2. Leseabschnitt: Mai (Seite 65 - 125)

SuPro

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28. Oktober 2019
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Baden Württemberg
lieslos.blog
Nicht nur Paola scheint unter einef Essstörung zu leiden.
... Das scheint mir auch so! Beziehungsweise: bei Paola würde ich noch gar nicht unbedingter von einer Essstörung sprechen. Bei ihrer Mutter jedoch schon eher, obwohl von ihrem Essverhalten noch gar nicht so viel die Rede war. Aber sie betreibt einen ziemlichen Körperkult und das in Kombination mit dem Nutella macht hellhörig…
 

SuPro

Bekanntes Mitglied
28. Oktober 2019
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Baden Württemberg
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Gerade bei Antonio ist Paola sehr sensibel. Sie wappnet sich schon im Vorfeld vor einer Enttäuschung. Weil er ihr so viel bedeutet, wäre sein „ Verrat“ umso schmerzhafter für sie. Es ist etwas irrational, wie sie sich ihm gegenüber verhält. Lässt ihn kaum zu Wort kommen, unterstellt ihm eine Mittäterschaft und glaubt ihm nicht. Eine Frage an Susanne: Wie interpretierst Du ihr Verhalten? Erinnert mich an Menschen, die generell nur das Schlimmste erwarten, um so auf jeden Schicksalsschlag gewappnet zu sein.
Von außen betrachtet mag es überspitzt wirken, wie sie sich Antonio gegenüber verhält.
Aber es wirkt auf mich trotzdem glaubhaft. Paula ist wie ein angeschossene Reh, das vorsichtig und misstrauisch um sich blickt. Sie ist aber auch gleichzeitig wie ein Igel, der sich schützen muss. Stachelig und aggressiv, aber in Wahrheit weich, verletzlich und liebesbedürftig.
Und ja, leider kenne ich zu viele dieser Menschen, die aufgrund von Verletzungen immer wieder fehlinterpretieren und durch ihr abweisendes und aggressives oder zurückhaltendes Verhalten alleine dastehen, obwohl sie nichts sehnlicher wünschen, als einen Partner oder Freunde zu haben.
Aber man kann diese Menschen erreichen. Mit Geduld, Ehrlichkeit, Barmherzigkeit, Freundlichkeit und Liebe… hoffentlich gehört auch Paola zu diesen Menschen.
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Was soll man viel dazu sagen?

Paola bietet ihrer Mutter endlich einmal die Stirn. Das gefällt mir. Waren gute Dialoge und die Luftschnapper diesmal gut in die Szene eingebaut, obwohl ich dennoch lieber auf sie verzichtet hätte und was anderes lieber gehabt hätte als dummes Lufholen (auch Konjunktive!) -.

In die Praxis muss Paola nicht. Auch nicht in die von Susi. Das ist normales Leben. Not all things are wonderful.
Trotz der Widerworte ist der Streit mit Mama eine echte Begegnung von zwei echten Menschen. Paola macht Fortschritte.
Und auch in der Auseinandersetzung mit Antonio sagt sie endlich, was sie denkt.
Dass sie misstrauisch ist, kann ihr keiner verdenken.

Sorgen machen die Mauscheleien/Betrügereien/Korruption in der Firma. Eine genaue Auflistung geplanter oder schwieriger Projekte auf S. 101. Paola kriegt alles mit. Sie ist klug.

Der Papa ist wie viele Papas. Er ist nicht da. Darum hat er auch kein Problem mit den Kindern. Er wird damit nicht konfrontiert.

Papa befand sich im Konkurrenzkampf mit Mama. Und hat sie besiegt und ausgeschaltet.

Möglicherweise ist er ein Ekel. (kann man noch nicht genau sagen).

Interessant, dass Paola Marta falsch eingeschätzt hat. Das passiert ihr doch sonst nicht so leicht.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich denke, es geht ihr nicht nur um die Lüge, vielmehr möchte sie ihr Geheimnis wahren. Die Erwachsenen in ihrer Umgebung haben viele Geheimnisse, die Mutter, der Vater, die Oma, deshalb möchte sie das auch. Vielleicht für sie ein Zeichen des Erwachsenseins?
Genau so empfinde ich es auch. Paola ist ein kluges Mädchen und sondiert ihr Umfeld ganz genau. Insofern ist sie besonders unzufrieden mit sich, wenn sie offensichtliche Dinge nicht mitbekommt, wie z.B. die Tatsache, dass ihre Mutter nicht Sekretärin, sondern Chefin in der Firma des Großvaters war. Was ihre Hauptlüge betrifft, muss sie schließlich Angst haben, ihr Stückchen Freiheit zu verlieren. Die Mutter hasst die PEEPS und würde garantiert nicht dulden, dass sie täglich mit dem Herzchen Richi dorthin geht. Ich kann das Verschweigen verstehen.

