In diesem Leseabschnitt lernen wir endlich den Erfolgsautor Leo Stark kennen. Er ist sehr exzentrisch und scheint eine auserlauchte Schar von Verehrer*innen und vor allem auch "Musen" um sich scharen zu wollen (in der Vergangenheit). Alles in allem ist er mir doch sehr unsympathisch, und dass ihm jemand "an die Gurgel" will, wundert mich nicht weiter. Mysteriös indes ist, dass gerade jetzt, wo Zack ein Buch über den Fall schreiben will, seine Leiche auftaucht - nun ja, zumindest liegt für die Leser*innen natürlich, für die Romanfiguren aus mir eher unersichtlichen Gründen (ich bin mir nicht sicher, in wie weit es nach zwölf Jahren möglich ist, eine Leiche problemlos zu identifizieren; oder habe ich was überlesen?) der Verdacht nahe, dass es sich um Leos Leiche handelt. Hier stellt sich die Frage, warum die Leiche gerade jetzt entdeckt wird: Zufall, Kalkül? Ich tendiere ja zu Letzterem.
Wie schon in seiner Studentenzeit, so scheint Adrian auch jetzt noch von Li besessen zu sein. Der Mordfall und seine anschließende Verurteilung haben ihn auf jeden Fall, verständlicherweise, total aus der Bahn geworfen.
Auch Betty hat durch die Ereignisse im Jahr 1996 den Halt verloren, einen psychischen Zusammenbruch erlitten und ist seitdem krank.
Frederick scheint auf den ersten Blick der Bodenständigste von allen zu sein. Er stach auch schon 1996 ein wenig aus der Clique heraus. Aber auch er wird, wie die Trennung von seiner Frau, von den alten Ereignissen eingeholt.
Gut dargestellt finde ich die Clique aus früheren Jahren, die sich als elitär betrachtet, und die durch wechselnde nähere Beziehungen eine Menge Konfiktpotenzial in sich birgt. Ebenso finde ich die Einblicke in die Schreibprozesse gut, auch wenn auf mich alles ein wenig "abgehoben" wirkt. Einiges von dem, was ich am Verhalten der Protagonist*innen nicht verstehe, kann aber auch mit dem Altersunterschied zusammenhängen und natürlich mit meiner Persönlichkeit.