Tatsächlich war ich bei den anderen beiden Büchern, die ich bisher von ihm gelesen habe, von der Geschichte und den Hauptprotagonistin auch mehr gepackt. Mir geht hier vieles zu schnell, obwohl schön erzählt.Nur leider packt mich die Geschichte bisher nicht so wirklich.
Die Stelle hat mich auch gestört, denn sie passt auch in meinen Augen nicht zu Louis' guten Charakter.Als Louis dem Pferd die Bänder durchschneidet, nur um dem falschen Sanitäter eins auszuwischen.
Ja, eine gelungene Spielerei - oder Meta-Ebene.Genau, wie es auch unser Autor Lewinsky gemacht hat. Musste ich schmunzeln ob des Querverweises.
Das kann doch eigentlich nicht sein, denn wir haben fast immer die gleichen Bücher gelesen.Vielleicht bin ich aber jetzt auch durch tolle vorherige Lektüren sehr verwöhnt und überstreng.
Mir auch, vor allem die Episoden, die ich gern mochte. Dieser versuchte Betrug zum Beispiel, da hätten Pasquale und Louis doch wunderbare Abenteuer erleben können. Doch schon beim ersten Versuch geraten sie an einen Polizisten.Mir geht hier vieles zu schnell, obwohl schön erzählt.
Würde mir beim Lesen wohl genauso gehen. Gemütlich auf dem Lesesessel darf es etwas mehr Anspruch haben. Aber für meine Zwecke beim Stauben und Räumen und Putzen: Genial! Es hält mich bei Laune. Ich bewundere, wie schon beim Halbbart, den Ideenreichtum Lewinskys. Wie ihr sagt: es wirkt wie mit leichter Hand dahin geschleudert und dennoch finden sich wunderhübsche Sätze mittendrin, die man erstmal sacken lässt.Nur leider packt mich die Geschichte bisher nicht so wirklich
Was bist du ein FuchsWegen der Handverletzung sollten wir jetzt Gewissheit in Bezug auf die Totengräber-Szene haben.
Ja. Mich auch. Und das sagtefragtesagte immer wieder. Parallel lese ich ein ebenfalls dialoglastiges Buch von Castle Freeman , das mir zeigt, dass es auch ohne geht. Kann Lewinsky. Will er aber nicht. Er möchte es süffig-fluffig...Stilistisch nerven mich die kurzen Hauptsätze ein bisschen.
Wegen der Handverletzung sollten wir jetzt Gewissheit in Bezug auf die Totengräber-Szene haben.
Als Wohlfühllektüre empfinde ich den Roman nicht. Dazu waren die Zeiten zu schrecklich und die Lebensumstände für Louis ebenfalls.was das Buch zur Wohlfühllektüre macht.
Hm. So hatte ich das nicht gemeint, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Aber die Szenen sind so kurz, dass keine große Dramatik aufkommt. Als z.B. Pasquale erschossen wurde, hat mein Herz kurz ausgesetzt - mit so etwas hatte ich nicht gerechnet. Sofort kommt der Schnitt und unser Protagonist ist ganz woanders. Lewinsky verzichtet auf Ausschmückung des Elends. Er zeigt uns das Leben von damals, verzichtet aber weitgehend auf Emotionalitäten.Als Wohlfühllektüre empfinde ich den Roman nicht.
Die Szene hat mich auch sehr berührt, zumal ich im Seniorenheim oft alte Frauen mit Babypuppen in der Hand sehe. Louis´ Mutter hätte das Baby gewiss sehr geliebt. Nicht umsonst treibt sie diese Szene in der Demenz um. Sie möchte sie umschreiben, so scheint es mir.die Begegnung mit seiner völlig verwirrten, in der Vergangenheit lebenden Mutter ( diese Szene herzzerreißend
Das ist dann wieder Geschmackssacheaber er schafft für mich eine Nähe zu seinen Figuren, die ich bei manch anderem Buch nicht hatte.
Dann habe ich Dich falsch verstanden.So hatte ich das nicht gemeint, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Aber die Szenen sind so kurz, dass keine große Dramatik aufkommt.