Dank ihrer Beobachtungsgabe hat Paola auch ein klares Bild von den Beziehungen um sich herum, sie entlarvt die Lügen. Paola fühlt sich von ihrer Mutter nicht wahr genommen: "Wenn du mich anschaust, siehst du nur die Kleidergröße, die ich trage." (S. 105) Harter Tobak. Auf S. 106 geht es zynisch weiter in Bezug auch Ricci: "Abfinden, womit? Damit, dass er nicht so geworden ist, wie du gewollt hast...?"
Ich denke, dass sind keine normalen Auseinandersetzungen mit einem Teenager. Hier liegen die Konflikte viel tiefer. Die Mutter setzt ja tatsächlich andere Prioritäten, ist selten zu Hause, pflegt ihr Äußeres und sich selbst. Doch auch sie ist nicht glücklich. Die Carrabinieri bringen sie völlig aus dem Takt. Hat ihr Ehemann Dreck am Stecken? Hat er Gelder veruntreut oder krumme Geschäfte gemacht? (Die sie vielleicht nicht gemacht hätte?)
Auch Nina hat Angst. Offenbar vermutet sie zunächst, dass die Polizei wegen ihr im Hause ist, weil sie wahrscheinlich schwarz und/oder nicht angemeldet im Haushalt arbeitet. Die Kinder lieben sie, ihnen wird Angst, wenn sie hören, dass Nina zurück nach Rumänien will. In diesem "ehrenwerten" Haus ist vieles nur Fassade, da bröckeln nicht nur die Steinbrüche...

Interessant, dass Ricci sich für alle als Problem sieht - nur für den Vater nicht. Woran mag das liegen? Ist es wirklich so oder ist es nur die Gleichgültigkeit dem Sohn gegenüber? Wir werden es erfahren.

Dann das unselige Treffen mit Antonio. Das lila T-Shirt wird zum Dejavu: Plötzlich ist es Paola sonnenklar, dass Antonio mit der Mobbing-Geschichte zu tun haben muss. Das Missverständnis und die Verletzungen nehmen ihren Lauf. Hier kommt Paolas miserables Selbstbewusstsein erneut zum Tragen. Sie sehnt sich zwar nach Zuneigung, kann es sich aber nicht vorstellen, dass jemand sie selbst, dieses "Monster", gern haben kann.

Ich empfinde die Beschreibungen der Autorin mehr als gekonnt. Die Perspektive Paolas ist zwar unzuverlässig, jedoch sehr glaubwürdig, schlüssig und realistisch wiedergegeben. Die Dialoge und Konflikte wirken nicht übertrieben. Paola ist kein Opfer-Typ. Sie verfolgt eine Strategie. Nun sind ihr Gefühle dazwischen geraten...
Aufgrund ihrer distinguierten Erzählweise kommt sie mir nicht richtig nahe. Das finde ich interessant.
 

Literaturhexle

Moderator
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2. April 2017
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klug sie ist, hat sie doch manchmal ein Brett vor dem Kopf und steht sich selbst im Weg. Wahrscheinlich typisch für die Pubertät.
Einerseits ja. Bei Paola kommt aber der Selbstzweifel und der Hass auf ihr Übergewicht erschwerend hinzu. Sie fühlt sich ungeliebt von Vater und Mutter. Nur die Oma und der Bruder scheinen sie zu mögen. Das ist ein Riesenballast und Vertrauensverlust.
Opf" für "Opfer", das ist hart.
Ja. Allerdings titulieren sie sich gegenseitig so, wenn sie unter sich sind. Das schafft Solidarität.
Und ja, leider kenne ich zu viele dieser Menschen, die aufgrund von Verletzungen immer wieder fehlinterpretieren und durch ihr abweisendes und aggressives oder zurückhaltendes Verhalten
Ja, ich empfinde dieses Situation als sehr realitätsnah beschrieben.
Papa befand sich im Konkurrenzkampf mit Mama. Und hat sie besiegt und ausgeschaltet.
Genau. Das wurde bisher gut kaschiert. Nicht mal Paola hat es gerafft. Da freue ich mich auf die Hintergründe.
 

