, ist sonst auch immer meine Überlegung.

Und der Gedanke, dass der Mann das Geld nicht annehmen würde, weil er sonst seine Lüge zugibt - ist auch klasse!
 
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KrimiElse

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26. Januar 2019
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Ich kann hier bei den einzelnen Abschnitten kaum eine Struktur erkennen. Gibt es eine, wenn ja, sagt sie mir.
Nein, nicht wirklich. Es werden verschiedene Themen berührt, manches ist einfach Essay, anderes wendet sich immer wieder den Hauptthemen zu: Stadt New York, urbane Masse, und immer wieder wichtig für sie Freundschaft.
Ich finde allerdings, das ist viel. Es ist nun mal kein Roman.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Was mich immer aufregt, ist, wenn Amerikaner über 9/11 reden und so tun als ob es das Ereignis schlechthin gewesen wäre.

Wie viele Menschen in Kriegen umkommen, übrigens durchaus durch Amerikaner auch, ist ihnen völlig schnupps. Im Verhältnis dazu, sind ein paar Tausend (so gemein das auch war, dieses Attentat) gar nichts.
Da bin ich ganz bei dir. Allerdings halte ich derartiges auch für Großstadt-typisch. Als im letzten Jahr in Berlin ein Weihnachtsmarkt von einem LKW attackiert wurde, hörte ich von „meinen Berlinern“ wochenlang nichts anderes.
Es ist großartig und beängstigend zugleich, in einer solchen Stadt zu leben. Man ist von der Masse zugleich geschützt und gefährdet, wird hochgehoben und gefressen, spürt Nähe und Einsamkeit.
und das alles berührt Vivian Gornick für mich in ihren Episoden.