So, jetzt bin ich auch soweit
Ich gehöre bislang weder in die eine noch in die andere Kategorie. Mir gefällt das Buch sehr, von Abkühlung keine Spur, auch wenn manche Wende nicht so komplett nachzuvolliehen ist. Don Predu, der bislang nach dem Anwesen der Schwestern gierte, auf einmal der wohltätige Samariter? Man wird sehen...
@Barbara62 : Ja, stimmt, da war was mit den beiden! Sie wollten sich, aber der Vater hat es nicht erlaubt und der Tochter mit dem Tode gedroht, wenn sie die Augen in Dons Gegenwart erhöbe... Verloben durfte sie sich ja nicht - bin aber auch nicht sicher und es ist nicht wichtig genug um nachzuschlagen.
Die dunkle Vergangenheit des Dieners... Außerdem wird der gute Efix als "Mörder" bezeichnet. Deine Erklärung, dass er wegen einer alten Schuld an den Schwestern hinge, würde passen. Vielleicht hat er auch Lia zu ihrer Flucht verholfen und fühlt sich deshalb für den Taugenichts verantwortlich? Irgendetwas schwelt im Hintergrund:[zitat]"Nichts. Sie Schulden mir nichts. Ich schulde ihnen alles." 108[/zitat]
Es muss einen Grund geben, warum Efix sich so sehr für "den Jungen" einsetzt.
Die Figuren machen mir Spaß, auch wenn sie ziemlich überzogen und eindimensional daher kommen: Der Gute ist gut und der Böse ist böse. Die altertümliche Sprache in Klassikern liebe ich bekanntermaßen
Wunderbar die Szene auf S. 159/60, als den Damen ohne Worte vorgeworfen wird, dass sie ihren Diener schon lange nicht mehr bezahlen- eine Tatsache, die auch alle im Ort wissen.
Desgleichen gefallen mir die atmosphärischen Landschaftsbeschreibungen außerordentlich.
[zitat]Ringsum duftete die Wolfsmilch, der bläuliche Mond leuchtete über der Turmruine wie die Flamme auf einem schwarzen Leuchter, und es schien, als ob an diesem toten Erdenfleck nie wieder ein neuer Tag anbrechen sollte. 179[/zitat]
Giacinto kommt als vermeintlich unschuldiger Jüngling ins Dorf und steigert seine Unzuverlässigkeit, seine Geldausgaben bis hinein in die Kriminalität. Unterschriften zu fälschen ist keine Kleinigkeit. Wie gesagt, dass kommt mir alles sehr dramatisch übertrieben vor, wie auf einer Theaterbühne, aber es gefällt mir (noch?).
Erwähnenswert die Anleihen im Aberglauben/der Magie: Das, was anfangs eingeführt wurde, findet seine Fortsetzung. Es werden Zeichen gelesen, Geister gesehen oder Hände von einer unbekannten Macht geführt...
Die Passion der strengen Noemi für ihren Neffen, die weit über mütterliche Gefühle hinausgeht, empfinde ich noch als etwas abstrus. Anschließend die Bekehrung, dass Giacinto seine Grixenda heiraten soll - alles sehr pathetisch (Operndrama?)
Wir sind auf der Mitte des Romans. Don Predu ist herbei geeilt. Mal schauen, ob er das Verderben noch abwenden kann.