2. Leseabschnitt: Kapitel 9 bis 16 (Seite 66 - 141)

Literaturhexle

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2. April 2017
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Eine Zusammenfassung kriege ich nicht mehr hin, ihr Lieben.
Das ist einfach zuviel des Guten, was uns Chandler da bietet. So viele Namen, die nur mal kurz erwähnt werden und in anderem Zusammenhang wieder auftauchen und von Wichtigkeit sind. Ich ringe noch mit mir, ob ich mir einen Zettel nehme und Ordnung ins Dickicht bringe.

Zwei oder gar drei Tote mit Eispickel im Nacken. Irgendjemand scheint zu wissen, dass Marlowe nach dem verlorenen Bruder fahndet - vielleicht der Bruder selbst, der nicht gefunden werden will?!

Dann diese vielen Frauchen, die sich dem Ermittler an den Hals werfen, um ihn im nächsten Moment zu beschimpfen oder gar zu ohrfeigen. RuLeka hat ganz Recht, wenn sie auf das Hollywood-Milieu hinweist. Das muss man sich wirklich vor Augen führen.

Soweit mal mein erster Eindruck. Mir war es alles ein bisschen viel von allem. Zuviele Tote, zuviele Leute und Namen. Mal gucken, ob das jetzt so weiter geht oder mehr Ruhe einkehrt, so dass auch ich den Überblick behalten kann....
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Ha ha ha, ja - man kann schon leicht den Überblick verlieren; bei manch einem Namen, der gegen Ende des Abschnittes auftaucht, musste ich auch erst überlegen, wer das war oder ob der- bzw. diejenige schon vorher einen "Auftritt" hatte. Trotzdem mag ich das Buch nach wie vor; es ist kein Reißer, aber...:cool:
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Neben der Krimihandlung geht es hier eher um Milieubeschreibungen. Marlowe kennt natürlich die Unterwelt in LA, weiß, wer zuvor schon gerne den Eispickel bevorzugt hat ( im Gegensatz zum geneigten Leser ). Deshalb merke ich mir nicht jeden Namen. Stattdessen genieße ich die Dialoge und die bissigen Anmerkungen.
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Gut gefällt mir, wie der Autor manchmal mit wenigen Worten ein Bild vor meinen Augen erstehen lassen kann. Dann stelle ich mir so einen alten schwarz-weiß Film vor und komme in die gewisse schwarz-weiß Stimmung.

Allerdings habe ich mich auch schon bei manchen Worten gefragt, wie es wohl im Original heißt. Zu meinem schwarz-weiß Film passt zum Beispiel besser ein perlendes Lachen als ein blubberndes.....
 
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Bibliomarie

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10. September 2015
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Fang ich mal mit dem Positiven an: das 13. Kapitel fand ich ausdrucksstark. Die Beschreibung der Stadt, der Lärm, die Lichter, das ganze Bling-Bling - sehr gut.

Aber als Marlowe seine Zigarette in den Tod gestoßen hat, musste ich wieder lachen.
Dann noch die Szene mit dem toten G.W. Marlowe hat schon bei der ersten Begegnung erkannt, dass er eine Perücke trägt und findet deshalb auch den Abholschein für die Fotos. Er stülpt dem Toten die Perücke wieder über und die Polizisten merken anfangs nicht mal, dass es ein Glatzkopf ist und erst ohne die Perücke erkennen sie ihn? Ich nehme an, es war eine Kurzhaarperücke, denn er ist ja auch Hutträger und es entspräche der damaligen Mode. Kann man das dann wirklich übersehen, zumal man den Eispickel im Nacken inspiziert?

Und dann diese Weibchen, künstlich wie Puppen, zwischen Anmache und Zurückstoßen - gut, dass ist Hollywood geschuldet. Ich kann mir diese Gesichter gut vorstellen, man muss sich nur die alten s/w Starfotos aus der Zeit ansehen.

Ich hatte lange gezögert bei dieser Leserunde, hatte mich nur wegen des falsch gelieferten Buches dazu entschlossen. Ich hätte auf mein Bauchgefühl hören sollen.:(
 

MRO1975

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11. August 2018
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Wer war Steelgrave?

Mir geht es, wie euch. Ich finde die Story etwas verwirrend, aber auch ganz unterhaltend. Gut gelungen finde ich die Milieubeschreibung. Blingbling, Glas und Neonlicht. Überfüllte Schnellrestaurants, in denen es nur schlechtes Essen gibt. Hoffentlich wird das Personal in den nächsten Kapiteln etwas übersichtlicher, sonst muss ich mir noch eine Karte malen.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Danke euch für die mentale Unterstützung. Ich hab schon an mir gezweifelt.
Steelgrave bekommt später noch Bedeutung. Bis jetzt ist er wohl nur ein Name.