Barbara62

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19. März 2020
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mit-büchern-um-die-welt.de
Ich empfinde die Beschreibungen der Autorin mehr als gekonnt. Die Perspektive Paolas ist zwar unzuverlässig, jedoch sehr glaubwürdig, schlüssig und realistisch wiedergegeben. Die Dialoge und Konflikte wirken nicht übertrieben. Paola ist kein Opfer-Typ. Sie verfolgt eine Strategie. Nun sind ihr Gefühle dazwischen geraten...
Aufgrund ihrer distinguierten Erzählweise kommt sie mir nicht richtig nahe. Das finde ich interessant.
Für mich ist glaubwürdig, dass Paola es so sieht, wie sie es schildert. Aber es ist NUR ihre Sicht und vieles stimmt objektiv sicher nicht.
 

Barbara62

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19. März 2020
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Marta ist sicher kein Rundumscheusal, Richi fühlt sich von Paola als Problem wahrgenommen und sie sieht das ganz anders, Antonio ist meiner Meinung nach unschuldig. Nur drei Beispiele von vielen. Und ganz so hässlich und fett, wie sich Paola sieht, ist sie sicher nicht.
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Wie ich ja vermutet habe ist Paola in Antonio verliebt. Das gute daran ist, das sie seither sich nicht mehr mit diesem ungesunden Zeug vollfüttert. Mit Aragorn konnte sie endlich mal offen schreiben und er war jemand der sie verstand. Doch dann scheint sie zu erkennen wer wirklich derjenige ist, der hinter Aragorn steckt, nämlich einige Klassenkameraden. Heutzutage muss man im Internet sehr vorsichtig sein und gerade solche Fakenamen sind da sehr gefährlich. Ich finde es schlimm, was Jugendliche heute anderen antun, nur um sie zu verhöhnen oder zu mobben. Das sie Antonio ebenfalls beschuldigt kann ich zwar nachvollziehen, weil sie zu sehr gekränkt ist durch die anderen, doch ich glaube Antonio. Ich denke nicht, das er Paola schaden möchte, ich glaube das er ebenfalls sehr einsam ist. Antonio erscheint mir wirklich ebenfalls ein Außenseiter zu sein, seine Erzählung von dem Tag als sie ihn vergessen hatten konnte ich glauben.
Eigentlich schade das so ihre Freundschaft zu Bruch geht.

Das Paola so gegen ihre Mutter reagiert, sehe ich einfach als trotziges, pubertäres Verhalten. Anderseits kann ich es verstehen, das sie möchte, das auch ihre Mutter ihr erzählt warum die Polizei da war. Bestimmt hat sie Angst um ihre Eltern. Ich vermute mal, das es bei der Arbeit ihres Vaters nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Ich kann auch verstehen, das sie Angst hat zuzugeben, das sie mit Richi ins Margeritenviertel geht. Die Konsequenzen wäre natürlich für sie und Richi fatal. Sie würde Antonio nicht mehr so oft wiedersehen und Richi seinen Schachpartner.
Ich kann aber auch Richi verstehen, der die Lüge nicht länger vor seiner Mutter verheimlichen möchte. Nur gut das die beiden zusammenhalten und keiner den anderen verrät nach dem Streit.

Das Paolas Mutter natürlich Richi mehr bemuttert ist doch irgendwie verständlich, allerdings denke ich das viele von Paolas Problemen daher rühren. Doch irgendwas geht da vor, was die Firma anbelangt, das merkt man schon an den Heimlichkeiten die sie hinter den Kindern besprechen.
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Und ganz so hässlich und fett, wie sich Paola sieht, ist sie sicher nicht.
Ja das denke ich auch, sie empfindet sich eben als hässlich und fett, derweil hat sie halt einfach ein wenig zu viel auf den Rippen. Und wenn sie hässlich wäre, dann würde sich wohl kaum Antonio für sie interessieren. Obwohl ich ihn nicht als oberflächlich sehe, der nur nach der Schönheit geht.
"Opf" für "Opfer", das ist hart.
Das stimmt es ist hart, aber ich hatte es fast vermutet. Doch Richi scheint es nichts auszumachen, das Paola ihn so nennt. Vielleicht liegt es daran, weil sie ja selbst ein Opfer ist?
 
