Allen voran Mutter Solms I. Ihre Ausraster sollen etwas Humor ins Geschehen bringen,
Ehefrau Solms II ist die lispelnde, eher blasse Gattin,
Ansgar redet Zitrone gegenüber vom Heiraten, vom Hochzeitskleid, das der Bruder nähen soll, um eine Woche später die Beziehung zu beenden, nachdem er eine ganze Weile zweigleisig gefahren war.
Man spürt deutlich, dass das Buch eine Filmvorlage ist. Man hat unweigerlich Bilder im Kopf.
Stimmt. Sie sagte irgendwas mit SS...Ich glaube, es war auch Käthe, die lispelt, wegen ihrer fehlenden Zähne... aber ich schau lieber nochmal nach.
Ja, aber. Möchte ich sagen. Wenn es so schlimm ist, gehört sie wirklich nicht unter unwissende Menschen. Spritzpistole, Sparkasse, wie sie den Herrn Bankdirektor unter Druck setzt.... Alles eine Spur überzogen, insofern sehe ich da die Komödie und weniger das Drama.schwer Geisteskranke, die sich und andere in Gefahr bringt und das eigentlich von Anfang an.
Nicht allein, aber auch. Jesko ist gern der Außenseiter, dass zeigen schon seine Herrenröcke- ein Kleidungsstück, das sonst kein Mensch trägt.dass Zitrones Anziehungskraft für Jesko sich allein darauf bezieht, dass sie so ganz und gar nicht in die Familie passt.
Ihr habt oben viel über die verschiedenen Figuren im Roman geschrieben. Aber am wenigsten über Jesco selbst.
Er ist ein ziemlicher
Unsympath (zugegeben),
Das ist schon eine Form von treffendem Sprachwitz der Extraklasse! Oder doch "too much"????
Für mich sind diese Formulierungen treffend und wirken eher hingeworfen, als bewusst geschrieben, daher gefällt mir der Schreibstil sehr gut, ich genieße diese Wortbilder.Ihr habt oben viel über die verschiedenen Figuren im Roman geschrieben. Aber am wenigsten über Jesco selbst. Ich habe ihn hier im 2. LA immer mehr lieben gelernt. Er ist ein ziemlicher Unsympath (zugegeben), aber das auf eine auch sehr selbstironische Art, die mir wirklich gut gefällt. Sein erster Eindruck in jeder Situation gehört immer erst der Kleidung und dabei - so typisch für die Sprache hier - einem "pars pro toto", einem als typisch hervorgehobenen Element, das für das Ganze (den/die Ganze(n)) stehen soll. Das sind dann immer so kleine spitze Pfeile, die er ständig in seine Umwelt abschießt und damit jeden, wirklich jeden trifft. Aber zurück zur Selbstironie, denn die Pfeile schießt er auch auf sich selber ab:
[zitat]Trotz der vergangenen Jahre in Isolation, Einsamkeit und anderen selbstgeschneiderten Kostümen des Lebens ....[/zitat]
[zitat]Ich kam mir vor wie eine Polkappe, die langsam zerschmilzt, um Unglück über die Menschheit zu bringen.[/zitat]
Das ist schon eine Form von treffendem Sprachwitz der Extraklasse! Oder doch "too much"????
Ich gebe zu, ich bin weiter deutlich auf der positiven, bewundernden Seite, aber kann auch die Zweifel nicht ganz ausräumen. Da bin ich wohl eins mit Leonie Ossowski (ich gebe zu, ich habe das Nachwort schon gelesen;-)), die streng urteilte "über die ins Kraut schießenden Sprachbilder des Eleven". Auch das wieder genau auf den Punkt formuliert!!!
Mittlerweile mag ich Jesko auch. Im ersten Abschnitt sah das allerdings noch anders aus.Stimmt! Aber vielleicht liegt es daran, dass er der Erzähler ist.
So habe ich ihn nicht empfunden, also ich als Leser nicht, für sein Umfeld mag das zutreffen. Aber mal ehrlich, er ist krank und trotzdem scheint in seiner Familie keiner Rücksicht darauf zu nehmen.... da wär ich noch viel fieser drauf.
Für mich absolut nicht!
Das ist tatsächlich etwas was ich unlogisch finde, ich sehe Käthe auch eher irgendwo unter Aufsicht. Da wir als Leser ja wissen was sie ihren Söhnen angetan hat, kann fremdgefährdung auch wohl nicht ausgeschlossen werden.Ja, aber. Möchte ich sagen. Wenn es so schlimm ist, gehört sie wirklich nicht unter unwissende Menschen. Spritzpistole, Sparkasse, wie sie den Herrn Bankdirektor unter Druck setzt.... Alles eine Spur überzogen, insofern sehe ich da die Komödie und weniger das Drama.
Da geht es mir ganz genauso.Mittlerweile mag ich Jesko auch. Im ersten Abschnitt sah das allerdings noch anders aus.
