2. Leseabschnitt: Kapitel 9 bis 16 (Seite 64 - 125)

Literaturhexle

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2. April 2017
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Hm.
Wie ihr bereits im letzten Abschnitt erwähnt habt, muss Kraus aufpassen, dass er nicht zu sehr in den Wahnwitz des Unrealistischen abdriftet. Die Figuren sind überwiegend schon recht krass. Allen voran Mutter Solms I. Ihre Ausraster sollen etwas Humor ins Geschehen bringen, ich empfand ihre Auftritte allerdings als reichlich überzogen, ob im Garten, im Krankenhaus oder in der Sparkasse - man sieht da Bilder a la Til Schweiger (soviele Komödien kenne ich nicht) über den Bildschirm flackern.

Vater Solms gibt den ständig zeitlich begrenzten, standesbewussten Familien- und Firmenpatriarchen, der in Estland nach seinen Wurzeln sucht und Grabsteine nach Hause schleppt. Natürlich ist ihm eine Krankenschwester, auch wenn sie patent ist und das Herz am richtigen Fleck hat, nicht gut genug für den Sohn. Es sollte doch etwas von Adel sein.... Wenn das nicht stereotyp ist;)
Ehefrau Solms II ist die lispelnde, eher blasse Gattin, die wenig Rückgrat hat und dem Geschehen eher passiv beiwohnt.

Ansgar redet Zitrone gegenüber vom Heiraten, vom Hochzeitskleid, das der Bruder nähen soll, um eine Woche später die Beziehung zu beenden, nachdem er eine ganze Weile zweigleisig gefahren war. Drecksack!
Er scheint ein Mann zu sein, der seine Vorteile sucht.

Nebenbei kommen sich Zitrone und Jesko näher, zunächst kameradschaftlich, dann fühlt sich Jesko aber schon magnetisiert, das ist schön beschrieben. Die Szenen mit diesem Herrn Weber gehören für mich auch in die Komödienschiene. Natürlich hoffe ich, dass Zitrone doch wieder auftaucht. Wer ist Renates Kind? Jeskos Tochter heißt Charlotte und deren Mutter Mara....

Der Text liest sich durch die vielen Dialoge sehr fluffig und ist für mich persönlich geschmeidiger als z.B. die kleine Schwester. Ich würde mich allerdings freuen, wenn es auch wieder ernstere, glaubwürdigere Passagen gibt. Auch so richtig lachen durfte ich in diesem Abschnitt nicht mehr. Hoffentlich hat Kraus sein Pulver noch nicht verschossen. Man spürt deutlich, dass das Buch eine Filmvorlage ist. Man hat unweigerlich Bilder im Kopf.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Allen voran Mutter Solms I. Ihre Ausraster sollen etwas Humor ins Geschehen bringen,

Ich sehe Käthe nicht als Figur, die Humor in den Text bringt (wollte jetzt nicht Clownsfigur sagen), sondern wirklich als schwer Geisteskranke, die sich und andere in Gefahr bringt und das eigentlich von Anfang an.
Mit ihrem Rasenschnitt zeigt sie aber nochmal die zweite Ebene der Geschichte. Es geht also nicht allein um die Rettung Jeskos, sondern auch um die Nazivergangenheit der Familie.

Ehefrau Solms II ist die lispelnde, eher blasse Gattin,

Ich glaube, es war auch Käthe, die lispelt, wegen ihrer fehlenden Zähne... aber ich schau lieber nochmal nach.

Ansgar redet Zitrone gegenüber vom Heiraten, vom Hochzeitskleid, das der Bruder nähen soll, um eine Woche später die Beziehung zu beenden, nachdem er eine ganze Weile zweigleisig gefahren war.

Ja, das war einer meiner "flaschen Vorzeichen" das sich damit dann ja auch "geklärt" hätte. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Zitrones Anziehungskraft für Jesko sich allein darauf bezieht, dass sie so ganz und gar nicht in die Familie passt.

Man spürt deutlich, dass das Buch eine Filmvorlage ist. Man hat unweigerlich Bilder im Kopf.

Da ringe ich noch schwer mit mir, weil ich denke, dass es mir nicht aufgefallen wäre, wenn ich es nicht gewusst hätte. Aber es ist eine sehr "knappe" Geschichte. Kraus packt sehr viel in seine kurzen Sätze.

