2. Leseabschnitt: Kapitel "Tiefe Schlünde" bis einschließlich "Und die Orgel hörte auf zu spielen"

SuPro

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Ganz beim Buch bin ich bei den Beschreibungen des Gefängnisalltages.

Ist euch aufgefallen, dass Dubois das Gefängnis wie einen Organismus sieht:
S. 35....die Schläge eines riesigen Stahlherzens
S. 9 Das Gefängnis verschlingt uns, verdaut uns, und, zusammengerollt in seinem Bauch, gekauert in die nummerierten Falten seiner Gedärme, zwischen zwie Magenkrämpfen.....
S. 41: Bald wird der Bauch des Gefängnisses seine träge Verdauung in Gang setzen...
S. 66 Die Ratten, die sich in den Eingeweiden des Gefängnisses...
S. 68 ....dass wir in einem Bauch leben...

Vor allem dieser Faible für den Gastrointestinaltrakt passt hervorragend zu Patricks Gewohnheiten :)
... ja, wunderbar, dieser Vergleich Gefängnis-Organismus!
 

SuPro

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28. Oktober 2019
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Paul treibt sich (gedanklich) "in einer seit Jahren verschütteten Welt" herum "in der man sich wegen eines schelchten Films trennen konnte.
Immer noch nimmt er "am Tisch zwischen Vater und Mutter" Platz.

Von den tiefen Schlünden des Pornofilms zu den tiefen Schlünden des Teufels (s. 85) der Asbestminen. So bekommt auch die anfängliche Bemerkung (auf S. 13) zu Johanes einen Sinn. Meine Vermutung war ja, dass Johanes an Krebs oder Asbestvergiftung stirbt. Aber die Geschichte geht anders. Dass der Vater spielsüchtig wird (und Diener zweier Herren wird) ist eine unerwartete Wendung. Er stirbt vor Pauls Augen (und der gesamte Kirchengemeinde) (vermutlich an einem Schlaganfall oder Herzinfarkt?)

Dass Johanes zu "Pauls Toten" zählt liegt, kann vielleicht daran liegen, dass Paul ihn erstmals zum Spielen gebracht hat.
Du meinst aufgrund von Schuldgefühlen? Die hat er möglicherweise schon, aber ich glaube, er zählt ihn zu seinen Toren, weil da viel Nähe und Verbundenheit war...
 

SuPro

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28. Oktober 2019
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Also die Beschreibung der Hammond Orgel fand ich auch irgendwie schräg, ebenso wie die Autos. Ich bin mir da wirklich nicht sicher warum das so wichtig ist das es in den Roman musste? Wie gesagt ich hätte mir da eine interessantere Vergangheit gewünscht.
Ich finde, dass man dadurch noch ein viel besseres Bild davon bekommt, wie Paul tickt. Wie er denkt, was er weiß. Und für meinen Geschmack waren die Beschreibungen nie zu ausufernd.
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Ich beobachte in meinem Berufsalltag immer wieder, dass besonders belastende Inhalte oft besonders emotionslos und meist sogar gespickt mit „man“ statt „ich“ geschildert werden. Erst dann kann das Schmerzhafte mit Worten ausgedrückt werden. Die Distanz hilft. Ich vermute fast, dass es bei Paul der Fall ist, denn ich meine, dass er unter seinen Verlusten sehr leidet und wohl auch noch unter der eher kühlen und desinteressierten Mutter... Mal sehen...
So habe ich das noch gar nicht gesehen. Das kann durchaus der Grund sein, warum der Erzähler alles so emotionslos erzählt. Danke für deine Erklärung
 

claudi-1963

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Ich hatte wohl noch gar nicht alles gelesen, als ich meine Zusammenfassung geschrieben habe.

Die Spiel- und Wettsucht von Pauls Vater und seinen Tod fand ich schon sehr tragisch. Besonders weil er ja in seiner Gemeinde wohl zu der Zeit in Höchstform aufgelaufen ist und dadurch auch Paul wieder eher zum Glauben kam.
 
