2. Leseabschnitt: Kapitel 5 / Seite 81 bis Seite 162

ElisabethBulitta

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In diesem Leseabschnitt lernen wir endlich den Erfolgsautor Leo Stark kennen. Er ist sehr exzentrisch und scheint eine auserlauchte Schar von Verehrer*innen und vor allem auch "Musen" um sich scharen zu wollen (in der Vergangenheit). Alles in allem ist er mir doch sehr unsympathisch, und dass ihm jemand "an die Gurgel" will, wundert mich nicht weiter. Mysteriös indes ist, dass gerade jetzt, wo Zack ein Buch über den Fall schreiben will, seine Leiche auftaucht - nun ja, zumindest liegt für die Leser*innen natürlich, für die Romanfiguren aus mir eher unersichtlichen Gründen (ich bin mir nicht sicher, in wie weit es nach zwölf Jahren möglich ist, eine Leiche problemlos zu identifizieren; oder habe ich was überlesen?) der Verdacht nahe, dass es sich um Leos Leiche handelt. Hier stellt sich die Frage, warum die Leiche gerade jetzt entdeckt wird: Zufall, Kalkül? Ich tendiere ja zu Letzterem.

Wie schon in seiner Studentenzeit, so scheint Adrian auch jetzt noch von Li besessen zu sein. Der Mordfall und seine anschließende Verurteilung haben ihn auf jeden Fall, verständlicherweise, total aus der Bahn geworfen.

Auch Betty hat durch die Ereignisse im Jahr 1996 den Halt verloren, einen psychischen Zusammenbruch erlitten und ist seitdem krank.

Frederick scheint auf den ersten Blick der Bodenständigste von allen zu sein. Er stach auch schon 1996 ein wenig aus der Clique heraus. Aber auch er wird, wie die Trennung von seiner Frau, von den alten Ereignissen eingeholt.

Gut dargestellt finde ich die Clique aus früheren Jahren, die sich als elitär betrachtet, und die durch wechselnde nähere Beziehungen eine Menge Konfiktpotenzial in sich birgt. Ebenso finde ich die Einblicke in die Schreibprozesse gut, auch wenn auf mich alles ein wenig "abgehoben" wirkt. Einiges von dem, was ich am Verhalten der Protagonist*innen nicht verstehe, kann aber auch mit dem Altersunterschied zusammenhängen und natürlich mit meiner Persönlichkeit.
 
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Amena25

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In diesem Leseabschnitt lernen wir endlich den Erfolgsautor Leo Stark kennen. Er ist sehr exzentrisch und scheint eine auserlauchte Schar von Verehrer*innen und vor allem auch "Musen" um sich scharen zu wollen (in der Vergangenheit). Alles in allem ist er mir doch sehr unsympathisch, und dass ihm jemand "an die Gurgel" will, wundert mich nicht weiter. Mysteriös indes ist, dass gerade jetzt, wo Zack ein Buch über den Fall schreiben will, seine Leiche auftaucht
Leo Stark wirkt, wie ein gealterter Star, der sich mit dem Älterwerden nicht abfinden kann. Insgesamt ein wirklich unsympathischer und ekliger Typ! Was seine Faszination ausmacht, erschließt sich mir überhaupt nicht!
Ja, dass gerade jetzt Starks Leiche auftaucht, ist mehr als merkwürdig. Irgendwie beschleicht einen der Verdacht, dass einer aus der Clique damit zu tun haben könnte, vielleicht sogar Adrian selbst?
Aber auch Zack selbst kann man nicht so ganz von der Verdächtigenliste streichen. Er weiß ja selbst, dass das menschliche Gedächtnis trügerisch ist, ,,sogar falsche Erinnerungen erzeugen kann." S. 161. Hat er womöglich mehr mit der Sache zu tun und hat dies alles nur erfolgreich verdrängt?
 
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Xanaka

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Leo Stark ist mir echt unsympathisch. Er ist ein Selbstdarsteller, extrem von sich überzeugt und jammert auf höchstem Niveau. Das er sich mit den jungen Studenten umgibt, dient reinem Selbstzweck. Er benutzt sie. Sei es aus Inspiration oder weshalb auch immer. Und dann dieses merkwürdige Verhältnis zu jungen vierzehnjährigen Mädchen und an Betty scheint er ja in jedem Fall auch interessiert.