Ja, die oberflächliche Atmosphäre des schönen Scheins wird gut eingefangen.
sonst muss ich mir noch eine Karte malen.
Ich habe es gemacht, doch wird es ab dem 3. LA besser. Irgendwann ist das Personal komplett.
Ob die Frauen sich wirklich so auf ihre sexuellen Attribute haben zurücksetzen lassen? Ich meine, es gab noch keine zuverlässige Verhütung. Da müsste man doch auf der Hut sein.
Oder ist der Wunsch Vater des (Autoren)Gedanken?
 

Sassenach123

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Einiges erscheint mir so überzogen, dass es fast schon lustig ist. Denke da zum Beispiel an die Szene mit Unke und Alfred.
Ansonsten muss ich mir immer vor Augen führen, dass dieser Roman schon sehr alt ist und deshalb ganz andere Gepflogenheiten üblich waren. Die bissigen Kommentare und die Art Marlowes lockern aber alles soweit auf, dass ich dennoch neugierig bin was es mit Orrin und seinen Schwestern auf sich hat.
Ach ja, die Kombinationsgabe von Marlowe ist interssant. Anhand des wenigen was er definitiv weiß, ist es schon enorm, dass er eine Verbindung zur Schwester im Showgeschäft erkennen kann.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Waren nicht die jungen Frauen, die auf eine Karriere scharf waren, bereit dafür sehr weit zu gehen? Ich glaube, das geflügelte Wort von der Besetzungscouch kam damals auf und hielt sich bis in die Ära Weinstein.
Wir bekommen ja nur einen kleinen Ausschnitt zu sehen. Ich hoffe doch sehr, dass es damals auch bürgerliche Menschen gab, insbesondere Frauen, die andere Werte hatten.:(
Im Showbusiness durften die Frauen wahrscheinlich wirklich nicht geizen mit den Reizen usw.
 

Bibliomarie

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Hier geht es ja darum zu zeigen, wie verkommen das ganze Filmgeschäft ist, dass hinter der Glamourwelt Kommerz und Verbrechen zuhause ist.

Ich habe es schon öfters gelesen: Hollywood war zu dieser Zeit auch ein Hotspot des Verbrechens. Wo sehr viel Geld fließt, bleibt das nicht aus. Besonders das organisierte Verbrechen (Mafia) hatte wohl fast in jedem Studio einen Fuß in der Tür.
 

claudi-1963

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Wir bekommen ja nur einen kleinen Ausschnitt zu sehen. Ich hoffe doch sehr, dass es damals auch bürgerliche Menschen gab, insbesondere Frauen, die andere Werte hatten.:(
Im Showbusiness durften die Frauen wahrscheinlich wirklich nicht geizen mit den Reizen usw.

Für mich sind die alle etwas komisch und mitunter sogar derb, ich glaube nicht das die Frauen so damals waren. Ich denke das der Autor das alles hier sehr überzogen darstellt.
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Die Suche Orfamays nach ihrem Bruder scheint doch größere Ausmaße anzunehmen. Nun gibt es schon den zweiten Toten und wieder ist dieser Eispickel im Spiel sehr komisch.

Ich muss Hexle zustimmen, die vielen Namen verwirren mich auch zusehends, ich muss schauen, das ich überhaupt noch mitkomme.
Die Sprache gefällt mir immer noch nicht so ganz, also einer meiner Lieblingskrimis wird das sicher nicht werden. Dann dieses Herumflirten der Frauen mit Marlow und Marlow mit den Frauen ist auch nicht so ganz mein Ding. Ebenso dieses Hin und Her zwischen Orfamay und Marlow, man könnte fast meinen, sie lieben sich, sie schlugen sich ist das Motto der beiden.
;)
Vielleicht liegt es auch daran, das Marlow für mich gänzlich neu ist und ich seine Macken noch nicht kenne. Da sieht man als Stammleser dann sicher gerne mal drüber hinweg über manche Marotten.

Das er allerdings den toten Nachfolger von Orrins Wohnung gefunden hat und in durchschaut und das Versteck unter der Perücke findet, fand ich klasse. Auf so eine Idee muss man erst mal kommen, was unter seiner Perücke zu verstecken.

Mir geht es auch wie einigen, dass ich auf dieses Buch sicher gut hätte verzichten können, es wird kein Leseerlebnis für mich, es sei den, das es sich noch um 180 Grad wendet.

Außerdem gefällt mir das Frauenbild nicht, das Chandler hier darstellt. Sicher übertreibt er es da ein wenig, aber heute dürfte er damit nicht mehr so ganz durchkommen, den die Frau wehrt, sich gegen solch ein Image und Klischee.