2. Leseabschnitt: KAPITEL 2 (Seite 74 - 137)

hulahairbabe

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16. März 2020
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Der Perspektivenwechsel war klasse! Ich fand es echt cool, dass man Katsuro begleiten durfte und quasi in die Rolle des „Absenders“ schlüpfen durfte. Schön fand ich auch, dass Mondhase auf Katsuro trifft. So hat man noch eine andere Verbindung zwischen den Geschichten, als nur über die Jungs. Ich bin mir sehr sicher, dass die bösen Briefe von Ayutsa geschrieben wurden ;)
Irgendwie schade, wie es letztlich um Katsuro geschehen ist, dennoch hat mir die Geschichte gut gefallen.
Was ich tatsächlich auch richtig klasse an dem Buch finde ist, dass man förmlich über die Seiten fliegt. Ich finde den Schreibstil sehr eingängig trotz der ungewöhnlichen Namen.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Mir geht es ähnlich. Ich habe das zweite Kapitel auch sehr gerne gelesen. Wir lernen nun den neuen „Fall“ kennen, dieses Mal aus der Perspektive eines Ratsuchenden. Sehr schön finde ich auch die Verknüpfung, dass Katsuro auf Mondhase trifft. Das schürt meine Hoffnung, dass der Roman nicht ganz so simpel aufgebaut ist.

Das mit dem Brand am Ende ist ein wenig überdramatisch. Darüber kann ich aber hinwegsehen.

Bisher empfinde ich die Geschichte nicht als zu seicht. Mich regt der Roman dazu an, über das jeweilige Dilemma nachzudenken und mir zu überlegen, wie ich wohl in der Situation gehandelt hätte. Ich finde die beiden Beispiele, die wir bis jetzt präsentiert bekommen haben, interessant.
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Essen
Wir sind sozusagen in die Vergangenheit gereist und befinden uns nun außerhalb des Gemischtwarenladens und beobachten ihn mit einem zweiten Ratsuchenden von außen. Bei ihm und seinem Konflikt geht es darum, ob er sein Leben einer unsicheren Musikerkarriere oder dem Familienunternehmen, einem kleinen Fischladen, widmen soll. Bei dem Besuch der Beerdigung seiner Großmutter wird diese Frage essentiell und Katsuro versucht tatsächlich Rat zu finden bei dem auch da schon geschlossenen Gemischtwarenladen. Und genauso wie die Olympionikin bekommt er ratgebende Antwortschreiben und wir als Leser fragen uns während des ganzen 2. Kapitels: Sind diese Briefe ebenfalls von unserem Gaunertrio geschrieben oder von jemand anderem (Namiya?).
Wir erleben also erneut eine Kummerkastengeschichte, aber diesmal aus einer komplett anderen Perspektive, das macht die Geschichtenkonstruktion interessant und lässt mich darüber nachdenken: Was kann denn da jetzt noch an Anderem kommen?
Auch Katsuro hält sich nur bedingt an die Ratschläge aus den Antwortbriefen, und dennoch, oder gerade deshalb (?) führen sie ihn auf einen richtigen Pfad.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Sind diese Briefe ebenfalls von unserem Gaunertrio geschrieben oder von jemand anderem (Namiya?).

Interessant. Ich bin die ganze Zeit ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass das Trio auch die Briefe von Katsuro beantwortet. Aber du hast recht: Eine andere Möglichkeit gibt es theoretisch schon. Hmm, dann warten wir mal ab, ob das noch deutlicher wird.
 

Xirxe

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19. Februar 2017
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Der Perspektivenwechsel war klasse! ... Schön fand ich auch, dass Mondhase auf Katsuro trifft.
Ja, das gefiel mir auch gut. Geschichten erzählen kann Keigo Higashino wirklich klasse.
Was mir jedoch überhaupt nicht gefällt, ist sein Schreibstil. So was von schlicht erwarte ich vielleicht für junge Jugendliche, aber für Erwachsene? Fast so schlimm wie diese Hector-Bücher ...
Als einen Roman empfinde ich das Buch nach diesem Auftakt übrigens nicht, denn ich vermute, dass es in ähnlicher Form weitergeht. Somit wäre es eher eine Reihe von Erzählungen, die durch dieses Haus und seine Fähigkeiten zusammengehalten werden. Keine schlechte Idee! Und wer weiss: Vielleicht werden die Erzählungen noch so gut, dass ich über diesen Schreibstil hinwegsehen kann ;)
Auf jeden Fall stelle ich mal wieder fest, dass für mich ein guter Inhalt noch lange kein gutes Buch macht.
 