Währenddessen ja Adrian ja auf jeden Fall von Li begeistert ist, er himmelt sie geradezu an. Das Verhältnis von Li und Leo kann ich im Moment noch gar nicht deuten. Bei Li habe ich fast den Verdacht, dass sie mit ihrer Freundin, die sich augenscheinlich von ihr getrennt hatte, eine Beziehung hatte.

Und dann natürlich der große Zufall, dass ausgerechnet jetzt, wo Zack an der Aufarbeitung der Geschichte von damals ist, die Leiche von Leo gefunden wird. Mal sehen, wie sich das alles auflöst.
 
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Gut dargestellt finde ich die Clique aus früheren Jahren, die sich als elitär betrachtet, und die durch wechselnde nähere Beziehungen eine Menge Konfiktpotenzial in sich birgt. Ebenso finde ich die Einblicke in die Schreibprozesse gut, auch wenn auf mich alles ein wenig "abgehoben" wirkt. Einiges von dem, was ich am Verhalten der Protagonist*innen nicht verstehe, kann aber auch mit dem Altersunterschied zusammenhängen und natürlich mit meiner Persönlichkeit.
Da gebe ich Dir auf jeden Fall Recht. Wobei die Dozentin sie zum Teil auch dazu gemacht hat. Schon dass sie die Studenten zu dem Autor Leo Stark mitgenommen hat, hebt sie ja schon von den anderen ab.
Aber auch die dargestellten Schreibprozesse fand ich sehr interessant. Jetzt weiß ich, warum ich nie Schriftsteller werden wollte.
 
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Währenddessen ja Adrian ja auf jeden Fall von Li begeistert ist, er himmelt sie geradezu an. Das Verhältnis von Li und Leo kann ich im Moment noch gar nicht deuten. Bei Li habe ich fast den Verdacht, dass sie mit ihrer Freundin, die sich augenscheinlich von ihr getrennt hatte, eine Beziehung hatte.
Das habe ich auch gedacht. Im Übrigen frage ich mich, welche Rolle Li hier spielt. Ist sie die Muse von Leo? Sind die beiden ein Paar? So richtig einzuordnen ist sie für mich noch nicht.
 
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In diesem LA war die Handlungsebene der heutigen Zeit die interessantere. Hier hatte ich den Eindruck, dass der Roman Fahrt aufnimmt. Sehr schön finde ich die kleinen Andeutungen, die einen beim Lesen innehalten lassen und den Gedankenfluss in eine bestimmte Richtung lenken - vermutlich in die Falsche :D
 
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Ich fand die Aussage von Leo sehr interessant (auf Seite 152), dass er gerade über ein paar Jugendliche schreibt, "die ihren ersten kleinen Erkenntnisse über das Leben gewinnen. Sie halten sich für einzigartig und revolutionär, obewohl sie eigentlich nur die Geschichte reproduzieren. Diesen Typ kennt ihr bestimmt wieder." Er ist provakant, zynisch und er hat recht. Aber gleichzeitig finde ich auch witzig, dass Edvardsson ihn sowas sagen lässt. Denn auch er hat das Rad ja nicht neu erfunden. Formbare, beeinflussbare Studenten unter dem Einfluss eines intellektuellen, manipulativen Führers und Verführers. Ich muss immer wieder z.b an Donna Tartts Geheime Geschichte denken.
 
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und auch das hat mir gut gefallen, wie Leo sagt, dass Schreiben kein Handwerk ist, keine Arbeit der Hände, sondern des Gehirns.

Kurse wie das Literarische Schrieben gibt es ja unzählige. Ich kann mir vorstellen, dass solche Kurse ein Rüstzeug mitgeben können. Aber niemals Talent und schon gar nicht Inspiration ersetzen, Und ich finde, dass man es merkt, wenn ein Schriftsteller ein Handwerk ausübt oder nicht. Ein Paradebeispiel ist da z.b. Andreas Gruber, ein Techniker nach Schema F.
 
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Ich denke auch, dass das kein Zufall ist
Und wie sofort in den Medien geschrieben wird, dass es sich um die Leiche von Leo handelt. Da wird die Leiche wahrscheinlich noch gar nicht am Tisch des Forensikers gelegen haben. :)
 
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