Ihr habt oben viel über die verschiedenen Figuren im Roman geschrieben. Aber am wenigsten über Jesco selbst. Ich habe ihn hier im 2. LA immer mehr lieben gelernt. Er ist ein ziemlicher Unsympath (zugegeben), aber das auf eine auch sehr selbstironische Art, die mir wirklich gut gefällt. Sein erster Eindruck in jeder Situation gehört immer erst der Kleidung und dabei - so typisch für die Sprache hier - einem "pars pro toto", einem als typisch hervorgehobenen Element, das für das Ganze (den/die Ganze(n)) stehen soll. Das sind dann immer so kleine spitze Pfeile, die er ständig in seine Umwelt abschießt und damit jeden, wirklich jeden trifft. Aber zurück zur Selbstironie, denn die Pfeile schießt er auch auf sich selber ab:
Käthes Angriff auf die Kinder in der Vergangenheit ist natürlich ein großes Minus, um ihr wohlwollend gegenüber zustehen. Andererseits schert sie sich einen Dreck um "was sich gehört". Das Hakenkreuz im Rasen, das fand ich durchaus amüsant.Ja, aber. Möchte ich sagen. Wenn es so schlimm ist, gehört sie wirklich nicht unter unwissende Menschen. Spritzpistole, Sparkasse, wie sie den Herrn Bankdirektor unter Druck setzt.... Alles eine Spur überzogen, insofern sehe ich da die Komödie und weniger das Drama.
/QUOTE]
Ich finde es irgendwie cool. Auch wenn mir klar ist, dass es so etwas abgedrehtes wohl nicht gibt im wahren Leben, macht es Spaß es zu lesen.Also ich finde die Familienverhältnisse nach wie vor sehr krass und extrem, fast ein bisschen zu übertrieben. Besonders Jesko und seine Mutter sind hier schon sehr eigenwillig dargestellt in ihrer Gedankenwelt und in dem, was sie tun.
Besonders was Jeskos Mutter da im Garten, Krankenhaus oder bei der Bank anstellt, ist schon etwas übertrieben.
Auch das sie mal eben einfach so einen wildfremden Mann, der dazu noch stinkt, mit nach Hause nehmen, finde ich schon weit hergeholt.
Dazu noch die Beschreibung seiner Wunden mit den Maden, das hätte ich echt nicht gebraucht. Gut, dass es kein Buchkino gibt.
Die Reise in die Vergangenheit von Vater und Sohn war für meinen Geschmack etwas trocken beschrieben, aber trotzdem interessant.
Ansgars Spiel mit Zitrone finde ich total daneben, ich kann doch nicht einfach so tun, als wenn er weiter befreundet mit ihr ist und gleichzeitig eine Hochzeit mit einer anderen planen. Ich hoffe ehrlich gesagt auch das Zitrone wiederkommt, den ich hatte den Eindruck, das Jesko so allmählich ganz gut mit ihr zurechtkommt. Wobei ich sowieso nicht verstehen konnte, warum er das zuvor nicht konnt.
Und wer bitte ist Renate? Und wer ihr Kind?
Was mich ein wenig nervt an dem Text sind ab und zu diese Fremdwörter wie z. B. Miasmen, Olfaktorik. Warum kann der Autor das nicht in einer normalen. Klaren deutschen Sprache vermitteln?
Das Buch ist zwar deutlich angenehmer zu lesen wie Chandlers Buch, aber mir fehlt es ein wenig an Ernsthaftigkeit. Im Anbetracht der Lage von Jeskos Krankheit hätte ich da dann doch etwas mehr erwartet davon.
Ja das denke ich auch, das der Autor hier eher darstellen will wie geisteskrank diese Frau ist, das sehe ich auch so. Ich finde Käthes Zustand eher traurig als lustig.Ich sehe Käthe nicht als Figur, die Humor in den Text bringt (wollte jetzt nicht Clownsfigur sagen), sondern wirklich als schwer Geisteskranke, die sich und andere in Gefahr bringt und das eigentlich von Anfang an.
Mit ihrem Rasenschnitt zeigt sie aber nochmal die zweite Ebene der Geschichte. Es geht also nicht allein um die Rettung Jeskos, sondern auch um die Nazivergangenheit der Familie.
Ich hatte ehrlich gesagt auch sofort den Eindruck, das Zitrone gar nicht zu der Familie passt.Ja, das war einer meiner "flaschen Vorzeichen" das sich damit dann ja auch "geklärt" hätte. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Zitrones Anziehungskraft für Jesko sich allein darauf bezieht, dass sie so ganz und gar nicht in die Familie passt.
Ja Ansagr hat sich zum negativen gewandekt, während mir Jesko auch sympathischer wurde, wobei er trotzdem noch eigenartig bleibt.Ansgar ist ein Ar......krault ihr den Kopf, schenkt ihr ein teueres Kleid, obwohl bereits dieHochzeit mit einer anderen ansteht. Schrecklich!
Stiefi ist auch nicht gerade der Brüller, aber irgendwie interessiert Sie mich gar nicht groß.
Was mich interessiert ist, wer Renate ist? Eine Wahnvorstellung von Käthe, oder ist da etwas dran?
Ich denke, dass der Zynismus einfach Jeskos Rüstung ist. In der Familie ist wohl niemand mit viel Herzenswärme gesegnet.
Ich finde es irgendwie cool. Auch wenn mir klar ist, dass es so etwas abgedrehtes wohl nicht gibt im wahren Leben, macht es Spaß es zu lesen.
Die Wörter fordern heraus, das finde ich auch gut, sie spiegeln Jeskos Denken wieder. Er ist einfach anders.
Aber jedem das seine!