Dieser Abschnitt hat mir viel besser gefallen als der erste.
Es muss schrecklich und beängstigend sein, überall Gegenstände sprechen zu hören. Kein Wunder, dass Benny seinen „Gehörschutz“ zuhause kaum noch abnimmt. Aber nicht alle Gegenstände sprechen zu Benny bzw. nicht alle haben für ihn etwas Bedrohliches. In seinem Zimmer scheint alles ok zu sein. Er hält dort Ordnung - Dinge, die aufgeräumt wurden, ordentlich da stehen/liegen scheinen Benny keine Probleme zu bereiten. Problematisch wird es für ihn, wenn es unübersichtlich, chaotisch, unaufgeräumt wird. Wenn es wirklich so wäre, dann läge die Lösung auf der Hand: Wohnung entrümpeln und dann auf einen aufgeräumten Zustand achten. Aber dieser Zustand liegt in unerreichbarer Ferne, wenn ich mir Annabelle so ansehe. In der Klinik scheint er sich vor allem auch deshalb wohl zu fühlen, weil es dort nur die notwendigsten Dinge gibt. Er bekommt dort drei Mahlzeiten am Tag; auch Milch ist immer da. Das genügt Benny, um zufrieden zu sein. Statt sich um die grundlegenden Dinge zu kümmern, macht Annabelle wirklich befremdliche Dinge. Sie besucht die Abschlussfeier, kauft seltsame Geschenke, dekoriert das Haus - zielsicher läuft sie mit ihrer Aktion an Benny vorbei und begreift nichts. Sie tun mir beide leid, Benny aber mehr. Der Psychologin würde ich am liebsten Berufsverbot erteilen. Kein einziges Mal versucht sie zu verstehen, was mit Benny los ist. Gestaunt habe ich über den digitalen Arbeitsplatz der Mutter - geht’s noch? Ich verstehe, dass Annabelle um jeden Preis ihren Job behalten will, aber ich finde es unerträglich wie sich der Arbeitgeber im privaten Bereich breit macht - das ist kein normales Home Office mehr. Sie nimmt es glücklich an und fühlt sich auch noch wichtig, bei all dem Equipement - auch das wird nicht gut ausgehen.