Der Text liest sich zwar flüssig, aber aus oben genannten Grund, stecke ich manchmal in den Sätzen fest. Kraus wechselt sehr schnell die Perspektiven. (Hat er vielleicht doch die Kamera in der Hand?;))
 

Literaturhexle

Moderator
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2. April 2017
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Ich glaube, es war auch Käthe, die lispelt, wegen ihrer fehlenden Zähne... aber ich schau lieber nochmal nach.
Stimmt. Sie sagte irgendwas mit SS...
Stiefi spricht den Mannheimer Dialekt, den sie ihren Kindern wie ein hungriges Rebhuhn abzugewöhnen versucht.
Da entstehen bei mit permanent Bilder, das drängt sich regelrecht auf.
schwer Geisteskranke, die sich und andere in Gefahr bringt und das eigentlich von Anfang an.
Ja, aber. Möchte ich sagen. Wenn es so schlimm ist, gehört sie wirklich nicht unter unwissende Menschen. Spritzpistole, Sparkasse, wie sie den Herrn Bankdirektor unter Druck setzt.... Alles eine Spur überzogen, insofern sehe ich da die Komödie und weniger das Drama.
dass Zitrones Anziehungskraft für Jesko sich allein darauf bezieht, dass sie so ganz und gar nicht in die Familie passt.
Nicht allein, aber auch. Jesko ist gern der Außenseiter, dass zeigen schon seine Herrenröcke- ein Kleidungsstück, das sonst kein Mensch trägt.
 
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Anjuta

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8. Januar 2016
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Ihr habt oben viel über die verschiedenen Figuren im Roman geschrieben. Aber am wenigsten über Jesco selbst. Ich habe ihn hier im 2. LA immer mehr lieben gelernt. Er ist ein ziemlicher Unsympath (zugegeben), aber das auf eine auch sehr selbstironische Art, die mir wirklich gut gefällt. Sein erster Eindruck in jeder Situation gehört immer erst der Kleidung und dabei - so typisch für die Sprache hier - einem "pars pro toto", einem als typisch hervorgehobenen Element, das für das Ganze (den/die Ganze(n)) stehen soll. Das sind dann immer so kleine spitze Pfeile, die er ständig in seine Umwelt abschießt und damit jeden, wirklich jeden trifft. Aber zurück zur Selbstironie, denn die Pfeile schießt er auch auf sich selber ab:
[zitat]Trotz der vergangenen Jahre in Isolation, Einsamkeit und anderen selbstgeschneiderten Kostümen des Lebens ....[/zitat]
[zitat]Ich kam mir vor wie eine Polkappe, die langsam zerschmilzt, um Unglück über die Menschheit zu bringen.[/zitat]
Das ist schon eine Form von treffendem Sprachwitz der Extraklasse! Oder doch "too much"????
Ich gebe zu, ich bin weiter deutlich auf der positiven, bewundernden Seite, aber kann auch die Zweifel nicht ganz ausräumen. Da bin ich wohl eins mit Leonie Ossowski (ich gebe zu, ich habe das Nachwort schon gelesen;-)), die streng urteilte "über die ins Kraut schießenden Sprachbilder des Eleven". Auch das wieder genau auf den Punkt formuliert!!!
 

Emswashed

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Ihr habt oben viel über die verschiedenen Figuren im Roman geschrieben. Aber am wenigsten über Jesco selbst.

Stimmt! Aber vielleicht liegt es daran, dass er der Erzähler ist.

Er ist ein ziemlicher
Unsympath (zugegeben),

So habe ich ihn nicht empfunden, also ich als Leser nicht, für sein Umfeld mag das zutreffen. Aber mal ehrlich, er ist krank und trotzdem scheint in seiner Familie keiner Rücksicht darauf zu nehmen.... da wär ich noch viel fieser drauf.

Das ist schon eine Form von treffendem Sprachwitz der Extraklasse! Oder doch "too much"????

Für mich absolut nicht!
 
