Schleppfuß gehört schon in den nächsten LA, jedenfalls bei mir ...
Kumpf macht mit seiner irgendwie parodistischen Teufelsauffassung noch einen herzhaften, freundlichen Eindruck (seine Flüche erinnerten mich an eines meiner Lieblingsbücher, den historisch-phantastischen Roman "Die dritte Kugel" von Leo Perutz, in dem auch "dass dich Potz Hur schänd" oder "dass dich Potz Velten schlag" geflucht wird). Schleppfuß, schon der Name legt es nahe, macht einen wirklich teuflischen Eindruck, vielleicht weil es so aussieht, als wolle er die Foltermethoden der Inquisition gern wieder eingeführt sehen. Ganz abgesehen von seinem Frauenbild. Das ist natürlich bisher ganz allgemein nicht das feinste.
Edit: Das, was Thomas Mann im übrigen hier macht - " Zu viel Verlieren in geisteswissenschaftliche Details, zu viel damit verbundene akademische Präpotenz?" - das würde ihm wohl heute kaum ein Verlag durchgehen lassen. Im Neudeutsch heißt das Infodump, wenn der Autor uns sein Wissen auf entlegenen Gebieten vorführt, ohne dass das wirklich zum Fortgang der Handlung beiträgt. Dass jede Figur, jede Szene, jeder Satz zum Fortgang der Handlung beitragen müsse, bzw. welchen Maßstab man da anzulegen hat, ist auch eher eine Erscheinung des modernen Literaturbetriebs, glaube ich. Genauso wie dieses unsägliche, immer wieder verbreitete "show, don't tell" ...