Zuletzt bearbeitet:

claudi-1963

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29. November 2015
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Interessant, dass Ricci sich für alle als Problem sieht - nur für den Vater nicht. Woran mag das liegen? Ist es wirklich so oder ist es nur die Gleichgültigkeit dem Sohn gegenüber? Wir werden es erfahren.
Wie soll er ihn als Problem wahrnehmen, wenn er sowieso kaum da ist? Er scheint ja permanent abwesend zu sein, den bisher hört man ja immer nur von der Mutter. Ich denke schon das Richi für ihn ein Problem ist. Den so ein reicher Firmenbesitzer, der wünscht sich doch sicher am liebstens einen gesunden Sohn dem man sein Werk vererben kann.
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
wordpress.mikkaliest.de
Ich muss sagen, ich verliebe mich mehr und mehr in den Schreibstil und Paolas Art. Sie ist so intelligent und hat einen sehr wachen Blick darauf, was um sie herum geschieht!⠀

@parden

Ich hatte zwischendurch kurz überlegt, ob Antonio vielleicht Aragorn ist, aber ich glaube ihm, dass er ausgestiegen ist, sobald ihm klarwurde, was für eine hundgemeine Sache da lief. Er scheint mir nicht der Typ für sowas!⠀

Als Paola anfing, ihre Mutter zu konfrontieren, war ich voll und ganz bei ihr, ich finde, sie hat es verdient – dass ihr mal die Wahrheit erzählt wird. Außerdem tat mir Richie sehr leid, die Mutter behandelt ihn wirklich wie ein Kleinkind, dabei ist er weder dumm noch völlig unfähig, manche Dinge auch alleine zu machen.⠀

@Sassenach123

Ich denke auch, dass Antonio sie wirklich mag, und ich glaube, das wird sie auch noch erkennen. Im Moment prasselt einfach zu viel auf sie ein.⠀

Es war schon sehr auffällig: Paola hat recht. Wenn sie sich auflehnt, reagiert die Mutter sehr ablehnend, aber wenn Richie das tut, ist sie direkt bereit, rauszugehen und den Kindern Raum zu geben. Ich glaube, es ist nicht gesund für Richie, dass die Mutter versucht, ihn immer in Watter zu packen, ohne wirklich zu sehen, was er KANN.⠀

@SuPro

Ich kann Paola das Lügen nicht mal übel nehmen! Ich denke auch, sie braucht das Gefühl, dass sie IRGENDETWAS kontrollieren kann.⠀

Antonio ist ein toller Charakter. Die Lehrerin fand ich auch super! Viele hätten ihn wahrscheinlich angeblafft: warum hast du dich nicht gemeldet, wegen dir musste ich jetzt so weit fahren etc.⠀

@kingofmusic

Haha, ja, lass sie das Buch mal lesen, vor allem deine Tochter, vielleicht findet sie sich ja ein Stück weit in Paola wieder!⠀

@Barbara62

Ich denke, an der Sache mit dem Nutellaglas sieht man auch, wie gestresst die Mutter ist! Wenn sogar die Polizei anrückt, geht es hier sicher nicht nur um Lappalien, und jetzt muss sie zugucken, wie IHRE Firma den Bach runtergeht.⠀

Marta klingt für mich sehr überheblich, sie reitet immer darauf rum, was sie alles Tolles hat oder kann... Aber ich denke, vor allem ist Paola wirklich neidisch auf sie.⠀

Paola kann manchmal sehr blind sein, obwohl sie in anderen Dingen für ihr Alter schon sehr klug und einsichtig ist.⠀

Der Vater ist wie eine Leerstelle, nicht? Er ist nie da, die Kinder kennen ihn ja anscheinend kaum. Gerade deswegen glaubt Richie wohl, er sei für alle ein Problem, nur nicht für den Vater.⠀

@kingofmusic

Es hat mich ein wenig beruhigt, dass sich Paola und Richie anscheinend gegenseitig "Opf" nennen – wenn nur sie ihn immer so nennen würde, wäre das schon Mobbing. So ist es wie eine Gemeinsamkeit, wir gegen den Rest der Welt.⠀

@RuLeka

Ich habe den Eindruck, dass Paola wirklich wenig Zuspruch und echte Unterstützung von ihren Eltern erhalten hat. Sie wird hier zur Therapie und dort zur Kosmetikerin geschickt, alles wir immer outgesourct. Der stete Tropfen höhlt den Stein, das sind viele viele sicher oft kleine, dafür aber ständige Verletzungen.⠀

@SuPro

Ich hoffe, dass Paola Halt findet, bevor sie zu einer depressiven Erwachsenen wird! Sie kommt mir so lebensecht vor, ich mache mir richtig Sorgen um sie.⠀

Ich kenne auch Menschen, die immer misstrauisch sind, immer die Ohren spitzen, immer darauf warten, dass der andere etwas Verletzendes sagt oder tut. Da ich Laie bin, stehe ich da etwas ratlos vor und versuche nur stümpferhaft, dieses Misstrauen nicht aus Versehen mit etwas zu bestätigen, das fehlinterpretiert werden kann. ⠀