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Circlestones Books Blog

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Ihr habt oben viel über die verschiedenen Figuren im Roman geschrieben. Aber am wenigsten über Jesco selbst. Ich habe ihn hier im 2. LA immer mehr lieben gelernt. Er ist ein ziemlicher Unsympath (zugegeben), aber das auf eine auch sehr selbstironische Art, die mir wirklich gut gefällt. Sein erster Eindruck in jeder Situation gehört immer erst der Kleidung und dabei - so typisch für die Sprache hier - einem "pars pro toto", einem als typisch hervorgehobenen Element, das für das Ganze (den/die Ganze(n)) stehen soll. Das sind dann immer so kleine spitze Pfeile, die er ständig in seine Umwelt abschießt und damit jeden, wirklich jeden trifft. Aber zurück zur Selbstironie, denn die Pfeile schießt er auch auf sich selber ab:
[zitat]Trotz der vergangenen Jahre in Isolation, Einsamkeit und anderen selbstgeschneiderten Kostümen des Lebens ....[/zitat]
[zitat]Ich kam mir vor wie eine Polkappe, die langsam zerschmilzt, um Unglück über die Menschheit zu bringen.[/zitat]
Das ist schon eine Form von treffendem Sprachwitz der Extraklasse! Oder doch "too much"????
Ich gebe zu, ich bin weiter deutlich auf der positiven, bewundernden Seite, aber kann auch die Zweifel nicht ganz ausräumen. Da bin ich wohl eins mit Leonie Ossowski (ich gebe zu, ich habe das Nachwort schon gelesen;-)), die streng urteilte "über die ins Kraut schießenden Sprachbilder des Eleven". Auch das wieder genau auf den Punkt formuliert!!!
Für mich sind diese Formulierungen treffend und wirken eher hingeworfen, als bewusst geschrieben, daher gefällt mir der Schreibstil sehr gut, ich genieße diese Wortbilder.
 

Sassenach123

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Mir gefällt der Roman sehr gut, auch wenn vieles doch recht überzogen wirkt. Jesko hat im Gegensatz zum ersten Abschnitt einiges an Sympathiepunkten wett gemacht. Er hat Mitleid mit Zitrone ( wie heißt sie eigentlich wirklich), etwas was ich zu Beginn der Lektüre nicht von ihm erwartet hätte. Er scheint sie sogar sehr zu mögen, das merkt man vor allem an den Dingen die er hervorhebt was sie betreffen. Sie riecht angenehm und weiß sich zu distanzieren wenn es nicht so ist usw. Kleinigkeiten, aber daraus könnte tatsächlich was ernstes entstehen. Aber nun bleibt ja erstmal zu hoffen, dass sie wieder auftaucht. Da sie ein ausgeprägtes Pflichtbewusstsein zu haben scheint, könnte ich mir allerdings vorstellen, dass sie sich weiterhin um Käthe kümmern wird.
Ansgar ist ein Ar......krault ihr den Kopf, schenkt ihr ein teueres Kleid, obwohl bereits dieHochzeit mit einer anderen ansteht. Schrecklich!
Stiefi ist auch nicht gerade der Brüller, aber irgendwie interessiert Sie mich gar nicht groß.
Was mich interessiert ist, wer Renate ist? Eine Wahnvorstellung von Käthe, oder ist da etwas dran?
 
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Stimmt! Aber vielleicht liegt es daran, dass er der Erzähler ist.



So habe ich ihn nicht empfunden, also ich als Leser nicht, für sein Umfeld mag das zutreffen. Aber mal ehrlich, er ist krank und trotzdem scheint in seiner Familie keiner Rücksicht darauf zu nehmen.... da wär ich noch viel fieser drauf.



Für mich absolut nicht!
Mittlerweile mag ich Jesko auch. Im ersten Abschnitt sah das allerdings noch anders aus.
 
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Sassenach123

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Ja, aber. Möchte ich sagen. Wenn es so schlimm ist, gehört sie wirklich nicht unter unwissende Menschen. Spritzpistole, Sparkasse, wie sie den Herrn Bankdirektor unter Druck setzt.... Alles eine Spur überzogen, insofern sehe ich da die Komödie und weniger das Drama.
Das ist tatsächlich etwas was ich unlogisch finde, ich sehe Käthe auch eher irgendwo unter Aufsicht. Da wir als Leser ja wissen was sie ihren Söhnen angetan hat, kann fremdgefährdung auch wohl nicht ausgeschlossen werden.
 
