Bravo! Sie schreibt wunderbar detailliert, zutreffend und bildlich über Depression. Sowohl darüber, wie es einem depressiven Menschen geht, als auch darüber, wie Erkrankung und Patient oft (noch heute) in der Außenwelt betrachtet werden.
Der depressiver Mensch in einer depressiven Gegend. In einer dunklen, düsteren und beängstigenden Gegend, in der man das Licht nicht sehen kann.
Eine Gegend, in der eig. jeder, der noch nicht melancholisch, depressiv oder übergeschnappt ist, dies werden muss. Jeder außer vielleicht der „strahlenden“ Französischlehrerin, von der wiederum Gefahr ausgeht, weil sie einen auf Gedanken bringt. Deshalb muss sie angezweifelt und abgewertet werden. Sie könnte die instabile innere Stabilität ins Wanken bringen.
Keine Hoffnung in einer düsteren Welt?
Was wenn man anfängt Lichtpunkte zu sehen?
Was wenn man anfängt Hoffnung zu haben?
Was wenn man anfängt über den Tellerrand zu schauen?
Was aber wenn dann alles wieder zusammenbricht?
Soll man also lieber nicht hoffen aus Angst, dass die Hoffnung wieder zerstört werden könnte?
Sollte man also besser beim Alten und Trostlosen bleiben?
Es ist kurzfristig einfacher, stehen zu bleiben, als einen Schritt vor den anderen zu setzen.
Es ist kurzfristig einfacher, die Optimistischen als übergeschnappt zu bezeichnen.
Ambivalenz! Skepsis! Was tun? Optimistisch sein und über den Tellerrand schauen oder weiterhin undichtbar, abgestumpft, lebendig begraben, DEPRESSIV sein?
Es geht um die Sicherheit und Geborgenheit des Gewohnten und die Angst vor Veränderung.
Es ist eine Gratwanderung. Depressiv zu sein ist in dieser Welt genauso übergeschnappt, wie optimistisch zu sein.
Wow!!! Mir gefallen die Aussagen HINTER dem Erzählten so unglaublich gut.