Das ging mir ganz genauso. Ich habe auch immer mehr das Interesse verloren. Es kamen zwar noch ein paar schöne Gedanken zu "ver-", aber das war zu dem Zeitpunkt auch schon nichts Neues mehr, da wir es ja schon vom Anfang kannten...Tatsächlich kam mir der Roman trotz seiner 112 Seiten letztlich sogar länger vor, als er war.
Ich weiß genau, was du meinst und genau das ist mein "Problem" mit dem Buch. Bei der Wahl einer solchen Erzählform muss ich mich auch insgesamt irgendetwas Verrücktes trauen. Sonst ist es antiklimaktisch und verpufft...Man könnte ja sagen, das es dadurch, dass es so "brav" zu Ende geht wieder etwas Besonderes wäre, aber das funktioniert hier nicht.So traut sich Dagmar Schifferli letztlich nicht einmal das Wagnis, aus Katharina eine wirkliche Mörderin zu machen. Klingt zynisch, aber ihr wisst hoffentlich, wie ich es meine.
Das ging mir zunächst auch so, allerdings ist der Tötungsversuch an einem unschuldigen, jungen Mädchen fast schlimmer, als ein gewaltsamer Akt gegen ihren Vater. Das war zu erwarten, das mit dem Mädchen hat mich überrascht.Mir fehlt dann doch der Knaller am Schluss
Die einzige Stelle, an der der Monolog und die Karten unterbrochen werden, ist die Schilderung der Tat, die Katharina nicht ohne Hilfe wiedergeben kann. Das fand ich schlüssig erzählt. Es zeigt, dass sie die Tat (noch) verdrängt.Erst hat mir die Idee mit den Antwortkärtchen
Die Frage bleibt, ob sie nicht rückfällig werden wird. Das bleibt meines Erachtens offen, oder seht ihr das anders?die sich ihre Tat nicht wirklich erklären kann und einfach nur ein gutes, neues Leben anfangen will. Das ist natürlich ein positiver Blick auf die Welt und soll wahrscheinlich auch optimistisch stimmen
Ist das mit dem Mädchen nicht verrückt genug? Aber ich weiß, was ihr meint. Es ist ein sehr ruhiges Ende.Bei der Wahl einer solchen Erzählform muss ich mich auch insgesamt irgendetwas Verrücktes trauen. Sonst ist es antiklimaktisch und verpufft.
Ja, aber ehrlich gesagt stand die Frage für mich nicht so im Mittelpunkt. Das weiß man in der Regel ja selten, ob ein:e Straftäter:in rückfällig wird oder nicht.Die Frage bleibt, ob sie nicht rückfällig werden wird. Das bleibt meines Erachtens offen, oder seht ihr das anders?
Überraschend, aber nicht verrückt, finde ich. Es gibt wenig Grund, die Sympathie für Katharina wieder ad acta zu legen, selbst der Psychologe zeigt sich verständnisvoll. Da hätte Dagmar Schifferli schon mehr riskieren und aufrütteln können.Ist das mit dem Mädchen nicht verrückt genug?
Habe mich falsch ausgedrückt. Die Frage ist, ob sie es wirklich bereut. Können wir ihr vertrauen oder hat sie alle hinters Licht geführt? Zugegeben, das ist jetzt frei interpretiert, aber hat sie nicht erreicht, dass sich alle für sie einsetzen und auch die Leser:innen sie sympathisch finden? Und vielleicht bereut sie auch und ändert sich. Das bleibt jedoch offen.Ja, aber ehrlich gesagt stand die Frage für mich nicht so im Mittelpunkt. Das weiß man in der Regel ja selten, ob ein:e Straftäter:in rückfällig wird oder nicht.
Die Frage ist, ob sie es wirklich bereut. Können wir ihr vertrauen oder hat sie alle hinters Licht geführt?
Für mich wirft der Text genau die Frage nicht auf - und das finde ich schade. Da wäre nämlich Potenzial für ein "beeindruckenderes" Ende gewesen.Ja, aber ehrlich gesagt stand die Frage für mich nicht so im Mittelpunkt.
Mir fehlen einfach Hinweise auf eine mögliche Doppeldeutigkeit. Sie manipuliert nicht, sie arbeitet schön mit. Sie ist sehr bemüht. Es gibt keinen "Gesichtsverlust".Es gibt wenig Grund, die Sympathie für Katharina wieder ad acta zu legen, selbst der Psychologe zeigt sich verständnisvoll.
Vor allem schon mit Anlauf...die ganzen Sequenzen über das Mädchen haben ja schon früh angedeutet, dass da etwas kommt. Ich fand es deshalb noch nicht einmal besonders überraschend.Überraschend, aber nicht verrückt, finde ich.
Ich fand es auch eher überraschend im Hinblick auf die erste Hälfte.Ich fand es deshalb noch nicht einmal besonders überraschend.
Ja, das stimmt. Da hatte ich auch eher noch den Vater als mögliches Opfer im Blick. Wenn ich es mir recht überlege, dann war es in gewisser Weise doch überraschend, weil auch eine irgendwie überzeugende Verbindung zu dem Mädchen fehlte? Und am Ende hätte ich mir einfach einen Satz à la „Ich sehe tote Menschen“ wie in Sixth Sense gewünscht…Ich fand es auch eher überraschend im Hinblick auf die erste Hälfte.
haha, was glaubst du, wer hat da wirklich eine Animosität gegenüber den Katholiken?
und ihre Abneigung der katholischen Kirche gegenüber erkennen
Leider nicht- Muss es immer am verdorbensten und am schrecklichsten sein? Als sie anfing, ständig von dem kleinen Mädchen zu reden, dachte ich zuerst, sie redet von sich selber, dann dass das Mädchen das Opfer sein wird.So traut sich Dagmar Schifferli letztlich nicht einmal das Wagnis, aus Katharina eine wirkliche Mörderin zu machen. Klingt zynisch, aber ihr wisst hoffentlich, wie ich es meine.
Nee, aber ich finde, diese Erzählstruktur lud zum Aufrütteln ein. Dafür fand ich das Ende zu schwach.Muss es immer am verdorbensten und am schrecklichsten sein?
Ich bin bei den Frauen auch immer durcheinander gekommen, aber es gibt auf jeden Fall zwei: die Pflegetante aus dem Ruhrpott und die Patin (Schwester der Mutter und damit leibliche Tante).Ist die Patentante die Schwester von der Mutter, Tante Lotte - oder gab es da noch eine andere Frau?
Nein. Das Ganze fängt doch jetzt erst eigentlich an, interessant zu werden - und der Roman endet hier. Das empfinde ich als Widerspruch. Es hätte einen zweiten Teil gebraucht, wo Katharina resozialisiert wird, vllt sogar einen Zeitsprung; evlt. als Ärztin. Wenn sie wieder in eine entspr Situation kommt, ob sie sich dann unter Kontrolle hat.Die Frage bleibt, ob sie nicht rückfällig werden wird. Das bleibt meines Erachtens offen, oder seht ihr das anders?
Für mich ist dieses Büchlein eine perfekte Schullektüre. Es gibt so viele Themen, über die man sprechen kann. Viele Andeutungen, Nebenschauplätze. Hauptthema: Schuld, Strafe, ResozialisierungSo traut sich Dagmar Schifferli letztlich nicht einmal das Wagnis, aus Katharina eine wirkliche Mörderin zu machen. K