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Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Da waren die Lebensentwürfe der Eltern letztendlich also nicht mehr kompatibel. Ich könnte mir vorstellen, dass die Mutter möglicherweise mehr Sinn darin gesehen hätte, Rücksicht auf das Amt des Vaters zu nehmen, wenn der denn überhaupt noch mit Herz bei der Sache gewesen wäre. Aber für ihn war es ja nur noch ein Trick, eine Farce, ein Mittel zum Broterwerb... ⠀

Ich verstehe ja nicht, warum er überhaupt noch mal eine Gemeinde angenommen hat, statt sich einen anderen Beruf zu suchen. Wäre das nicht einfacher gewesen, als nach Kanada umzusiedeln? War es der Stolz, der ihn trieb, oder die vage Hoffnung, den Glauben doch noch einmal wiederzufinden? ⠀

Wie seine Spielsucht zeigt, empfand er auf jeden Fall eine große Leere.⠀

Abhaken kann ich nun die Vermutung, Paul hätte sich an denjenigem gerächt, der den Tod der Eltern verursacht hat. Selbstmord einerseits, wahrscheinlich Herzinfarkt andererseits, einen (direkten) Schuldigen gibt es da wohl nicht.⠀

Ich denke, bei Pauls resignierter Akzeptanz müssen wir bedenken, dass er an Dinge denkt, die schon vor vielen Jahren passiert sind, und er sich in einer Situation befindet, die sicher auch etwas abstumpft, weil man sie sonst nicht aushält.⠀

@ulrikerabe⠀

Ich habe mir auch gedacht: vielleicht gehört zu "seinen Toten" nur, für wessen Tod er sich (mit)schuldig fühlt? Beim Vater glaubt Paul sicher, dass alles nicht so gekommen wäre, hätte er ihn nicht gebeten, mit ihm zur Rennbahn zu fahren.⠀

Patrick ist eine Nummer für sich, aber irgendwie gewinne ich ihn ja fast lieb... Ich hoffe ja, dass wir noch mehr über seine Vergangenheit erfahren.⠀

@claudi-1963

Ich vermute, in der Zeit war es einfach so, dass Kinder nach einer Scheidung bei der Mutter blieben! Wahrscheinlich ist Paul gar nicht vor die Wahl gestellt worden. ⠀

Ich hatte nicht das Gefühl, dass Pauls Vater sein Amt zu der Zeit wirklich mit Herzblut ausübte, sondern eher wie eine gelungene Zaubershow. Er spricht ja mehrfach an, dass von seinem Glauben nichts mehr übrig ist, und von Zylindern und Kaninchen...⠀

@SuPro⠀

Ich teile deine Begeisterung! Mir gefällt die Geschichte inhaltlich und sprachlich nach wie vor sehr gut. Auch die vielen an sich unwichtigen Details finde ich gut, die sorgen für sehr viel Ambiente!⠀

Ich bin direkt davon ausgegangen, dass den Vater ein Herzinfarkt ereilt hat, weil Paul vorher schon mal irgendwo gesagt hat, er habe seinen Vater sterben sehen.⠀
 

claudi-1963

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Ich vermute, in der Zeit war es einfach so, dass Kinder nach einer Scheidung bei der Mutter blieben! Wahrscheinlich ist Paul gar nicht vor die Wahl gestellt worden. ⠀

Ich hatte nicht das Gefühl, dass Pauls Vater sein Amt zu der Zeit wirklich mit Herzblut ausübte, sondern eher wie eine gelungene Zaubershow. Er spricht ja mehrfach an, dass von seinem Glauben nichts mehr übrig ist, und von Zylindern und Kaninchen...⠀

Das kann schon sein, das Paul nichts anderes übrigblieb. Allerdings dachte ich das Paul zu der zeit nicht mehr so jung war.

Das war davor, da hatte er nur noch Blick auf seine Spielsucht. Aber kurz danach als alles Geld weg war und vor seinem Tod, schrieb er doch das er predigte wie niemals zuvor und deshalb so viele Menschen in den Gottesdienst kamen. Selbst Paul zog es ja wieder deshalb hin.
 
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Mikka Liest

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Aber kurz danach als alles Geld weg war und vor seinem Tod, schrieb er doch das er predigte wie niemals zuvor und deshalb so viele Menschen in den Gottesdienst kamen. Selbst Paul zog es ja wieder deshalb hin.

Ich hatte das Gefühl, dass das nicht daran lag, dass er den Glauben wiedergefunden hatte, sondern im Gegenteil daran, dass es ihm inzwischen egal war und er daher auch keine Skrupel mehr hatte, einfach eine Show abzuziehen und über alles zu reden, wonach ihm gerade war... Aber es ist schwer, das wirklich einzuschätzen, weil man ja nicht direkt vom Vater hört, sondern nur indirekt von Paul.
 

claudi-1963

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Ich hatte das Gefühl, dass das nicht daran lag, dass er den Glauben wiedergefunden hatte, sondern im Gegenteil daran, dass es ihm inzwischen egal war und er daher auch keine Skrupel mehr hatte, einfach eine Show abzuziehen und über alles zu reden, wonach ihm gerade war... Aber es ist schwer, das wirklich einzuschätzen, weil man ja nicht direkt vom Vater hört, sondern nur indirekt von Paul.

