2. Leseabschnitt: Kapitel 4 und 5 - Seite 126-196

Yolande

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13. Februar 2020
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Wieder beherrschen Kriegsereignisse einen Leseabschnitt (bin etwas vorbelastet durch den "Schattenkönig). Es gibt zwar keine grausamen Gewaltdetails, aber trotzdem ist es bedrückend zu lesen. Gut gefallen hat mir, dass Heym die Soldaten nicht als furchtlose Kampfroboter darstellt. Diese Zweifel und die Angst, die sogar den Ausbilder befällt, es müssen unvorstellbare seelische Belastungen gewesen sein.
Ems hat es ja schon im vorigen Abschnitt angemerkt, mir fehlt ein Personenregister. Wer ist denn nun schon wieder Jerez? War der schon mal aufgetaucht? Auf jeden Fall spielt er auch ein doppeltes Spiel, wie so einige andere auch.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Wer ist denn nun schon wieder Jerez?

Ja, der kam ganz kurz im 1. Abschnitt, schien mir aber unwichtig, so dass ich ihn auch nicht auf dem Schirm hatte.
Er war wohl "Söldner" in Monaitres Bataillon d´Afrique (Bat d`Af) und hat es "rausgeschafft". Monaitre hat ihn "laufen lassen", weil er wohl ahnte, dass er in "Freiheit" für ihn nützlicher sein, oder aber in seiner Truppe zu viel Ärger mache könnte.

Wie schon @Renie im 1.LA bemerkte, wächst Marguerite in ihre "Mata Hari Rolle". Sie spielt mit dem Feuer, ich hoffe sie kommt da unbeschadet wieder raus. Sie verdreht sämtlichen Männern die Köpfe, Jerez hat Liszt und Monaitre als Konkurrenten erkannt, weiß aber von Wolffs "feuchten Männerträumen" noch nichts.
Es ist jedenfalls interessant, wie sich diese Frau zum Dreh- und Angelpunkt entwickelt.

Etwas gefühlsduselig fand ich Shadows "Befindlichkeiten" wärend und nach seiner Mission und das Gespräch mit Wolff. Überhaupt scheinen mir die Amis in diesem Roman eher die Naiven zu sein... aber kein Wunder, sie sind ja gerade erst angekommen, während die Deutschen und die Franzosen sich schon länger dort ihre Gruben graben.
 
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ThomasWien

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Wien
So nach den zwei Wochen bin ich dann froh mal keinen Kriegsroman lesen zu müssen, auch wenn das eigentliche Kriegsgeschehen hier im Hintergrund bleibt. Eine Szene fand ich bildlich toll dargestellt:

Wie sich die beiden, auf Knien und Fingerknöchel gestützt, über die die Landkarte beugten, erinnerten sie an zwei Hunde, die sich wegen eines Knochens anknurrten,..." Dieses Bild finde ich schon sehr amüsant.

Die Figuren finde ich nach wie vor klischeehaft, allerdings stört es mich nicht. Ich finde, dass die Personen ihre eigenen nationalistischen Eigenschaften haben. Der Franzose Monaitre wirkt wie ein Chameur, der Amerikaner locker, naiv (schau ma mal was passiert) und der Deutsche korrekt und streng. Irgendwie leben die Dialoge davon.

Wie schon von Emswashed erwähnt ist Shadow wirklich etwas gefühlsduselig. Krieger ausbilden ist dann doch etwas anderes als Krieg führen.

Alle drei Männer haben scheinbar eine Schwachstelle, ihre Achillesferse Marguerite. In Österreich würden wir sagen ist spielt gleichzeitig auf mehreren Kirtagen. Mal sehen wie sich das noch entwickelt.
 
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kingofmusic

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Was für eine kranke Aussage:
Töten ist sehr einfach, wenn man sich einmal dafür entschieden hat. (S. 130)
Klar, "Killermaschinen" gibt es, denen ein Toter mehr oder weniger nichts ausmacht. Trotzdem ist diese Aussage ekelhaft und steht im krassen Gegensatz zu dem von Wolff belauschten Gespräch der "einfachen" Soldaten über Betty und die Geburt des Kindes. Weiter gehts...
 

kingofmusic

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Wie schon von Emswashed erwähnt ist Shadow wirklich etwas gefühlsduselig. Krieger ausbilden ist dann doch etwas anderes als Krieg führen.
Aber mal Hand auf´s Herz: würde nicht jedem von uns im Krieg das Herz in die Hose rutschen, wenn man es vorher nur "in der Theorie" geübt hat? Mich stört diese "Gefühlsduselei" nicht wirklich - im Gegenteil: ich finde sie menschlich.
 
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