ThomasWien

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19. März 2021
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Wien
Mich überzeugt das Buch immer noch. Ich empfinde auch den Schreibstil nicht als zu seicht. Gerade in letzter Zeit habe ich viele Bücher gelesen, die zwar einen tollen Schreibstil hatten aber die Geschichten nicht mithalten konnten. Hier stimmt für mich bisher derzeit beides.

Auf jeden Fall stelle ich mal wieder fest, dass für mich ein guter Inhalt noch lange kein gutes Buch macht.
Das selbe gilt auch für einen guten oder besseren Schreibstil.

Ich persönlich finde es ein besonderes Talent eines Autors, wenn er gerade mit seiner Schlichtheit überzeugen kann.
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Der Perspektivenwechsel war klasse! Ich fand es echt cool, dass man Katsuro begleiten durfte und quasi in die Rolle des „Absenders“ schlüpfen durfte.

Genau, das hat mir auch sehr gut gefallen. Anders wäre es so eine Aneinanderreihung von Geschichten gewesen und das wäre nicht so mein Fall. So ist man gespannt, ob sich die Zeiten angleichen und Fragender und Antwortender sich doch einmal treffen können.
 
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Reaktionen: parden und Renie

wal.li

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1. Mai 2014
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Am Anfang des zweiten Abschnitts war ich etwas irritiert, weil der Bezug erst nicht erkennbar war. Dann fand ich den Vater-Sohn Konflikt aber gut herausgearbeitet. Zwar kamen mir die Reaktionen mitunter etwas übertrieben vor. Allerdings spielt dieser Abschnitt wohl in den frühen 1980ern, da ist ja auch schon lange her. Und Tradition gilt in Japan, glaube ich, auch noch mehr als bei uns. Ein wenig betrübt war ich, dass der Protagonist diesen Abschnitt nicht überlebt hat. Ich hätte es schön gefunden, wenn er und Mondhase sich näher gekommen wären. Wenigstens hat sein Lied überlebt. Dass haben sie oder der Antwortschreiber bestimmt im Internet recherchiert. Für mich war es ein interessanter Aspekt, dass sie nicht zu viel verraten dürfen, um den Lauf der Geschichte nicht zu beeinflussen. Zeitschleife.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Eine andere Generation ;-). Freut mich, wenn ich deinen Wortschatz erweitern half.
Mein Mann (plus 3 Jahre) kannte es auch nicht! Schon komisch, oder? Dass Thomas das Rührstück nicht geläufig ist, kann ich gut verstehen. Als Österreicher könnte er uns mit Begriffen überschütten, die WIR nicht kennen... Da gibt es Unterschiede.
Mein Gatte hat argumentiert, er sei eben kein Schöngeist:D
 

Wandablue

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Jajaja, drüberfliegen liegt mir. Eine ganze Seite widmet wiki dem Rührstück. Ich hätte nicht gedacht, dass man darüber so viel sagen kann.
 
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ulrikerabe

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14. August 2017
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Mein Mann (plus 3 Jahre) kannte es auch nicht! Schon komisch, oder? Dass Thomas das Rührstück nicht geläufig ist, kann ich gut verstehen. Als Österreicher könnte er uns mit Begriffen überschütten, die WIR nicht kennen... Da gibt es Unterschiede.
Mein Gatte hat argumentiert, er sei eben kein Schöngeist:D
Bitte ich kannte Rührstück. (Oida!) :D
 

ThomasWien

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19. März 2021
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Auch ich mag es, wenn mein Wortschatz erweitert wird.
bin auch sehr dankbar für die Wortschatzerweiterung. Ich denke aber, dass auch in Ö viele dieses Wort kennen. Ich zählte halt nicht dazu.
Meinen Ö-Termini werde ich für mich behalten, momentan bin ich eher froh wenn ich nicht als Österreicher identifiziert werde, aber ich war jetzt nie so der stolze heimatverbundene Mensch.
Außerdem mein Sohn ist 17 Jahre, geborener Wiener, so wie wir auch, aber er kann mittlerweile mit dem Ö-Termini nix mehr anfangen. Unser Dialekt, speziell in Wien, ist großteils schon ausgestorben. Auf dem Land ist es noch anders.