2. Leseabschnitt: Kapitel 6 bis Kapitel 10 (Seite 66 bis Seite 113)

Renie

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In diesem Leseabschnitt bewegen wir uns in Richtung Kriminalroman. Denn vorher haben wir uns lediglich auf Sarah Janes Vergangenheit konzentriert.
Nach wie vor ist für mich nicht deutlich, was SJ dazu bewogen hat, sich als Cop zu bewerben. Ich dachte immer, dass man so etwas wie eine Polizeischule besuchen muss. Aber auf dem amerikanischen Land ticken die Uhren scheinbar anders.
SJ ist also Cop in einer Kleinstadt, wo jeder jeden zu kennen scheint. Trotzdem kann man hier zurückgezogen und isoliert leben, wie nicht nur SJ sondern auch andere Bewohner zeigen.
Der Tod von Mr. Pratch, der in seiner Badewanne gestorben ist, nimmt sie mit und scheint etwas bei ihr auszulösen. Ich kann nur nicht genau begreifen, was das sein könnte.

Das Leben in dieser Kleinstadt scheint sehr beschaulich zu sein. Dennoch zeichnen sich hier zwei Ansätze ab, aus denen sich ein größerer Kriminalfall entwickeln könnte:
- Mentor Cal verschwindet auf sehr geheimnisvolle Weise, ruft SJ aber plötzlich an. Es gibt sehr vage Andeutungen, was seine Vergangenheit betrifft. Und dass ein Typ vom FBI wegen ihm Fragen stellt, ist auch nicht ohne.
- das Bauvorhaben, dass auf Kosten der Armen, die noch auf dem Grundstück leben, hat auch Potenzial für einen verbrecherischen Skandal

Merkwürdig ist natürlich auch der Mann, der um SJs Haus schleicht. Hier kommen einige Typen aus ihrer Vergangenheit in Betracht.

Der Erzählstil von James Sallis gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag die melancholische Stimmung, die er vermittelt, kombiniert mit dem Schmuddel-Image, dass das ländlich-ärmliche Amerika hat. Eine interessante Mischung.
 

buchregal

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Nun scheint Ruhe in Sarah Janes Leben zu kommen. Sie bewirbt sich bei der Polizei und findet in Cal jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat wie sie.

Dann verschwindet Cal auf unerklärliche Weise. In seinem Haus hat er nur ein Zimmer bewohnt, dass pedantisch ordentlich ist. Alles dreht sich darum, ihn zu finden, und dennoch laufen die Ermittlungen eher so nebenbei. Es gibt aber auch eine Reihe von kleinen Dingen mit denen sich Sarah Jane beschäftigen muss, die eher nicht in ihren Aufgabenbereich fallen, wie die Sache an der Schule und auch die Beratung wegen des Grundstücks scheint mir eher keine Polizeiangelegenheit zu sein.

Nach Cals Verschwinden wird Sarah schnell ohne Formalitäten befördert. Aber dann taucht jemand vom FBI auf und stellt merkwürdige Fragen.

Wer war da an Sarah Janes Haus? Gut, wenn man aufmerksame Nachbarn hat.
 
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nellsche

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Dieser Abschnitt ist nicht mehr so durcheinander, wie der erste. Das gefällt mir schonmal besser.
Sarah ist nun also bei der Polizei, ohne echte Ausbildung. Ob das wirklich so ist? Oder nur, weil sie in einem kleinen Ort anfängt?
Cals Verschwinden wirft viele Fragen auf. Was war in seiner Vergangenheit, dass das FBI jemanden schickt? Und was weiß dieser Typ über Sarahs Vergangenheit?
Wer schleicht da nachts um Sarahs Haus? Witzig fand ich die Szene, als die Nachbarin ihr von ihren Beobachtungen erzählte. Ein bisschen wie durch die Hintertür, anstatt gleich zu sagen, dass da jemand war. ;-)
 