Ich auch nicht. Aber Nähe führt zu Empathie und ich will dann unbedingt wissen, wie es weitergeht.Ich brauche die Nähe zu den Figuren nicht zwingend, wenn das Gesamtkonzept für mich aufgeht.
Tage ohne Cecilia, Doppelleben, Das Mädchen auf der Himmelsbrücke- alles tolle Bücher meiner Meinung nachDas kann doch eigentlich nicht sein, denn wir haben fast immer die gleichen Bücher gelesen.
Ich glaube, das ist mein Problem. Alles liest sich gut, aber vieles bleibt einfach nicht hängen. Ich werde weder in die Geschichte hineingezogen, noch beschäftigt mich irgendeine Person länger.Der Roman liest sich nach wie vor flott und unterhaltsam, aber mir fehlt ein wenig die Tiefe. Die einzelnen Episoden rasen so an uns vorbei, dass man sie inklusive ihrer Figuren leicht wieder vergisst.
Das stimmt. Und eben in einen solchen Lesesog bin ich bisher nicht hineingeraten. Ohne Leserunde weiß ich nicht, ob ich weiter gelesen hätte - zumindest zum jetzigen Zeitpunkt...Figuren, die mich kalt lassen, bzw. deren weiteres Schicksal mir gleichgültig ist, entwickeln keinen Lesesog.
Ah, dann hatten wir von denen doch nur das "Mädchen" gemeinsam. Ich dachte, du beziehst dich auch auf "Schlangen im Garten" und "Eine Liebe".Tage ohne Cecilia, Doppelleben, Das Mädchen auf der Himmelsbrücke- alles tolle Bücher meiner Meinung nach
Ich glaube, das ist mein Problem. Alles liest sich gut, aber vieles bleibt einfach nicht hängen.
Ich denke, das ist Typsache. Bei mir prägen sich auch die kurzen Szenen ein. Es fesselt. Unter 4 Sterne gehe ich da nie, vielleicht kommt auch der 5te dazu. Ich schließe nichts aus. Eine angenehme Lektüre. Es muss nicht immer Hochliteratur seinVerderbt mir jetzt bloß den Lewinsky nicht!
Ich nenne Louis inzwischen 'Stehaufmännla', denn jede noch so schwierige Situation bewältigt er und rappelt sich wieder hoch.Es gefällt mir, wie Louis durch die verschiedenen Begegnungen immer weiter vorwärts gebracht wird. Besonders prägend war natürlich der Marchese, doch auch die anderen sind illustre Typen, die es irgendwie gut mit ihm meinen, auch wenn nicht jeder Begegnung eine lange Dauer bestimmt ist. Der clevere Apotheker erwirkt eine Verlängerung und prompt findet Louis den netten Weinhändler.... Bei allem erlittenen Unglück scheint er immer ein Treppchen hinauf zu fallen.
Genau!!!!! Und die Zeit, die er im Fieberwahn verbrachte - so nachvollziehbar und plastisch beschrieben, dass ich dachte, ich wäre dabei!Was Krieg bedeutet: Auch hier braucht Lewinsky nicht viel. Auf drei Seiten ist man mitten in einer Schlacht, ganz nah bei dem einzelnen Soldaten, riecht den Gestank von Blut, spürt dessen Verwirrung, seine Angst, das Mitleid, seine gefühlsmäßige Verrohung.
Dazwischen Seitenhiebe auf die Politik, auf die Feldgerren, auf ehrgeizige Mediziner, die den Krieg und seine Opfer nutzen für ihre eigene Reputation.
Oh! Immer wieder interessant, wie unterschiedlich Bücher auf die einzelnen Lesenden wirken! (Ich muss mich zusammenreißen, dass ich auch noch was anderes mache! )Und eben in einen solchen Lesesog bin ich bisher nicht hineingeraten. Ohne Leserunde weiß ich nicht, ob ich weiter gelesen hätte - zumindest zum jetzigen Zeitpunkt...
Bei mir auch!Ich brauche hier keine Ausschmückung ( das könnte leicht Richtung Kitsch gehen), der Rest macht meine Phantasie.