Ich habe den Eindruck, dass es in diesem Roman sortierter wird. Trotzdem trudle ich noch durch die Handlung und suche nach Ansätzen, um den tieferen Sinn dieses Romans zu verstehen.
Zunächst erfahren wir ein paar Details über die Vergangenheit von Erck und Barsilay, also Kindheit, Jugendjahre, Familie etc.
Barsilay ist jüdischer Herkunft und gibt sich dadurch moralisch integer. Doch am Ende dieses Leseabschnitts erfahren wir, dass B. ein Moralapostel ist mit einer eigenen Doppelmoral. Das ist allerdings das Bild, das Erck von B. beschreibt. Ich nehme es mal so hin.
Ganz schwierig ist für mich jedoch, den Erick ohne i zu charakterisieren. Da ist wenig Persönlichkeit erkennbar, Erck scheint immer auf andere Personen fixiert zu sein: B., den er insgeheim bewundert, aber auch hasst. Hier scheint Neid im Spiel zu sein. Und Valeria, der er heimlich hinterherschmachtet. Auch hier stellt sich mir die Frage, ob er sich genauso für sie interessieren würde, wenn sie nicht mit B. liiert gewesen wäre.
Was Erck gut kann, ist , die Schuld bei anderen zu suchen, wobei natürlich der B. als Schuldiger herhalten muss.
Berlin scheint im Übrigen ein Dorf zu sein. Die Charaktere laufen sich ständig über den Weg. Merkwürdig!
Ob sich dieser nichtssagende Eindruck, den ich von Erck habe, noch ändern wird? Ich befürchte, dass er am Ende des Romans genauso farblos dastehen wird wie momentan.
Ich mag die ironischen Töne in diesem Roman - sofern ich sie verstehe. Was mich nervt, sind die ganzen Abkürzungen in Großbuchstaben ("NKDB, DEFA, JB" etc.) Muss der gemeine Leser etwas damit anfangen können? Oder ist dieser Roman nicht für den gemeinen Leser geschrieben? Es kann natürlich auch sein, dass dies eine Masche ist, die zum Konzept des Romans dazugehört. Zumindest hoffe ich, dass Biller nicht immer so schreibt.