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ulrikerabe

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Ihr habt oben viel über die verschiedenen Figuren im Roman geschrieben. Aber am wenigsten über Jesco selbst. Ich habe ihn hier im 2. LA immer mehr lieben gelernt. Er ist ein ziemlicher Unsympath (zugegeben), aber das auf eine auch sehr selbstironische Art, die mir wirklich gut gefällt. Sein erster Eindruck in jeder Situation gehört immer erst der Kleidung und dabei - so typisch für die Sprache hier - einem "pars pro toto", einem als typisch hervorgehobenen Element, das für das Ganze (den/die Ganze(n)) stehen soll. Das sind dann immer so kleine spitze Pfeile, die er ständig in seine Umwelt abschießt und damit jeden, wirklich jeden trifft. Aber zurück zur Selbstironie, denn die Pfeile schießt er auch auf sich selber ab:

Ich denke, dass der Zynismus einfach Jeskos Rüstung ist. In der Familie ist wohl niemand mit viel Herzenswärme gesegnet.

Dass der Vater auf dem "Blut-und-Boden-Mosaik" hochgestellte Gäste begrüßt. Was für ein elender Scherbenhaufen diese Familie doch ist.

Noch wo kamen die Scherben vor: In Maras Brief an Jesko mit ihren kilometerlangen Unterlängen (!).
 

ulrikerabe

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Ja, aber. Möchte ich sagen. Wenn es so schlimm ist, gehört sie wirklich nicht unter unwissende Menschen. Spritzpistole, Sparkasse, wie sie den Herrn Bankdirektor unter Druck setzt.... Alles eine Spur überzogen, insofern sehe ich da die Komödie und weniger das Drama.
/QUOTE]
Käthes Angriff auf die Kinder in der Vergangenheit ist natürlich ein großes Minus, um ihr wohlwollend gegenüber zustehen. Andererseits schert sie sich einen Dreck um "was sich gehört". Das Hakenkreuz im Rasen, das fand ich durchaus amüsant.

Und dass sie als einzige genau auf den Herrn Weber geschaut hat. Ohne Käthe, hätte der keine Hilfe zu erwarten gehabt.
 
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claudi-1963

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29. November 2015
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Also ich finde die Familienverhältnisse nach wie vor sehr krass und extrem, fast ein bisschen zu übertrieben. Besonders Jesko und seine Mutter sind hier schon sehr eigenwillig dargestellt in ihrer Gedankenwelt und in dem, was sie tun.
Besonders was Jeskos Mutter da im Garten, Krankenhaus oder bei der Bank anstellt, ist schon etwas übertrieben.
Auch das sie mal eben einfach so einen wildfremden Mann, der dazu noch stinkt, mit nach Hause nehmen, finde ich schon weit hergeholt.
Dazu noch die Beschreibung seiner Wunden mit den Maden, das hätte ich echt nicht gebraucht. Gut, dass es kein Buchkino gibt.
:)

Die Reise in die Vergangenheit von Vater und Sohn war für meinen Geschmack etwas trocken beschrieben, aber trotzdem interessant.

Ansgars Spiel mit Zitrone finde ich total daneben, ich kann doch nicht einfach so tun, als wenn er weiter befreundet mit ihr ist und gleichzeitig eine Hochzeit mit einer anderen planen. Ich hoffe ehrlich gesagt auch das Zitrone wiederkommt, den ich hatte den Eindruck, das Jesko so allmählich ganz gut mit ihr zurechtkommt. Wobei ich sowieso nicht verstehen konnte, warum er das zuvor nicht konnt.

Und wer bitte ist Renate? Und wer ihr Kind?

Was mich ein wenig nervt an dem Text sind ab und zu diese Fremdwörter wie z. B. Miasmen, Olfaktorik. Warum kann der Autor das nicht in einer normalen. Klaren deutschen Sprache vermitteln?
Das Buch ist zwar deutlich angenehmer zu lesen wie Chandlers Buch, aber mir fehlt es ein wenig an Ernsthaftigkeit. Im Anbetracht der Lage von Jeskos Krankheit hätte ich da dann doch etwas mehr erwartet davon.
 
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Sassenach123

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Also ich finde die Familienverhältnisse nach wie vor sehr krass und extrem, fast ein bisschen zu übertrieben. Besonders Jesko und seine Mutter sind hier schon sehr eigenwillig dargestellt in ihrer Gedankenwelt und in dem, was sie tun.
Besonders was Jeskos Mutter da im Garten, Krankenhaus oder bei der Bank anstellt, ist schon etwas übertrieben.
Auch das sie mal eben einfach so einen wildfremden Mann, der dazu noch stinkt, mit nach Hause nehmen, finde ich schon weit hergeholt.
Dazu noch die Beschreibung seiner Wunden mit den Maden, das hätte ich echt nicht gebraucht. Gut, dass es kein Buchkino gibt.
:)

Die Reise in die Vergangenheit von Vater und Sohn war für meinen Geschmack etwas trocken beschrieben, aber trotzdem interessant.