Ich hatte ja auch nicht Pauls Vater gemeint, damit das er zum Glaube wiederfand, sondern Paul selbst. Trotzdem denke ich wenn jemand so predigt, dann kann doch der Glaube nicht ganz verschwunden sein.
 

Anjuta

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In diesem LA zerbricht die Familie und der Ort der Handlung verlagert sich von Südfrankreich nach Kanada. es passiert also einiges. Allerdings: Schlauer zu der Hauptfrage, die mich bewegt, bin ich nicht geworden: Warum sitzt Paul im Gefängnis? Aber zur Beantwortung der Frage nimmt der Autor wohl einen langen, manchmal etwas bewusst abschweifenden Weg. Der hat mich dann nicht vollkommen begeistert, aber immer wieder zwischendurch dann doch. Wie zum Beispiel der die Gesellschaft der 60er Jahre spaltende Film "Deep Throat" gerade auch in den Kosmos von Pauls Familie einbricht und sie zum Zerplatzen bringt, fand ich äußerst amüsant. Zudem amüsiert mich auch diese Figur des Vaters-Pastors, der so ungemein unpastorenhaft daherkommt. Ich kann nicht anders und muss einfach das Folgende mal zitieren:
[zitat]Johanes bemühte sich, seinen Stand zu wahren, schweigend über das Wort Gottes zu schreiben, am Erscheinungsbild der Illusionen zu basteln und mit dem, was ihm noch zur Verfügung stand, kleine Zaubertricks zu improvisieren, jedoch ohne jeglichen Hut oder das kleinste Kaninchen.[/zitat]
Ich leide wirklich mit diesem Mann, der weder geografisch noch professionell seinen Platz im Leben finden kann. Ganz sicher ist er dann auch in Kanada, in diesem Ort des Asbesthorrors, nicht richtig aufgehoben. Hier muss er doch einfach mit seiner Aufgabe, die fromme Botschaft zu verkünden, scheitern. Die Spielsucht ist das äußere Zeichen dieses Scheiterns. Die Figur des Johanes, die uns wohl jetzt am Ende des LA leider verlässt (bzw. nur noch als Geist in Pauls Leben eine weitere Rolle spielt), hat es mir wirklich angetan.
 

Renie

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Warum sitzt Paul im Gefängnis? Aber zur Beantwortung der Frage nimmt der Autor wohl einen langen, manchmal etwas bewusst abschweifenden Weg. Der hat mich dann nicht vollkommen begeistert, aber immer wieder zwischendurch dann doch.
Verrückt, das ging mir genauso. Manches Mal waren mir Pauls Erläuterungen zu seinem Lebensweg zu ausufernd und langatmig. Aber dann tauchten immer wieder sehr ungewöhnliche Episoden auf (Deep Throat ist solch ein Beispiel), die der Erzählung wieder Würze gaben.
 

Wandablue

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Bevor ich eure Beiträge lesen: das Buch ist scheinbar so gut geschrieben, dass man übersehen könnte, wo es das nicht ist.

Inhaltlich ist es, abgesehen von dem Zuchthausteil, so, dass ich recht häufig, "bullshit" vor mich hin murmle.
 
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Bei der Abhandlung über das Semikolon musste ich auch schmunzeln. Ich bin jemand, der dieses Satzzeichen sehr gerne benutzt.
Stimme zu. Das ist

Sehr
Heftig sind die Attacken gegen die katholische Kirche, das wird nicht jedem gefallen. Geschmunzelt habe ich trotzdem.

Kritik ist ok. Aber Kritik, die nichts beinhaltet, ist Mist.

gut beschrieben ist der Absturz des Vaters

Kann man so sehen. Aber gerade diese Passagen sind erschreckend klischeehaft, me thinks. Wie abgeschrieben von woandersher.
Sehr interessant fand ich die Schilderung rund um die Volksabstimmung in Quebec. Wir waren vor einigen Jahren in Kanada, u. a. auch in der Provinz Quebec, und die Spannungen zwischen Anglo- und Frankokanadier spürt man in jedem Gespräch, das man mit Kanadiern führt. Früher oder später kommen die meisten auf dieses Thema, und wenn man nur ein paar Pommes an einem Kiosk kauft...

Diese Passagen finde ich auch sehr gut. Mit am Besten.




banalen Grund: einen Pornofilm.
*räusper*: Banal? ???
 

Wandablue

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Danke für deine Zusammenfassung @Barbara62 ! Das sind alles die Dinge, die ich auch behalten habe. Daneben gab es aber einen Haufen Geschwafel. Kleinigkeiten werden aufgeblasen und lenken vom der eigentlichen Handlungslinie ab. Vielleicht empfinde aber nur ich das so, weil mich die Handlung nicht durchgängig interessiert. Ganz Ohr bin ich, wenn es um das Leben im Gefängnis geht. Auch das Leben beim Vater, die detaillierte Schilderung seines Abstürze, der Verlust seines Glaubens und seines Halts - das war sehr interessant. Dazwischen tauchen immer wieder Füllsel auf, die zwar ebenso bildreich beschrieben werden, mich aber langweilen.