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nellsche

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Nach wie vor ist für mich nicht deutlich, was SJ dazu bewogen hat, sich als Cop zu bewerben. Ich dachte immer, dass man so etwas wie eine Polizeischule besuchen muss. Aber auf dem amerikanischen Land ticken die Uhren scheinbar anders.
Ihre Beweggründe sind mir auch nicht klar. Ein bisschen wegen Random und dann wohl nur Zufall....oder Schicksal.
Ohne Ausbildung zur Polizei - undenkbar für mich ;-)
 

Literaturhexle

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Sarah Jane beschäftigen muss, die eher nicht in ihren Aufgabenbereich fallen, wie die Sache an der Schule und auch die Beratung wegen des Grundstücks scheint mir eher keine Polizeiangelegenheit zu sein.
Ich habe mir das so erklärt, dass sie als Sheriff auch eine Art Obmann oder Streitschlichter ist. Also dass ihre Aufgaben über die reine Polizeiarbeit hinausgehen. Ich stelle mir den Ort auch recht klein vor, so dass sie für solche Aufgaben wohl auch noch Luft hat. Die Strukturen sind völlig anders bei unserer Polizei. Ohne fundierte Ausbildung geht da (zum Glück) nichts!
 
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Literaturhexle

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Der Erzählstil von James Sallis gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag die melancholische Stimmung, die er vermittelt, kombiniert mit dem Schmuddel-Image, dass das ländlich-ärmliche Amerika hat. Eine interessante Mischung.
Ja, da sind wir uns einig. Man wird gezwungen, ruhig und aufmerksam zu lesen. Die Stimmung, die sich daraus ergibt, gefällt mir auch!
 

Literaturhexle

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In der Natur gibt es keine rechten Winkel und im Leben nur wenig gerade Linien. S. 66
Bestimmte Bilder aus unserem Leben bleiben haften, wie der schiefe Kran, den wir mit zehn aus einem Technikbaukasten errichtet haben,... S.70
Erklärt das nicht ein bisschen ihre wenig chronologische Erzählweise? Außerdem gefallen mir diese teilweise philosophischen Sätze:)
Ich bin gespannt, ob diese einzelnen Fälle, die sie uns aus ihrer Arbeitswelt erzählt, im Nachgang noch eine Bedeutung bekommen. Bis jetzt fällt mir nur auf, dass sich jede Episode für sich fluffig lesen lässt. Sie wirken zunächst mal nicht bedeutungsschwer.

Cal ist für Sarah ein sehr wichtiger Mensch gewesen, einer, der ihr auf richtige Gleis geholfen hat. Nun ist er weg uns sie wird von Selbstzweifeln geplagt angesichts ihrer horrenden Verluste: "Brachte ich den Leuten, denen ich nahestand, Unglück?", "Wie viele Leben hatte ich bereits hinter mir gelassen?"
Cals Anruf zeigt uns, dass die beiden sehr viele Parallelen zu haben scheinen. und da ist wieder so ein Satz, den ich markiert habe:
Im Rückspiegel werden die Dinge kleiner, aber ganz verschwinden tun sie nicht. S. 103
 

wal.li

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Nach wie vor ist für mich nicht deutlich, was SJ dazu bewogen hat, sich als Cop zu bewerben. Ich dachte immer, dass man so etwas wie eine Polizeischule besuchen muss. Aber auf dem amerikanischen Land ticken die Uhren scheinbar anders.
In Amerika wird der Sheriff gewählt oder eingesetzt. Vielleicht wie hier ein Bürgermeister? Ein Ausbildungssystem wie hier gibt es dort nicht, außer wenn man studiert. Dort erzählt man, man ist dies und das, dann fängt man an zu lernen. Oder man sucht sich einen Betrieb, wo einem die erfahrenen Kollegen etwas beibringen.
 
