Gus lebt sein Leben. Das gefällt mir. Der Stil des Buches ist auch gut, - es dürften ein paar weniger Vergleiche sein - aber was solls - und auf Seite 54 ist ein ganz übler. Das geht nicht. Ich überlege, ob das schon Punkte kostet.
Kannst du nicht sagen, welcher Vergleich dir so aufstößt? Dann könnten wir drüber reden. Ich vermute, es ist dieser:Gus lebt sein Leben. Das gefällt mir. Der Stil des Buches ist auch gut, - es dürften ein paar weniger Vergleiche sein - aber was solls - und auf Seite 54 ist ein ganz übler. Das geht nicht. Ich überlege, ob das schon Punkte kostet.
Das passt doch gut. Sie bewegen sich langsam und drängen trotzdem nach oben. Ich kann mir das gut vorstellen.Diese Bruchstücke aus der Kindheit kamen an die Oberfläche wie leblose, von Wasser durchtränkte Körper, offenbar wollte das einfach nicht aufhören.
Du meinst sicher den Vergleich der Frau, die ans Fressgitter gedrückt da steht, mit Christus am Kreuz. Ja, das ist sehr knallig, aber in gewisser Weise haben solche Parallelen in katholisch geprägten Ländern Tradition. Ich kann mich erinnern, dass Flauberts "Madame Bovary" wegen einer ähnlichen Passage seinerzeit auf den Index gesetzt wurde.Gus lebt sein Leben. Das gefällt mir. Der Stil des Buches ist auch gut, - es dürften ein paar weniger Vergleiche sein - aber was solls - und auf Seite 54 ist ein ganz übler. Das geht nicht. Ich überlege, ob das schon Punkte kostet.
Nein, die Häsin hat den richtigen!Kannst du nicht sagen, welcher Vergleich dir so aufstößt?
Solchen Missverständnissen kannst du ja vorbeugen beim nächsten MalNein, die Häsin hat den richtigen!
Es war so offensichtlich ... habe sogar die Seitenzahl angegeben.Solchen Missverständnissen kannst du ja vorbeugen beim nächsten Mal
(Reden ist Silber, Zeigen ist Gold)
Ich habe die betreffende Seite sogar zweimal gelesen (habe also nachgeschaut). Jeder liest anders, jedem fallen andere Dinge auf oder stören einen, wie dich in diesem Fall. Ich hätte gerne auf Anhieb verstanden, wo es dir drum geht. Ein Stichwort hätte vermutlich gereicht. Letztlich geht es hier um den Austausch.Es war so offensichtlich ... habe sogar die Seitenzahl angegeben.
wer nachschauen will, schaut nach - wer nicht - nicht.
Das ist wirklich grausam, was bewegt sie dazu, sich so zu verhalten?
Ich sehe es auch so, wie @Literaturhexle Jedes Mal, wenn sie Gus anblickt, sieht sie seinen Vater, ihren Ehemann und muss vermutlich daran denken, was er ihr angetan hat und noch immer antut. Nicht alle Mütter haben die Größe und Stärke, darüber hinwegzusehen und nur ihre Kinder zu erblicken. die ja nichts dafür können.Vielleicht hat sie einen Hass auf alles Männliche? Vielleicht will sie Gus büßen lassen für das, was sein Vater ihr antut?
Seine Weisheiten gefallen mir, er wirkt überhaupt nicht einfältig oder dumm.
Dumm ist er definitiv nicht, das kann man auch an seinem Widerstand dem Banker und dem Prediger gegenüber erkennen, die treibt er beide in die Ecke.
Mich hat seine Wortgewandheit in den Gesprächen mit dem Bibelheini und dem Banker völlig verblüfft. Bei jemandem, der sich nur mit seinem Hund unterhält, ab und zu mit dem Nachbarn und ansonsten nur seinen Gedanken nachgeht, hätte ich eher erwartet, dass er Schwierigkeiten hat, seine Gedanken in passende Worte zu fassen und weniger schlagfertig ist.
Damit habe ich auch so ein bisschen meine Schwierigkeiten. Ein Eigenbrötler ohne gute Schulbildung, der derart wortgewandt ist, dass er einen Banker und eine Evangelikalen unter den Tisch redet - puh, das finde ich schon etwas sehr weit hergeholt. Ich weiß noch nicht mal, ob ich das hinkriegen würde Aber man sollte nicht vergessen: Es ist das erste Buch des Autors, da kann ich sowas locker verzeihenGus ist vereinsamt und verbittert, lässt sich aber auf Dialoge ein, die auf ein gewisses Vergnügen am Wortgefecht schließen lassen.
