Mich hat das Thema damals brennend interessiert, weil ich das eben von "Germinie Lacerteux", dem Roman der Goncourts über jenes Dienstmädchen, schon kannte. Wie die Brüder Goncourt über Jahre dieses Dienstmädchen als simple familiäre Institution verstanden, immer zur Verfügung, immer gleichbleibend verlässlich - so hatten sie es angeblich erlebt - und erst anlässlich Germinies Sterben und danach merkten sie, was für ein gänzlich unbürgerliches, geradezu ludermäßiges Leben sie geführt hatte, und fielen aus allen Wolken. Darüber hätte ich gern Näheres erfahren - wie man sich die Verarbeitung eines solchen Geschehens und die letztliche Sublimierung in Form des Darüber-Schreibens vorzustellen hat. Ein modernes Thema eigentlich, Autofiktion. In dieser Hinsicht hat mich Sulzer allerdings enttäuscht. Ich kann mich jetzt nicht mehr genau erinnern, müsste nochmal meine Kommentare lesen (oder das Buch), aber es war jedenfalls nicht das, was ich erwartet hatte.