Ansgars Spiel mit Zitrone finde ich total daneben, ich kann doch nicht einfach so tun, als wenn er weiter befreundet mit ihr ist und gleichzeitig eine Hochzeit mit einer anderen planen. Ich hoffe ehrlich gesagt auch das Zitrone wiederkommt, den ich hatte den Eindruck, das Jesko so allmählich ganz gut mit ihr zurechtkommt. Wobei ich sowieso nicht verstehen konnte, warum er das zuvor nicht konnt.

Und wer bitte ist Renate? Und wer ihr Kind?

Was mich ein wenig nervt an dem Text sind ab und zu diese Fremdwörter wie z. B. Miasmen, Olfaktorik. Warum kann der Autor das nicht in einer normalen. Klaren deutschen Sprache vermitteln?
Das Buch ist zwar deutlich angenehmer zu lesen wie Chandlers Buch, aber mir fehlt es ein wenig an Ernsthaftigkeit. Im Anbetracht der Lage von Jeskos Krankheit hätte ich da dann doch etwas mehr erwartet davon.
Ich finde es irgendwie cool. Auch wenn mir klar ist, dass es so etwas abgedrehtes wohl nicht gibt im wahren Leben, macht es Spaß es zu lesen.
Die Wörter fordern heraus, das finde ich auch gut, sie spiegeln Jeskos Denken wieder. Er ist einfach anders.
Aber jedem das seine!
 

claudi-1963

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Ich sehe Käthe nicht als Figur, die Humor in den Text bringt (wollte jetzt nicht Clownsfigur sagen), sondern wirklich als schwer Geisteskranke, die sich und andere in Gefahr bringt und das eigentlich von Anfang an.
Mit ihrem Rasenschnitt zeigt sie aber nochmal die zweite Ebene der Geschichte. Es geht also nicht allein um die Rettung Jeskos, sondern auch um die Nazivergangenheit der Familie.
Ja das denke ich auch, das der Autor hier eher darstellen will wie geisteskrank diese Frau ist, das sehe ich auch so. Ich finde Käthes Zustand eher traurig als lustig.

Was hat der Rasenschnitt mit der Nazivergangenheit zu tun?Die wird ja erst so nach und nach richtig klar. Ich denke eher das sie dies in ihrem verworrenen Zustand provoziert hat.

Ja, das war einer meiner "flaschen Vorzeichen" das sich damit dann ja auch "geklärt" hätte. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Zitrones Anziehungskraft für Jesko sich allein darauf bezieht, dass sie so ganz und gar nicht in die Familie passt.
Ich hatte ehrlich gesagt auch sofort den Eindruck, das Zitrone gar nicht zu der Familie passt.
 
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claudi-1963

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29. November 2015
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Ansgar ist ein Ar......krault ihr den Kopf, schenkt ihr ein teueres Kleid, obwohl bereits dieHochzeit mit einer anderen ansteht. Schrecklich!
Stiefi ist auch nicht gerade der Brüller, aber irgendwie interessiert Sie mich gar nicht groß.
Was mich interessiert ist, wer Renate ist? Eine Wahnvorstellung von Käthe, oder ist da etwas dran?
Ja Ansagr hat sich zum negativen gewandekt, während mir Jesko auch sympathischer wurde, wobei er trotzdem noch eigenartig bleibt.

Stiefi kommt hier viel zu wenig zu tragen, als das ich mir über sie Gedanken machen kann.
Tja und wer Renate ist und das Kind, das wird sich hoffentlich noch eigen.
 

claudi-1963

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Ich finde es irgendwie cool. Auch wenn mir klar ist, dass es so etwas abgedrehtes wohl nicht gibt im wahren Leben, macht es Spaß es zu lesen.
Die Wörter fordern heraus, das finde ich auch gut, sie spiegeln Jeskos Denken wieder. Er ist einfach anders.
Aber jedem das seine!

Ich mag halt nicht wenn ich ständig im Internet nachschauen muss was das Wort nun wieder bedeutet. Wenn es dann wenigstens am Ende aufgeführt wäre, dann könnte man nachsehen. Aber wie du sagst jedem das sein, es ist halt meine Meinung.
Ich habe halt eher manchmal den Eindruck, das sich da manche Autoren präsentieren mit solchen Wörtern.