Vermutlich weil die Religion dort viel stärker präsent ist als wir uns das vorstellen können. In Zeiten, als in jedem Haus und auch sonst überall noch Kreuze standen und hingen, als die Pfarrer mindestens so wichtig wie die Bürgermeister waren (eher wichtiger, letztere konnten ja nach vergleichsweise kurzer Zeit wieder abgewählt werden) - da war Religion alltäglich und vermutlich auch bestimmend im Alltag.Es ist allerdings schon merkwürdig, wie oft in diesem Buch, das aus der Perspektive eines Nichtgläubigen erzählt, von Gott und Christus die Rede ist.
Ach, er hat schon immer wieder depressive Gedanken, aus denen er sich herausreißen muss. Und der Vergleich selber ist vielleicht deshalb nicht so ungewöhnlich, weil die Cevennen gar nicht so weit vom Meer entfernt sind. Rund 100 km, da dürften die Fischhändler auch ihre Ware dort verkaufen, sodass man so etwas wie ein Massengrab voll Fischgräten tatsächlich öfter sieht.Der Vergleich mit einem Massengrab voll Fischgräten kommt mir schon sehr lebensverneinend vor. So ist Gus doch eigentlich gar nicht drauf.
Wie schon gesagt, haben solche Vergleiche in der französischen Literatur eine gewisse Tradition. Aber davon abgesehen ist Gus weder gläubig, noch anscheinend seine nähere Umgebung. Auf S. 76 wird Bezug genommen auf die "Kamisardenkriege", die viele Menschen sinnlos das Leben gekostet haben. In Frankreich hat es mehrere grässliche Feldzüge dieser Art gegeben, auch gegen die Katharer und Albigenser etc., ganze Städte wie zb Béziers wurden entvölkert - abgesehen von der hier gemeinten späteren Hugenottenverfolgung. Das Misstrauen gegen die Kirche, heißt es an dieser Stelle (S.76), ist vielen Einheimischen in Fleisch und Blut übergegangen und die Kirche verfällt. Aber vielleicht liegt es an genau dieser Art von Ressentiments, dass Gus bzw. der Erzähler sich noch immer an religiösen Symbolen abarbeitet.Vermutlich weil die Religion dort viel stärker präsent ist als wir uns das vorstellen können. In Zeiten, als in jedem Haus und auch sonst überall noch Kreuze standen und hingen, als die Pfarrer mindestens so wichtig wie die Bürgermeister waren (eher wichtiger, letztere konnten ja nach vergleichsweise kurzer Zeit wieder abgewählt werden) - da war Religion alltäglich und vermutlich auch bestimmend im Alltag.
Das hast du alles sehr gut eingefangen, wir sind uns weitgehend einig. Lies mal weiter, bin sehr gespannt, wie das Ende auf dich wirkt.Alles sehr sehr mysteriös. Die Atmosphäre finde ich wirklich atemberaubend, einerseits voller Freiheit, andererseits durch dieses Nichts rundherum auch bedrückend.
Oh, echt. Ja, ich denke, das kann man so sehen. Mich hats nicht so überrascht, da Gus ja viel freie Zeit zum Denken hat. Er sagt halt selten, was er denkt. Aber er denkt. und der Bibelheini hat es nun abgekriegt.Damit habe ich auch so ein bisschen meine Schwierigkeiten. Ein Eigenbrötler ohne gute Schulbildung, der derart wortgewandt ist, dass er einen Banker und eine Evangelikalen unter den Tisch redet - puh, das finde ich schon etwas sehr weit hergeholt. Ich weiß noch nicht mal, ob ich das hinkriegen würde
Genau. Das hatte die Häsin auch schon mal gesagt, meine ich. Setzt natürlich die Fähigkeit voraus...Er sagt halt selten, was er denkt. Aber er denkt.
Aber die Szene war richtig gut gemacht.Abels Geschichte mit dem Hund ist völlig unglaubwürdig, wer hat dann geschrieen? Da kommt sicherlich noch etwas.
Ich frage mich ob Gus irgendwie entstellt ist?Zu Hause wurde er gequält, in der Schule gemobbt; man braucht sich nicht zu wundern, wenn er noch als Erwachsener jede menschliche Gesellschaft am liebsten gleich in die Flucht schlägt.
Diesen Verdacht hatte ich auch eine Zeitlang, aber später weist nichts mehr darauf hin ...Ich frage mich ob Gus irgendwie entstellt ist?
Gus' Redegewandtheit finde ich auch sehr erstaunlich. Seine Dialoge mit Abel finde ich allerdings etwas gestelzt und wenig authentisch.Erstaunlich, wie schnell man einen Menschen unterschätzt, bloß weil er introvertiert ist und ein Außenseiter ist. Mich hat seine Wortgewandheit in den Gesprächen mit dem Bibelheini und dem Banker völlig verblüfft. Bei jemandem, der sich nur mit seinem Hund unterhält, ab und zu mit dem Nachbarn und ansonsten nur seinen Gedanken nachgeht, hätte ich eher erwartet, dass er Schwierigkeiten hat, seine Gedanken in passende Worte zu fassen und weniger schlagfertig ist.