Es fällt mir nicht leicht, die Gefühle anderer Menschen aus Stimme oder Körpersprache abzulesen – die Paola im Buch kann ich daher verstehen, im wirklichen Leben könnte ich sie höchstwahrscheinlich nicht richtig einschätzen. Ich vermute, das geht sicher einigen Menschen in ihrem Umfeld so, denn was sie hier aufschreibt, trägt sie ja anscheinend nicht nach außen.⠀

@Wandablue

Ja, ich dachte auch "Go go go!", als sie ihrer Mutter kontra gab. Ein guter Anfang, mal schauen, ob es bei der Mutter auch was auslöst.⠀

Was geht da ab in der Firma? Steuerbetrug? Geldwäsche? Ausnutzung illegaler Arbeitskräfte?⠀

Der Papa ist zwar noch nur eine Leerstelle, aber was man bisher von ihm weiß, stimmt mich nicht hoffnungsfroh.⠀

Vielleicht verkörpert Marta einfach zu sehr, was Paola an sich selbst insgeheim vermisst: sie sieht gut aus (was Paola von sich ja nicht glaubt), sie ist selbstbewusst, sie scheint populär zu sein... Wobei ich vermute, das Marta auch nicht so glücklich ist, wie es von außen scheint.⠀

Haha, ich hatte zwei Lieblingssätze: "Der doppelte Cheeseburger ist der Antichrist", und "Es gibt Momente der Leere, die nur streichfähige Schokolade füllen kann". Wobei Letztes eigentlich traurig ist. ⠀

@Literaturhexle

Die Stelle mit dem "Abfinden" fand ich sehr stark geschrieben. Die Mutter hat das Wort ins Spiel gebracht, aber Paola legt den Finger auf die Wunde. Dann ich glaube, das ist tatsächlich das Problem: die Mutter findet sich ab mit Richies Behinderung, wirklich akzeptiert hat sie sie nicht.⠀

Ich glaube wirklich, dass Antonio nicht Aragorn ist, aber ich konnte nachvollziehen, wie Paola zu diesem Schluss kam.⠀

@claudi-1963

Das Gemeine ist, dass diese Klassenkameraden Paolas Liebe zu ihrem Büchern schamlos gegen sie verwendet haben... Das dreht den Dolch noch in der Wunde. ⠀

Ich denke, Antonio und Paola werden diesen Bruch noch kitten können. Bei ihm kann ich mir vorstellen, dass er Paola auch dann mögen würde, wenn sie wirklich hässlich wäre!
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Was ist schon hässlich? Paola hat lange Beine. Das steht irgendwo. Das ist doch nicht hässlich. Sie fällt vllt ab, wenn man sie mit "Heidis Määchen" vergleichen würde, aber viel Dummes kommt sowie so vom Vergleichen.
 

Barbara62

Bekanntes Mitglied
19. März 2020
3.769
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Baden-Württemberg
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Marta klingt für mich sehr überheblich, sie reitet immer darauf rum, was sie alles Tolles hat oder kann... Aber ich denke, vor allem ist Paola wirklich neidisch auf sie.⠀

Achtung: Auch über Martas Charakter und Benehmen erfahren wir nur durch Paola als absolut nicht objektive Erzählerin! Mit dem Neid gebe ich dir recht. Und nun kommt auch noch Eifersucht dazu...
 
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Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Was ist schon hässlich? Paola hat lange Beine. Das steht irgendwo. Das ist doch nicht hässlich. Sie fällt vllt ab, wenn man sie mit "Heidis Määchen" vergleichen würde, aber viel Dummes kommt sowie so vom Vergleichen.

Oh, ich gehe auch gar nicht davon aus, dass sie wirklich 'hässlich' ist! Ich finde solche 08/15-Schönheitsstandards sowieso unnütz und überbewertet, und Menschen in Hochglanzmagazinen sprechen mich normal nicht die Bohne an.

Ich habe nur versucht, es aus ihrer Warte zu sehen: sie hält sich für hässlich und glaubt daher, auch Antonio müsse sie hässlich finden und könne sich daher nicht für sie interessieren. Entweder entspricht sie den Standards und sieht es selber nicht, oder sie entspricht den Standards wirklich nicht.

Vielleicht sollte ich es so sagen: auch wenn sie also wirklich anhand dieser Standards hässlich wäre, ist Antonio in meinen Augen nicht der Typ, den das stören würde, weil er sich bestimmt nicht für diese Standards interessiert. Es gibt bestimmt Typen, die dann sagen würden: "Ich zeig mich doch nicht mit so einer Dicken mit Pferdegesicht!", aber bei ihm würde mich das sehr wundern.