Noch immer ist der Stil eher flapsig-locker gehalten, mit einigen ernsten, bedeutungsschwangeren Absätzen. Ich erzähle nichts Neues, dass das nicht meins ist und ich mich schwer tue.
Ich bin überrascht, dass dieser Roman den bedeutenden Prix Goncourt gewonnen hat.

Ach, wer Preise gewinnt, ist immer überraschend. Selten in positiver Weise. Der einzige Preis, der mich fast nie enttäuscht ist der Man Booker Prize.

Manieriertes Luftgeschwafel wechselt mit in die Tiefe gehenden Passagen ab, finde ich auch. Muss man aber genau hinschauen. Oft gibt es ganze wohlklingende Absätze, in denen quasi überhaupt nichts drin steht oder nur sehr wenig, z.B. S. 134 letzter Absatz. Aber dgl gibt es viel. Intellektuelle Schaumschlägerei ist das.

Was du flapsig-locker nennst, nenne ich zynisch. Ich mag das. Aber da, wo es hingehört. Wenn sich die Mutter aus dem Orchester verabschiedet, ist das natürlich ein tolles Bild, aber ein ungebührliches. Da der Sohn ganz sicher, todtraurig gewesen ist. Er scheint seine Gefühle permanent zu verleugnen. Oder der Autor bricht ihn!
 

Wandablue

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Ich hoffe sehr, dass auf den weiteren Seiten aufgedröselt wird, warum Paul denn nun im Gefängnis sitzt.
Sicher werden wir das erfahren, aber ist es wirklich so wichtig. Immerhin hat Paul nur 18 Monate (oder so) bekommen. Also kann es nix ganz Schlimmes gewesen sein.

Wir haben hier eine verklausulierte Familiengeschichte. Ich weiß nicht, warum so viele Nationen drin vorkommen müssen, da diese Thematik nur am Rande eine Rolle spielt - damit Seiten voll werden.
 

Wandablue

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Noch einmal zum Ganzen, nachdem ich eure Beiträge gelesen habe.

Ja, das Zuchthaus wird wie ein Verdauungstrakt beschrieben. Mit seiner ganzen Ekelhaftigkeit. Trotzdem dient dieser Teil nur als Aufhänger für die komplizierte Familiengeschichte.

Der Autor visiert viele Theman an und lässt sie ungeschickt ?? auf den Boden aufplatzen. Ganz zuvor die Glaubenskrise des Pastors. (Der Pastor ist nicht echt. Eine plumpe Erfindung. Abgeschrieben von anderen Autoren.) Natürlich gibt es Glaubenskrisen. Die stellen sich aber ganz anders dar. Und natürlich gibt es auch Pastoren, die schuldig werden und abstürzen. Sie scheitern an sich selber. Aber auch das ist sehr nebelhaft hier. Was ist es denn genau, womit sich der Pastor auseinandersetzt? Die Existenz Gottes generell, ist es die Prädestinationslehre oder die Allversöhnungslehre oder die Stellung Israels. Ist es die Stellung der Frau, die Funktion des Heiligen Geistes, kann er nicht an Wunder glauben? No idea. Davon steht da nichts, was hat er getan und gelesen, um seinen Zweifeln zu begegnen? Nix.

Dann hat er das Migrationsthema, das er ebenfalls platzen lässt.

Dass Kulturthema - franzö, dänische und kanadische Denke - angerissen und platzen lassen.

Das Asbesthema - platzen lassen.
Naturthema - platzen lassen.
Liebe - platzen lassen.

Über was schreibt der Autor überhaupt?


Ist der Pastor eine tragische Figur? Nö. Ganz und gar nicht.


Ob ich den Roman mag oder nicht - ist noch nicht raus.

Die Schreibweise ist manieriert und oft hohl. Klingt aber schön. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob wir eine gute Übersetzung haben.
 

Wandablue

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Johanes bemühte sich, seinen Stand zu wahren, schweigend über das Wort Gottes zu schreiben, am Erscheinungsbild der Illusionen zu basteln und mit dem, was ihm noch zur Verfügung stand, kleine Zaubertricks zu improvisieren, jedoch ohne jeglichen Hut oder das kleinste Kaninchen.

Das meine ich u.a. mit Zynismus. Wenn es denn so wäre, hatte Johannes den Beruf schmeissen müssen.
 
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