Bis einschließlich Kapitel 12 habe ich nun auch gelesen. Eure Beiträge finde ich ganz toll.
Diese Unverbundenheit der Kapitel, die
@Anjuta zuerst angesprochen hat, empfinde ich auch. Dadurch fehlt mir irgendwie der Fluss, der Sog in der Geschichte. Man fängt immer wieder von vorne an, so ist es schwer in die Geschichte reinzukommen.
Ohne
@Querleserin hätte ich gar nicht bemerkt, dass sich die Aboriginie Wörter in Kapitel 11 zu einer Geschichte zusammen setzen. Danke
In Kapitel 8 lernt Louis Bob Fraser kennen, den er bewundert und als Vorbild sieht. Er sieht in ihm einen Fels in der Wüste, vom Sandsturm umtost, er bewundert an ihm, dass er sich niederlässt wo es ihm gerade gefällt (Busch, Gouverneurshaus). Bob Fraser erzählt seine Erlebnisse als Mischung von Wahrheit und Fiktion. Dies wird ja Louis später auch tun. Auch hier ist er Vorbild.
Ist es das was Louis sucht? kommen und gehen wie es ihm gefällt, keine Bindungen, ein ungezwungenes Verhältnis zur Wahrheit und zu Regeln? Es hält ihn nirgends, er langweilt sich, fühlt sich eingesperrt, dann ärgert er seine Umgebung und geht oder wird gegangen.
Er will auch von den Menschen (Frauen) weg, die ihn mögen - bloß keine Bindung. Damit kann er nichts anfangen.
Insgesamt geht es mir aber wie ihr schreibt: Louis Charakter ist schwer zu greifen, was will er was treibt ihn an?
Bei Gouverneur Sir William empfindet Louis Langeweile. Er fühlt sich eingesperrt und wird wütend. Er hat Phantasien Sir William die Augen auszustechen, stattdessen quält er ein Insekt. Er provoziert seine Entlassung..
In Fermante fühlt er sich frei, bei den Aboriginies gefällt es ihm zuerst, am See der Aboriginies" war es ihm als ob er heimgekommen wäre." Aber allmählich empfindet er wieder Langeweile, auch Einsamkeit. Wieder das gleiche Schema: er wird wütend und beleidigt und schickaniert Andere und provoziert damit seine Ausgrenzung wahrscheinlich auch seinen Rauswurf (nehme ich mal an...)
Kapitel 10 hat mir besonders gefallen. Hier schildert der Autor ganz toll wie Louis auf der Wanderung mit den Aboriginies allmählich die Orientierung an Ort und Zeit verliert, wie ihn "die Welt schluckte"
Das Leben der Aboriginies als Jäger und Sammler wird sehr anschaulich beschrieben.
Ich denke auch, dass Old Lady Long die Tochter von Louis ist. Da er die ersten sechs oder sieben Jahre mit seiner Tochter gelebt hat, muss er ja wieder gesund geworden sein, ich meine nach dem Zusammenbruch, der am Ende des 12. Kapitels geschildert wird. Nach seiner Genesung muss er noch einige Jahre am See mit den Aboriginies gelebt haben.