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wal.li

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Dieser Abschnitt war gefälliger zu lesen, obwohl mir Sarah Jane nicht so vorkommt, als ob sie gefällig sein möchte.
Cal kam mir wie ein Mentor vor, warum er wohl verschwunden ist und wieso ruft er an? Damit ist er ja nicht weg, vielleicht will er garnicht, dass man ihn sucht. Dann hätte er doch einfach sagen können, dass er wegfährt.
 

buchregal

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Aber auf dem amerikanischen Land ticken die Uhren scheinbar anders.
Tun sie!
Dieser Abschnitt ist nicht mehr so durcheinander, wie der erste. Das gefällt mir schonmal besser.
Ja, da finde ich auch. Bei SJ kehrt etwas Ruhe ins Leben ein und damit auch in die Erzählung.
Cals Verschwinden wirft viele Fragen auf. Was war in seiner Vergangenheit, dass das FBI jemanden schickt? Und was weiß dieser Typ über Sarahs Vergangenheit?
Wer schleicht da nachts um Sarahs Haus?
Jede Menge Fragen, aber nicht einmal der Ansatz von Vermutungen.
 

claudi-1963

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Ich bin sehr froh, dass dieser Abschnitt deutlich angenehmer zu lesen ist wie der Anfang des Buchs.
Das Verschwinden von Cal ist schon sehr sonderbar, besonders da sie keinerlei Hinweise finden.

Lustig finde ich ja schon, das Cal in Sandra sofort den neuen Cop sieht und er gar nicht viele Fragen stellt. Es scheint so, das ihm der erste Eindruck alleine von ihr schon genügt hat.

Merkwürdig finde ich allerdings den FBI Agent der auf einmal auftaucht und Cal der Sandra darauf vorbereitet, das sie viele Dinge von ihm hören wird.
Hat er vielleicht was angestellt oder ist in etwas verwickelt das er deshalb untertauchen musste?
 

Renie

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Man wird gezwungen, ruhig und aufmerksam zu lesen.
Und immer wieder stelle ich fest, dass ich nicht aufmerksam genug lese. Mittlerweile bin ich schon fast durch mit diesem Roman. Im weiteren Verlauf kam ich immer wieder in Situationen, die mich zurückblättern ließen - im Sinne von "da war doch was, nur wo habe ich das schon gelesen?" ;)
 

Renie

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Cal ist für Sarah ein sehr wichtiger Mensch gewesen, einer, der ihr auf richtige Gleis geholfen hat. Nun ist er weg uns sie wird von Selbstzweifeln geplagt angesichts ihrer horrenden Verluste: "Brachte ich den Leuten, denen ich nahestand, Unglück?", "Wie viele Leben hatte ich bereits hinter mir gelassen?"
Cals Anruf zeigt uns, dass die
Diese Stelle habe ich fast überlesen, weil der Anruf so beiläufig erwähnt wurde. Wenn ich nicht im letzten Moment eine Vollbremsung gemacht hätte, wäre ich darüber hinweggegangen. Solche Situationen begegnen mir häufiger in diesem Roman. Vieles wird mir erst im Nachhinein bewusst.
 

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Hat er vielleicht was angestellt oder ist in etwas verwickelt das er deshalb untertauchen musste?
Bei dem Telefonat hörte es sich ja schon so an, als wenn er in der Vergangenheit Dinge getan hat auf die er nicht stolz ist, und die sich mit seinem jetzigen Leben nicht vereinbaren lassen. Ich denke,mir werden es noch erfahren, es scheint wichtig zu sein für die Handlung
 

Renie

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Hat er vielleicht was angestellt oder ist in etwas verwickelt das er deshalb untertauchen musste?
Irgendetwas wird es sein. Schließlich schleicht nicht umsonst der Mensch vom FBI in Farr herum. SJ scheint nicht die Einzige zu sein, die eine bewegte Vergangenheit hatte. Und ich schätze, dass sie uns auch nicht alles erzählt hat. Dafür war der Anfang zu wirr, so dass man leicht etwas "vergessen" kann. Immerhin war sie bis jetzt nicht richtig sesshaft. Und jedes Mal, wenn es irgendwo unangenehm für sie wurde, ist sie weitergezogen.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Mir gefällt die Handlung sehr gut, auch wenn ich vieles einfach noch nicht greifen kann. Sarah Jane scheint jemand zu sein, der alles mit sich selbst aus macht. Bei Cal sah dies allerdings anders aus, R könnte vieles sicher eher nachvollziehen, da es Parallelen im erlebten gibt.
Die Sache mit Cal muss schon etwas gravierender sein, wenn schon das FBI jemanden schickt. Auf die Auflösung bin ich echt gespannt.